Klosterfelde bangt um seinen verletzten Torjäger

Es passiert im letzten Spiel von Union gegen die Falkenthaler Füchse. Röwer startet in Richtung Falkenthaler Tor. Dabei hat er so viel Schwung, dass er beim Austrudeln am Tor vorbeiläuft und gegen die Bande prallt. "Ich wusste sofort, dass der Finger gebrochen ist", sagt der 20-Jährige. "Es tat sehr weh und man hat das gesehen."

Röwer ließ sich auswechseln. Vereinskollege Martin Wenzeck fuhr ihn nach dem Spiel ins Krankenhaus, wo die Befürchtung sich bestätigte. Der kleine Finger der rechten Hand ist gebrochen. Und das ausgerechnet in der heißen finalen Phase. Union ist derzeit Tabellenzweiter. Damit liegt Klosterfelde drei Spieltage vor Schluss nur einen Punkt hinter Spitzenreiter Einheit Bernau und könnte sich auch als Zweiter noch Hoffnungen auf den Aufstieg machen.

Röwer will daher sein Team unter keinen Umständen im Stich lassen und unbedingt noch die letzten drei Spiele absolvieren. "Ich weiß nur nicht, ob ich mit einer Schiene oder einem Gips spielen darf", sagt er.

Wie Martin Hagemeister, zuständig für den Spielbetrieb beim Fußball-Landesverband, betont, liegt das in der Entscheidungsgewalt des jeweiligen Schiedsrichters vor Ort. "In den Regeln des DFB heißt es unter Regel 4 - Ausrüstung der Spieler: Ein Spieler darf keine Kleidungsstücke oder Ausrüstungsgegenstände tragen, die für ihn oder einen anderen Spieler eine Gefahr darstellen." Hagemeister geht davon aus, dass wenn der Gips gepolstert sei, ein Schiedsrichter keine Einwände gegen seinen Einsatz habe.

Und schließlich wäre Paul Röwer nicht der erste Spieler, der mit einer Gipsschiene antritt. Das verrät ein kurzer Blick in die Datenbank einer großen deutschen Fotoagentur. Gibt man da die Schlagworte "Fußball" und "Gips" ein, stößt man auf etliche Fußball-Bundesliga-Spieler, die in jüngster Vergangenheit schon mit Gipsschiene auf dem Spielfeld standen. Zum Beispiel Philipp Bargfrede von Werder Bremen, Leonardo Bittencourt vom 1. FC Köln und Marcel Schmelzer von Borussia Dortmund.

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