2024-05-02T16:12:49.858Z

Totopokal
Stefan Rieß (links) war in seinem ersten Spiel über die volle Distanz gleich wieder Dreh- und Angelpunkt beim TSV. Rechts Andreas Kaiser, im Hintergrund Michael Knötzinger. Pokalgegner Illertissen siegte am Ende klar mit 5:1.  Foto: Dieter Mack
Stefan Rieß (links) war in seinem ersten Spiel über die volle Distanz gleich wieder Dreh- und Angelpunkt beim TSV. Rechts Andreas Kaiser, im Hintergrund Michael Knötzinger. Pokalgegner Illertissen siegte am Ende klar mit 5:1. Foto: Dieter Mack

Klare Niederlage, aber kein einseitiges Spiel

Regionalligist Illertissen setzt sich im Pokalspiel in Nördlingen mit 5:1 durch +++ Später Siegtreffer für Sonthofen +++ Pipis Pokal-Party geht weiter

Jetzt können sich die Nördlinger voll auf die Punktspielsaison in der Landesliga Südwest konzentrieren, denn die Rieser schieden in der zweiten Runde des Verbandspokals gegen den amtierenden bayerischen Amateurmeister und Regionalligisten FV Illertissen mit 1:5 (1:2) aus dem Wettbewerb aus. Durch ein spätes Tor von Marcel Berger in der 92. Minute hat der 1. FC Sonthofen beim Bezirksligisten Türkspor Augsburg mit 1:0 (0:0) gewonnen.
TSV Nördlingen – FV Illertissen 1:5
Gegenüber der 0:3-Niederlage in Gundelfingen nahm TSV-Trainer Tobias Luderschmid zwei Änderungen vor: Stefan Rieß und Stefan Raab spielten für Johannes Geiß und Sven Rotzer in der Anfangsformation. Die erste gute Offensivszene hatten die Gastgeber, doch Michael Passer klärte gerade noch vor dem einschussbereiten Daniel Hensolt (2.). Auf der Gegenseite führte eine ähnliche Szene zum 0:1: Sezai Zehiroglu passte scharf vors Tor, wo Dominic Robinson am langen Pfosten die Kugel über die Linie drückte (5.). Nach 14 Minuten bereits das 0:2, als Ardian Morina in deutlicher Abseitsposition die Kugel aufnahm und Torwart Daniel Wagner keine Chance ließ.
Wenig später drehte Wagner einer Zehiroglu-Schuss noch um den Pfosten, doch es war zugleich die letzte Torgelegenheit der Gäste in Abschnitt eins. Nördlingen spielte auf Augenhöhe mit und einen Flachschuss von Daniel Hensolt aus 18 Metern parierte Torwart Kim Anders sicher. Das 1:2 war auch möglich, als Michael Knötzinger auf Philipp Buser spielte, doch der verfehlte das lange Eck (23.). Sehenswert auch ein technisches Kabinettstückchen von Manuel Meyer, doch es fehlte der krönende Abschluss (31.). Das Anschlusstor noch vor Seitenwechsel war nicht unverdient, führte aber zu einigen Diskussionen. Torwart Anders griff Daniel Hensolt in die Beine, Schiedsrichter Florian Badstübner (Windsbach, Gruppe Frankenhöhe Süd) pfiff zwar folgerichtig einen Strafstoß, beließ es aber für den Torwart bei einer Ermahnung. Philipp Buser verwandelte vom Elfmeterpunkt sehr sicher (39.).
In der zweiten Hälfte legten die Gäste einen Zahn zu und drängten auf das vorentscheidende 1:3. Doch TSV-Keeper Wagner hielt seine Mannschaft mehrfach im Spiel. Sowohl gegen den eingewechselten Andreas Spann (47.), bei einem Schuss von Morina (49.) und bei einem Freistoß von Sebastian Schaller (65.) glänzte der 19-jährige TSV-Torwart. Außerdem stand Buser genau in der Schussbahn von Zehiroglu. Ein alles andere als eindeutiger Handelfmeter (verursacht von Buser) führte zum 1:3 durch Schaller (68. Minute).
Die Rieser gaben sich aber nicht geschlagen. Buser scheiterte am sicheren Gästekeeper Anders. Und wieder spielte Schiedsrichter Badstübner, der den Aufstieg in die 3. Liga geschafft hat, eine nicht unwichtige Rolle: Als Knötzinger die Kugel in den Strafraum legte, ging die Hand von Manuel Strahler weg vom Körper und hin zum Ball, doch der Referée ließ weiterspielen. Statt eines möglichen 2:3 führte der direkte Gegenstoß zum 1:4. Ex-Profi Spann passte genau in die Mitte, wo Sebastian Schaller sein zweites Tor erzielte (75.). In der Entstehung dieses Tores verletzte sich Morina am Knie, sodass die Gäste, die das Wechselkontingent bereits ausgeschöpft hatten, die Schlussviertelstunde in Unterzahl zu Ende bringen mussten. TSV-Trainer Luderschmid gab nun seinen Youngsters Alexander Schröter und Nicolai Geiß Spielmöglichkeiten. Ín Überzahl waren durchaus Möglichkeiten zu weiteren TSV-Toren vorhanden: Daniel Hensolt konnte seinen Kopfball bei einer Meyer-Flanke nicht mehr richtig platzieren (78.) und wieder Hensolt hatte mit langem Bein ein Großchance zum 2:4 (80.). Auch Buser beteiligte sich am Chancenreigen der Rieser, doch nach Zuspiel von Johannes Geiß scheiterte er am hervorragend parierenden Anders und Schröter setzte den Nachschuss knapp über die Latte (82.). Vor dem Tor einfach abgeklärter dagegen die Gäste, die allerdings mit Maximilian Löw, Moritz Nebel und Ardian Morina drei verletzte Spieler mit nach Hause nahmen. In der 88. Minute spielte Zehiroglu auf Marco Hahn und der traf unhaltbar ins lange Eck zum 1:5-Endstand. Es war insgesamt ein braves, aber trotz des klaren Ergebnisses kein einseitiges Spiel, in dem der Schiedsrichter keine einzige gelbe Karte für nötig erachtete.

