2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht

Kleuskens-Truppe liegt zum Schluss am Boden

Saisonfazit: Bezirksliga, Gruppe sieben

Wie bereits in der Saison 2011/12 hat sich die Endphase der Bezirksliga noch zu einem regelrechten Krimi entwickelt. Mit einem überraschenden Gewinner und einem enttäuschten Verlieren.

Sportfreunde Broekhuysen (2. Platz, 55 Punkte). Die Sportfreunde haben während der Saison eine fortwährende Konstanz gezeigt und die Spielzeit als bestes Gelderland-Team beendet. Für viele kam die Welle des Erfolges überraschend. Auch für SfB-Spielertrainer Marc Kersjes: "Wir haben viel konstanter gespielt als in der vorigen Saison", sagt er zufrieden.

Am vierten Spieltag grüßte seine Elf sogar von Tabellenplatz eins, dem bisher besten Ergebnis der Vereinsgeschichte. Auch die nackten Zahlen sprechen für die Sportfreunde – nur ein verlorenes Heimspiel und die beste Abwehr der gesamten Liga. Letzter Punkt führte nach Kersjes\\' Meinung auch zu der eher verhaltenen Torausbeute (48 Tore). "Wir haben in der Defensive gut gearbeitet. Auch unsere Stürmer haben in der Abwehr mitgeholfen. Ihnen fehlten dann aber die letzten zwei, drei Prozent vor dem gegnerischen Tor", sagt Kersjes, der mit seinem Team auch in der kommenden Saison wieder Vollgas geben will.

Grün-Weiß Vernum (6. Platz, 45 Punkte). Für die Aufsteiger aus Vernum endete die Spielzeit mit dem sechsten Platz. "Für uns ist das ein gutes Ergebnis. Zudem sind wir 2012 Voba-Cup-Sieger geworden", fasst Heitbrede zusammen. Nach einer Findungsphase zu Beginn der Hinrunde starteten die Vernumer durch. Nach der Winterpause stagnierte die Elf aber wieder, sechs Niederlagen in Folge musste sie hinnehmen. "Aufgrund der Trainingsrückstände im Winter hatten die Jungs keinen Rhythmus mehr und mussten sich erneut finden", sagt Heitbrede.

Danach ging es wieder bergauf. "Die Kameradschaft und der Zusammenhalt haben mir besonders gefallen", sagt Heitbrede, der in der kommenden Saison von seinem Nachfolger Udo Brinkmann beerbt wird. "Ich glaube, dass ich ein gut bestelltes Feld, mit dem man arbeiten kann, hinterlassen habe", sagt er.

SV Sevelen (7. Platz, 41 Punkte). Überraschend schwach startete das Team von Trainer Wilfried Steeger in die neue Spielzeit. Das lag aber eher daran, dass die Elf schon sicher geglaubte Punkte in den letzten Minuten verspielte. Erst in der Rückrunde schöpfte Sevelen sein volles Potenzial aus, avancierte zu einem der besten Rückrundenteams. "Unterm Strich bin ich zufrieden. Für uns war es eine schwierige Saison mit einem kleinen Kader. Wir sind froh, durchgekommen zu sein", sagt Steeger.

Das ursprüngliche Ziel, mehr Punkte zu holen als in der Vorsaison (53 Punkte), klappte aber nicht. Der Sevelener Coach weiß auch warum: "Die Vorsaison war außergewöhnlich. In dieser Spielzeit gab es viele Unbekannte, etwa die Frage, wie stark die Aufsteiger sein würden." Mit Philipp Langer, der Torschützenkönig wurde, hatte Steeger ein besonderes Ass im Ärmel: "Das ist schon aller Ehren wert, aber ohne seine Mitspieler, hätte er nicht so viele Tore geschossen."

SV Straelen II (8. Platz, 40 Punkte). Auch der SV Straelen II hatte anfangs seine Probleme. Trainer Rainer Filla war aber schon vor Saisonbeginn klar, dass es schwer werden würde. "Wir haben eben nicht diesen einen Knipser, der die vielen Tore macht", sagt Filla, der vor allem die Effektivität vor dem gegnerischen Kasten mehr als einmal kritisiert hatte. "Das war unser größtes Manko. Wir haben viele Chancen liegengelassen. Zudem mussten wir die Abgänge von Holger Janßen und Rene Verbeek verkraften."

