2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielvorbericht
In der Startelf: Maximilian Betz (l.) überzeugte Gräfelfings Trainer Franco Simon.
In der Startelf: Maximilian Betz (l.) überzeugte Gräfelfings Trainer Franco Simon.

Klare Rollenverteilung im Derby zwischen Planegg II und Gräfelfing

Budell hofft auf zwei bis drei Spieler aus der Ersten

SV Planegg-Krailling II / TSV Gräfelfing - Selten klaffte so ein großer Abstand zwischen der Planegger Reserve und dem TSV Gräfelfing. Das Derby am Sonntag bietet den Lokalrivalen die Möglichkeit, das aktuelle Kräfteverhältnis zu überprüfen.

Für Franco Simon ist noch vieles neu an der Hubert-Reißner-Straße. Unter der Woche bekam der Trainer des TSV Gräfelfing mit Carlo Schick einen Spieler zu Gesicht, den er zuvor noch nie in seiner Übungsstunde begrüßen konnte. „Er war auf jeden Fall weit weg“, sagt der Übungsleiter, der zumindest weiß, dass der Globetrotter sich einige Wochen im fernen Ausland aufgehalten hat. Dass er nun von seinem Trip zurückgekehrt ist, freut Simon. „Ich bin sehr froh, einen Typen wie ihn in der Mannschaft zu haben.“ Wo auch immer sich Schick herumgetrieben hat, er ist jedenfalls körperlich so fit, dass ihn Simon am Sonntag im Derby beim SV Planegg-Krailling II auf jeden Fall als Edel-Joker auf die Bank setzen will (15 Uhr, Hofmarkstraße). „Es ist aber nicht geplant, dass er spielt“, sagt der Trainer.

Momentan genießen noch diejenigen Kicker den Vorzug, die die Vorbereitung mitgemacht haben. Einer von ihnen ist Maximilian Betz, der wegen seiner konstant guten Leistungen mit einem Einsatz in der Startelf belohnt wird. Dass Simon auf einen zentralen Mittelfeldspieler wie Schick problemlos verzichten kann, bestätigt die komfortable personelle Situation, in der sich die Wölfe zurzeit befinden.

Von solchen Zuständen kann Andreas Budell nur träumen. Auch vor dem Derby stellt sich für den Planegger Trainer wieder einmal die Frage, wer am Sonntag aufläuft. Die erste Mannschaft, die zeitgleich in Aubing antritt, hat ihm zwei bis drei Akteure versprochen. Aber wer sie sind, entscheidet sich erst am Spieltag. Weil auch die A-Jugend parallel ein Pflichtspiel zu bestreiten hat, muss Budell mit dem auskommen, was er hat. Das war zuletzt nicht viel. Vor zwei Wochen kassierte der Tabellenvorletzte gegen den Letzten ESV München eine saftige Niederlage. Vergangenes Wochenende hatte er spielfrei. „Wir haben noch fünf Big-Point-Spiele“, sagt der Übungsleiter. Er geht davon aus, dass sich der Ausrutscher reparieren lässt.

Das Kräftemessen mit den Wölfen gehört nicht dazu. Budell hofft darauf, von der Konstellation des Spieltags zu profitieren. Denn auch die Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt hat schwere Aufgaben zu bestehen. Auf der anderen Seite würde er sich gerne für die 0:7-Klatsche aus dem Hinspiel revanchieren, in dem sein Team in der zweiten Hälfte völlig zusammenbrach. „Wir können sie ärgern“, sagt Budell. Er ist überzeugt davon, dass es seine Mannschaft diesmal besser hinkriegt.

Allerdings ist der Tabellenzweite nicht gewillt, im Aufstiegsrennen zur Bezirksliga irgendwelche Geschenke zu machen. „Die brauchen die Punkte, wir brauchen die Punkte“, fasst Simon die Lage zusammen. Unter solchen Voraussetzungen empfiehlt es sich, den Gegner etwas stärker zu reden, als er vielleicht momentan ist. „Wir sehen Planegg nicht als Tabellenvorletzten“, sagt der Trainer. Ob er damit Recht behält, wird sich im Spiel weisen.

Text: Christian Heinrich

Aufrufe: 025.3.2017, 13:37 Uhr
Christian Heinrich - Münchner Merkur (Würmtal)Autor