Türkspor Augsburg – 1. FC Sonthofen 0:1
Die Partie war hart umkämpft und lange offen. In der ersten Halbzeit war der 1. FC Sonthofen zwar die spielbestimmende Mannschaft, aber die Hausherren riskierten wenig, standen in der Abwehr gut und ließen kaum Torchancen zu. Die einzige Möglichkeit hatten die Oberallgäuer, als Matthias Jörg nach einer Flanke von rechts mit einem Kopfball den Pfosten traf. So ging es mit einem 0:0 in die Pause.
In der zweiten Hälfte wurden die Spieler des Bezirksligisten aus Augsburg etwas mutiger, sodass das Spiel ausgeglichener verlief. Sonthofen zeigte zwar die reifere Spielanlage, aber der letzte Pass kam oft nicht an und es boten sich nur wenige klare Gelegenheiten. Es blieb bis kurz vor Schluss beim 0:0, sodass sich die Spieler bereits auf ein Elfmeterschießen einstellen mussten (im Totopokal gibt es keine Verlängerung). Aber dazu kam es nicht mehr: Nach einem Angriff über rechts flankte Matthias Jörg in die Mitte, wo Marcel Berger nach einer missglückten Abwehraktion der Augsburger in Schussposition kam. Der Sonthofer Stürmer ließ sich die Chance nicht entgehen und jagte den Ball von der Strafraumgrenze unten links zum 1:0-Endstand ins Tor.




Klasse Leistung von Pipinsried im Toto-Pokal. Der Bayernligist schaltete Regionalligist Memmingen mit 5:2 aus. Hier lässt Andreas Schuster den Allgäuer Denis Hoffmann hinter sich. Foto: Michael Eberle

FC Pipinsried – FC Memmingen 5:2
Am Ende griff der Chef des Hauses ans Mikrofon und brachte seine Begeisterung zum Ausdruck: „Das war Traumfußball. 5:2 gegen Memmingen – das ist schon ein Hammerergebnis.“ Mit diesen Worten kommentierte Präsident Konrad Höß den überaus klaren Erfolg seiner Kicker in der zweiten Runde des Toto-Pokals. Damit geht die Pokalparty im Dachauer Hinterland munter weiter. Die nächste Runde steht im September an. Mit dieser Leistung darf sich Pipinsried auch da was ausrechnen.
Den Sieg muss man in der Tat mit besonderen Worten würdigen. Der Bayernligist war keineswegs gleichwertig im Duell mit einem Mitglied der Regionalliga, nein, er war deutlich überlegen, fußballerisch wie kämpferisch. Zudem sollte man nicht vergessen, dass die Gastgeber im Vergleich zu ihrem nominellen Top-Team die halbe Elf ersetzten. Giovanni Goia, der von Anfang an eingeplant war, hatte sich im Training am Montag verletzt. Und der FCP begeisterte seine Fans, indem er bis zur Schlussminute fightete, als gäbe es für jeden weiteren Treffer noch eine Extra-Prämie. Die 2:1-Führung zur Pause war mehr als verdient. Die Heimischen kamen zu einer Reihe von Chancen. Tobias Antoni, ihr Keeper, wurde kaum einmal auf die Probe gestellt. Kurz vor der Pause musste er sich bei einem Flachschuss von Andreas Mayer geschlagen geben. Ugur Kiral, der im Mittelfeld den Ball erobert hatte, leistete die Vorarbeit zum 1:1. Ansonsten enttäuschten die Memminger nicht zuletzt in spielerischer Hinsicht. Der Bayernligist hatte eindeutig mehr vom Spiel. Manuel Eisgruber hätte durchaus zweimal treffen können. Nach mehreren guten Szenen lag das 1:0 förmlich in der Luft.
Junis Ibrahim, der einfach nicht zu bremsen war und mit drei Treffern eine überragende Vorstellung bot, trat von links eine Ecke, die zu kurz abgewehrt wurde. Arthur Kubica stand ideal und traf aus kurzer Entfernung. Es lief die Nachspielzeit, als Ibrahim ein gutes Auge und Ballgefühl zeigte, indem er die Kugel zum 2:1 in die Maschen hob. Beim 3:1 passte Martin Finkenzeller den Ball nach rechts, wo Manuel Eisgruber den Ball in die Mitte zum Torschützen Ibrahim spielte – eine Kombination vom Feinsten. Ähnlich prächtig fiel Treffer vier. Dominik Schön traf nach Doppelpass mit Ibrahim aus spitzem Winkel. Und weil am Ende keiner recht wusste, ob es Abseits war, schlug Ibrahim ein drittes Mal zu. Tiefpunkt der Partie war ein schweres Foul von Simon Ernemann an Ibrahim, das mit Rot geahndet wurde. Auf dem Weg in die Kabine zeigte der Sünder den „Scheibenwischer“, was als Beleidigung zu werten ist.
Tore 1:0 Kubica (30.), 1:1 Mayer (42.), 2:1 Ibrahim (45. +1), 3:1 Ibrahim (64.), 4:1 Schön (82.), 4:2 Kiral (84.), 5:2 Ibrahim (87.) – Schiedsrichter Treiber (Neuburg/Donau) – Zuschauer 250 – Rote Karte Ernemann (Memmingen/Foul/72.)

Aufrufe: 020.8.2014, 22:04 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor