2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Für den BC Aichach war Mariusz Suszko seit Sommer am Ball. Nach einem halben Jahr wechselt er bereits erneut den Verein. Künftig wird er für den TSV Rain in der Regionalliga spielen.  Foto: Reinhold Rummel
Für den BC Aichach war Mariusz Suszko seit Sommer am Ball. Nach einem halben Jahr wechselt er bereits erneut den Verein. Künftig wird er für den TSV Rain in der Regionalliga spielen. Foto: Reinhold Rummel

Kleinere Korrekturen im Kader

Beim BC Aichach geht ein Stammspieler, während ein alter Bekannter zurückkehrt +++ Aindling lässt einen Stürmer nicht ziehen, während Pipinsried gerne Kicker abgeben würde

Weil die Winterpause diesmal ausgiebiger ausfällt, bleibt mehr Zeit, die Herbstrunde zu analysieren. Während die einen hoch zufrieden kaum den Blick von der Tabelle wenden, grummeln andere. Drei Monate bleiben den Funktionären, um Stellschrauben zu drehen und Kurse zu korrigieren. Die größtmögliche Wirkung erhoffen sie sich dabei von Veränderungen des Kaders. Was die Sache allgemein erschwert, sind dabei die Ablösesummen, die gerade im Winter verlangt werden.

Beim BC Aichach gibt es prinzipiell kaum Anlass zu Veränderungen. Mit zehn Punkten Vorsprung führt die Mannschaft von Trainer Marco Küntzel, 37, das Klassement an, steuert geradlinig auf Meisterschaft und Aufstieg in die Regionalliga Bayern zu. Korrigiert wird der Kader dennoch ein wenig. Verwunderlich wirkt dabei der Weggang von Mariusz Suszko, 26, der erst im Sommer vom Regionalligisten SV Seligenporten nach Aichach gewechselt war und zu den Stammspielern zählte. Der gebürtige Pole absolvierte alle 21 Spiele, erzielte dabei sechs Treffer. Suszko kehrt zum TSV Rain zurück, für den er schon einmal zwei Jahre aktiv war. Beim Aichacher Weihnachts-Cup haben sich die beiden Vereine über den Wechsel geeinigt. „Das hatte seine Gründe. Ich hätte es schöner gefunden, wenn die gesamte Mannschaft bis zum Sommer durchgezogen hätte“, sagt Küntzel.

Verlassen werden den BC Aichach noch zwei weitere Spieler – die im Gegensatz zu Suszko aber kaum eine Rolle gespielt haben. Michael Guggumos, 19, war im Sommer mit hohen Erwartungen nach Aichach gewechselt. In der U23 des FC Augsburg hatte er zuvor als A-Jugendspieler Eindruck hinterlassen. In Aichach bremste ihn erst eine Verletzung, dann sein Studium im württembergischen Nürtingen. Ebenso wenig plante Küntzel mit Alexander Kergel. Nach eineinhalb Jahren muss sich der 21-jährige Österreicher einen neuen Klub suchen.

Den sportlichen Verlust auf den Flügeln sollen Rückkehrer ausgleichen. Dominik Koch, 24, wird nach seinen Kreuzbandrissen noch Zeit benötigen, im genesenen Michal Korenik, 25, sieht Trainer Küntzel eine „gute Alternative“ für die Frühjahrsrunde.

Im Angriff stellt sich der Bayernligist breiter auf: Der Transfer von Arthur Vogel, 30, ist perfekt. Für den FC Affing wollte er nicht mehr auflaufen. Vogel, der noch einen Kreuzbandriss auskuriert, schließt sich seinem Heimatverein an, für den er vor seinem Engagement in Affing jahrelang kickte. Und noch ein Stürmer wechselt nach Aichach: Thomas Edelmann, 27, vom Kreisligisten FSV Pfaffenhofen. Ob die beiden Angreifer beim BC Aichach viele Einsätze in der Bayernliga bekommen, scheint indes fraglich. Im Spielsystem mit einem Stürmer ist Bayernliga-Top-Torjäger Sebastian Kinzel, 25, gesetzt, Vogel und Edelmann erfüllen wohl eher Pflichten als Aushilfe.

An Edelmann hatte auch Pipinsrieds Vorsitzender Konrad Höß, 72, Interesse, allerdings scheiterte der Wechsel an der Ablösesumme, die Pfaffenhofen für seinen Stürmer forderte. Obendrein scheint Höß kein Bedürfnis zu haben, seinen Kader weiter aufzublähen. Im Gegenteil. Nachdem er sich seinen Wunschspieler Sebastian Fischer, 26, geangelt hat, würde er lieber Personalkosten reduzieren und Spieler abgeben. Wackelkandidaten seien Taner Yürükgeldi, 23, Pirmin Lechthaler, 25, Philip Grahammer, 22, oder Shpetim Sulimani, 26, meint Höß.

Keinen Spieler abgeben möchte hingegen der TSV Aindling. Erst recht nicht einen seiner besten Stürmer. Simon Knauer, 24, wollte zum Bayernligisten FC Affing, Aindling legte jedoch sein Veto ein. Josef Kigle, Vorstand Spielbetrieb, macht dies deutlich. „Ich gebe doch nicht eine meiner bestens Waffen ab“, sagt er. Knauer hat in 20 Spielen sechsmal getroffen.

Weil er ab und an teilnahmslos wirkt, genießt er beim Aindlinger Publikum jedoch wenig Ansehen, dient schnell als Sündenbock. Vom Trainer und den Funktionären bekomme er jedoch volle Unterstützung, betont Kigle und kündigt an: „Ich werde den Leuten schon sagen, dass sie die eigenen Spieler nicht kritisieren sollen.“

Affings Sportlicher Leiter Markus Berchtenbreiter, 44, ist enttäuscht, dass der Wechsel nicht geklappt hat. „Wir waren uns einig, er war ein Wunschspieler und wollte zu uns“, sagt er. Nun will Berchtenbreiter versuchen, den wechselwilligen Angreifer im Sommer zum FC Affing zu lotsen. Anfang kommender Woche will Berchtenbreiter alternative Neuzugänge präsentieren, nachdem Knauer nicht kommt.

Aufrufe: 028.12.2013, 14:32 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johannes GrafAutor