2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht

Kleve und Goch: weite Fahrten und unbekannte Gegner

Bezirksligisten sind wieder vereint

Verlinkte Inhalte

Gruppeneinteilung: 1. FC Kleve und Viktoria Goch kicken in Staffel 2. Bezirksligisten aus Kleve und Geldern wieder vereint.

Fußball ist zwar nicht unbedingt ein Glücksspiel, doch wenn der Verbands-Fußballausschuss die Gruppen für die kommende Spielzeit einteilt, könnte man diesen Eindruck durchaus gewinnen. Unter dem Vorsitz von Wolfgang Jades (Moers), mit seinen Ausschusskollegen soeben auf dem Verbandstag einstimmig im Amt bestätigt (RP berichtete), wurde offenkundig kräftig gewürfelt.

Während sich die Oberliga Niederrhein mit insgesamt 20 Mannschaften quasi automatisch zusammensetzt, sieht das in den drei Landes- und nur noch acht Bezirksligen schon anders aus. Vor allem beim 1. FC Kleve und der Gocher Viktoria hält sich die Begeisterung über die Einstufung in die Landesliga-Gruppe 2 mit Schwerpunkt Mönchengladbach in Grenzen. Spiele gegen Bocholter und Duisburger Klubs fallen künftig weg.

"Das sieht ziemlich wahllos aus. Mich würde interessieren, nach welchen Kriterien die Gruppen eingeteilt werden", äußert sich FC Kleves Trainer Thomas von Kuczkowski, der sich die Klasse "anders und ausgewogener gewünscht" hätte.

"Viele Mannschaften sagen mir nichts. Wir stehen vor brutal weiten Auswärtsfahrten. Da wundert man sich schon ein bisschen", sagt "Kucze", der hofft, "dass wir wenigstens mit einem Heimspiel beginnen dürfen".

"Ich bin überrascht, dass wir in diese Gruppe gekommen sind", erklärt Viktoria Gochs Coach Manfred Tebeck, "die alte Einteilung wäre mir lieber gewesen, zumal man die Gegner kennt. Ich weiß auch nicht, was der Verband so alles macht". Tebeck will sich in Kürze mal "in Ruhe hinsetzen und schauen, wie wir uns ausrichten".

Die Liga-Rivalen aus dem Südkreis, TSV Wachtendonk-Wankum und SV Straelen, bewerten die neue Gruppeneinteilung dagegen sehr positiv. "Das ist sehr angenehm für uns", sagt TSV-Trainer Frank Goldau zufrieden. Straelens Co-Trainer Stefan Post stimmt ihm dabei zu: "Da werden sich unsere Spritkosten aber gehörig senken."

Doch nicht nur die bequemere Anreise fällt für die beiden ins Gewicht. "Es ist auch eine sehr interessante Gruppe", sagt Post. "Mit den vier Teams, die wir schon aus der vergangenen Saison kennen (Kleve, Goch, Moers, Tönisberg) – abgesehen von Wachtendonk – sowie dem 1. FC Viersen und 1. FC Mönchengladbach sind das sechs Teams, die 2012/13 ganz oben in der Tabelle standen. Hinzu kommt noch Oberliga-Absteiger Fischeln."

Und da Straelen in der kommenden Saison wieder angreifen will, ist diese Konstellation für die Grün-Gelben mehr als reizvoll. Auch Goldau ist die vermeintliche Stärke der Gruppe bewusst: "Es hört sich nach schweren Mannschaften an. Allerdings weiß man nie, wie sie sich letztlich aufstellen werden. Interessant wird es allemal."

Der TSV müsse sich jetzt eben neu orientieren. Einzig zu bedauern ist für die Wachtendonker, dass die Bocholter Teams wegfallen. Denn die Goldau-Elf holte 15 von möglichen 18 Punkten gegen TuB, den 1. FC und die Borussia. "Dann müssen wir jetzt eben bei Auswärtsspielen über Bocholt nach Mönchengladbach mit dem Bus anreisen", sagt Goldau scherzhaft.

Die neue Zusammensetzung der Bezirksliga, Gruppe 7, macht durchaus Sinn. Sämtliche Teams aus dem Fußballkreis 8 Kleve-Geldern sind dort vereint, hinzu kommen noch fünf rechtsrheinische Klubs mit Landesliga-Absteiger RSV Praest an der Spitze.

Die Auf- und Abstiegsregelungen sehen vor, dass zwischen vier und sieben Teams aus der Oberliga in die Landesliga absteigen. Die Landesliga müssen am Saisonende fünf oder sechs Mannschaften verlassen. Richtig zur Sache geht es auch in den Bezirksligen. Die Gruppe 7 mit Beteiligung der Klubs aus dem Kreis Kleve-Geldern muss von sechs Absteigern in die Kreisliga A ausgehen. Aus der höchsten Klasse auf Kreisebene steigen die beiden Erstplatzierten in die Bezirksliga auf.

Wann mit den Spielplänen zu rechnen ist, steht noch nicht fest. Der Fußballausschuss benötigt dazu die entsprechenden Schlüsselzahlen, die erst dann erstellt werden können, wenn die höheren Spielklassen endgültig festgelegt sind. Sobald die entsprechenden Schlüsselzahlen vorliegen, macht sich der Verbandsfußballausschuss umgehend an die Spielplangestaltung, um den Vereinen eine frühzeitige Planung zu ermöglichen.

Aufrufe: 03.7.2013, 11:00 Uhr
Rheinische Post / Helmut Vehreschild und ChristinaAutor