Viel besser lief es nach der Winterpause. Die Filla-Elf hatte sich gefunden, mauserte sich zum zweitbesten Rückrundenteam und sicherte sich den Klassenerhalt. Auch den spontanen Abgang von Stammkeeper Felix Kokorsch überstanden die Grün-Gelben mit Hilfe von Robin Schmidt schadlos. "Er war ein guter Rückhalt", sagt Filla. "Mit unserer Saison bin ich voll zufrieden. Das Team ist ein echtes Kollektiv. Es macht Spaß, die Jungs zu trainieren."

SV Walbeck (11. Platz, 37 Punkte). Der SV Walbeck um Trainer Andreas Holla gehörte zu den Mannschaften, die bis zum Schluss zittern mussten. Erst am letzten Spieltag stand fest, dass Walbeck auch in der kommenden Saison Bezirksliga-Fußball spielen würde. "Ich bin froh, dass wir noch von der Schippe gesprungen sind. Es war aber früh klar, dass wir gegen den Abstieg spielen würden", analysiert Holla.

Die Walbecker hatten im gesamten Saisonverlauf mit ihrer Unbeständigkeit zu kämpfen – mal triumphierte die Holla-Elf grandios, unter anderem gegen den SV Sonsbeck II, mal scheiterte Walbeck kläglich. "Immer wieder den Hebel umzulegen, war schwierig, zumal wir viele Jungspieler haben, die noch nicht so konstant sind. Uns fehlte außerdem der gewisse Führungsspieler", sagt Holla, dem aber klargeworden sei, dass seine Mannschaft mithalten könne und zudem viel im taktischen Bereich dazugelernt habe. "Mit der Saison bin ich zufrieden, auch wenn ich in manchen Spielen viele graue Haare bekommen habe", sagt er.

SV Veert (12. Platz, 37 Punkte). Mit einem regelrechten Herzschlagfinale in der Relegation um den Ligaverbleib beendeten die Veerter ihre Saison und dürfen auch in der kommenden in der Bezirksliga spielen. "Die letzten Wochen waren schon nervenaufreibend", gibt Trainer Gunnar Gierschner zu. Die ersten sieben Saisonspiele bestritt sein Team zufriedenstellend – was folgte, war aber eine lange Negativserie. "Das zog sich wie ein roter Faden durch unsere Saison. Wir hatten eine große Abschlussschwäche. Hinzu kam, dass wir immer wieder mit neuen Spielerausfällen zurechtkommen mussten", sagt der Trainer.

Auch in der Rückrunde musste Veert einige deutliche Niederlagen verkraften, bewies aber Charakter und zog sich mit Entschlossenheit und Kampfgeist aus der Misere heraus – auch wenn es am Ende knapp geworden ist. Erfolgsanteile hatten auch die beiden A-Jugendlichen Niels Honnen und Wutthichat Phonyong, die zeitweise aushalfen und positiven Eindruck hinterlassen haben. Die beiden werden in der kommenden Saison fester Bestandteil der ersten Mannschaft sein.

Viktoria Winnekendonk (13. Platz, 34 Punkte). Unglücklich stiegen die Winnekendonker aus der Bezirksliga ab. Nach einer schweren Hinrunde (Platz 11) startete das Team von Trainer Sven Kleuskens zu Beginn der Rückserie durch. Auf der neuen Platzanlage, die im Oktober eröffnet wurde, wurde die Kleuskens-Elf schnell heimisch. Die lang angestrebte Siegesserie sollte im März endlich zustande kommen. Aus den ersten sieben Rückrundenspielen holte Winnekendonk 15 Punkte und kletterte zeitweise sogar auf den sechsten Platz vor. Doch dann kam das Heimspiel gegen den SV Walbeck, das die Viktoria mit 1:4 verlor.

Danach schien nichts mehr zu laufen – das Pech kam noch hinzu. "Die Jungs haben es nicht geschafft, klare Köpfe zu bewahren. Danach haben uns auch die Erfolgserlebnisse gefehlt", sagt Kleuskens. Am Ende blieb nur noch der Abstiegsplatz übrig, in der kommenden Saison spielt Winnekendonk in der Kreisliga. "Nachträgliches Jammern bringt nichts. Ich glaube, wir werden in der Kreisliga eine wichtige Rolle spielen," ist sich der Coach sicher.

Aufrufe: 01.7.2013, 17:00 Uhr
Rheinische Post / Christian CadelAutor