2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Zu Beginn der Woche stellte der SV Seligenporten sein neues Trikot vor. F: SV Seligenporten
Zu Beginn der Woche stellte der SV Seligenporten sein neues Trikot vor. F: SV Seligenporten

Klosterer fahren mit gutem Gefühl nach Fürth

Vorschau 1. Spieltag: Der SV Seligenporten startet am Freitagabend bei der U23 des Kleeblatt in die neue Saison +++ Mehr als ein Dutzend Abgänge für die SpVgg

Für die Fans des SV Seligenporten hat das Warten endlich ein Ende. Zum Auftakt der neuen Regionalliga-Saison tritt der Aufsteiger am Freitagabend um 18.30 Uhr auf dem Sportgelände des TSV Burgfarrnbach bei der Zweitliga-Reserve der SpVgg Greuther Fürth an.
Präsentierten sich die Klosterer vor drei Tagen zum Mannschaftsfoto noch in den neuen Trikots außerhalb des Platzes, so steht am Freitag das Auftreten auf dem Platz im Mittelpunkt. "Die Vorfreude im ganzen Verein ist spürbar“, sagt SVS-Coach Serdal Gündogan vor dem ersten Auftritt in der neuen Spielzeit. Dabei dürfte es für seine Mannschaft keine leichte Aufgabe werden, gegen eine "technisch und taktisch"gut organisierte Mannschaft wie Greuther Fürth II zu bestehen.

Bereits im Januar trafen die beiden Teams im Rahmen eines Testspiels in der Winterpause aufeinander, welches der SVS damals dank der Doppeltorschützen Patrick Hobsch und Bastian Herzner mit 4:2 für sich entschied. Doch für Serdal Gündogan ist der freundschaftliche Kick kein wirklicher Gradmesser für das Wiedersehen, hat sich der gegnerische Kader offensichtlich "sehr stark verändert".

Unter anderem verließen Top-Torjäger Stefan Maderer und die beiden SVS-Neuzugänge Christian Held sowie Marco Weber das Kleeblatt. Mit den Trainern Thomas Kleine und Björn Schlicke stehen bei der Fürther U23 zwei Ex-Profis mit viel Erfahrung an der Seitenlinie. Die Qualität des Gegners ist unbestritten, erreichte die Reserve des Zweitligisten vergangenes Jahr doch einen beachtlichen neunten Platz in der Endabrechnung.

Gündogan betont jedoch, jede Mannschaft habe Schwächen, und er weiß um die Stärken seiner Truppe. Der Seligenportener Coach macht klar, dass man sich mit dem vorhandenen Selbstbewusstsein und der Qualität "nicht verstecken müsse" und dem Gegner große Probleme bereiten könne. Zunächst will der Gast "hinten wenig zulassen" und dann die sich ergebenden Chancen nutzen.

Letztlich möchte der Regionalliga-Rückkehrer beim Auftakt "etwas Zählbares" mitnehmen und somit einen Fehlstart wie in der Abstiegssaison 2014/15 vorzeitig verhindern. Damals konnte der SVS den Fürthern auswärts allerdings ein Remis abtrotzen und zuhause sogar einen Heimdreier einfahren.

Personell treffen extrem angeschlagene Kleeblättler auf nahezu sorgenfreie Klosterer. Aufgrund eines mannschaftsinternen Virus musste bei den Gastgebern letzte Woche im Testspiel gegen den FC Amberg Ersatzkeeper Alexander Skowronek als Feldspieler ran. Es bleibt abzuwarten, ob sich die personelle Lage beim Kleeblatt entspannt.

Beim SV Seligenporten muss das Trainergespann Schlicker/Gündogan lediglich auf Stanislaus Herzel verzichten, der sich einen Rippenbruch zuzog. Franz Hable

Mehr als ein Dutzend Abgänge

Der Kader der Kleeblatt-Reserve, die im Vorjahr den neunten Rang belegte, wurde in der Sommerpause kräftig umgekrempelt. Mehr als einem Dutzend Abgängen stehen fünf externe Neuzugänge und vier Aufrücker aus der eigenen Bundesliga-U19 gegenüber. Sicher schmerzlich wirkt der Verlust von Angreifer Stefan Maderer, dem mit 18 Treffern zweitbesten Torjäger der Liga in der vergangenen Saison. Sein Vertrag wurde zwar bis 2019 verlängert, gleichzeitig wurde er jedoch für ein Jahr an den Drittligisten FSV Frankfurt ausgeliehen. Daniel Steininger (acht Treffer) wurde zu den Profis hochgezogen. Zusammen erzielten sie knapp die Hälfte der 53 Fürther Tore.

Kleine hofft darauf, dass unter anderem der vom FC Erzgebirge Aue verpflichtete Angreifer Hakki Yildiz in die Bresche springt. Außerdem baut er auf Akteure wie den letztjährigen A-Jugend-Kapitän Peter Jost oder den vom VfL Bochum gekommenen Tobias Pellio, die aus dem Mittelfeld heraus für Gefahr sorgen sollen.

Doch auch hinten gilt es eine Lücke zu schließen. Ex-Profi Björn Schlicke hat seine Laufbahn beendet und fungiert künftig nur noch als Co-Trainer der U23. Seinen Posten in der Innenverteidigung wird wohl Arman Corovic einnehmen, der zuletzt für Rot-Weiss Essen auflief. "Ich habe in der Vorbereitung schon viele gute Dinge gesehen", ist Coach Thomas Kleine dennoch zuversichtlich, dass seine Schützlinge "eine gute Rolle spielen" und den erneut angestrebten "sicheren Mittelfeldplatz" erreichen werden. "Die Jungs sind heiß auf den Start und freuen sich darauf, dass es jetzt im Wettkampfmodus wieder zur Sache geht. Seligenporten hat souverän den Aufstieg geschafft, ist eine erfahrene Mannschaft und für uns ein richtiger Gradmesser", so der Ex-Profi. Verzichten muss er zum Auftakt auf Hari Coric (Wadenprobleme) und Denis Sitter (Sprunggelenksprobleme).

Die Partie gegen die Oberpfälzer könnte auch fast unter der Rubrik "Ehemaligen-Treffen" laufen. Sechs Akteure aus dem Kader der "Klosterer", die als Bayernliga-Meister den sofortigen Wiederaufstieg schafften, trugen bereits das weiß-grüne Trikot. Auch der bekannteste Neuzugang Juri Judt lief schon als Profi für die SpVgg auf und absolvierte von 2005 bis 2008 76 Zweitliga-Partien, ehe er zum 1. FC Nürnberg wechselte. Kein Wunder, dass auch SVS-Trainer Florian Schlicker eine Fürther Vergangenheit hat und es zwischen 2003 und 2005 auf 49 Einsätze in der Ronhof-Reserve brachte. "Wir wollen so schnell wie möglich in der neuen Liga Fuß fassen, die etablierten Klubs so häufig wie möglich ärgern und über dem Strich landen", gibt der 35-Jährige als Ziel vor.

Aufrufe: 015.7.2016, 06:19 Uhr
NN Neumarkt / Fürther NachrichtenAutor