2024-04-24T13:20:38.835Z

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F: Lange
F: Lange

Heißer Kampf um Platz zwei

In der Kreisliga B Nord war das Meisterschaftsrennen schnell entschieden und der Abstiegskampf war am Ende gar keiner. Lediglich um den Relegationsplatz stritten sich mehrere Teams

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Die Spvg. Brakel II war nach der starken letzten Saison auch in der neuen Spielzeit bei fast allen als Meisterschaftsfavorit gesetzt. Die hohen Erwartungen hat der Klassenprimus nicht enttäuscht. Der Kampf um Platz zwei blieb ebenso wie der Abstiegskampf bis wenige Wochen vor Saisonende spannend.

Andreas Struck, Trainer der zweiten Brakeler Mannschaft, zeigt sich nach der Saison erleichtert: "Die Mannschaft hatte auch in der abgelaufenen Saison alle Qualitäten, um in der A-Liga zu spielen. Umso glücklicher sind wir alle, dass wir in diesem Jahr kein Entscheidungsspiel mehr zu bewältigen haben und direkt aufsteigen." Im Verfolgerduell hat Bredenborn sich den Platz im Entscheidungsspiel um den Aufstieg gegen die SG Scherfede/Rimbeck/Wrexen gesichert, unterlag jedoch knapp und bleibt damit in der B-Liga. Bredenborns Coach Julian Middeke zeigte sich nach dem Spiel tief enttäuscht: "Dass wir den Aufstieg im Elfmeterschießen verpassen, ist einfach unglaublich bitter für meine Jungs. Aber wir werden im nächsten Jahr wieder angreifen."

Einen Absteiger hätte es aus der B-Liga in diesem Jahr neben Warburg II, die ihre Mannschaft schon in der Winterpause zurückgezogen haben, nicht geben müssen. Der Tabellenletzte TuS Godelheim hat sich dennoch für einen freiwilligen Neustart in der C-Liga entschieden. Godelheims Trainer Thorsten Lammert begründet die Entscheidung: "Wir wollen in der C-Liga neu starten. In den vergangenen zwei Jahren haben wir zu viele Spiele verloren und durchschnittlich nur einen halben Punkt pro Partie geholt. Das macht uns einfach keinen Spaß mehr."


AUFSTIEGSRENNEN

Brakel II wurde der Favoritenrolle schon am ersten Spieltag gerecht, sicherte aber nur den zweiten Tabellenplatz nach Lütmarsen. In den folgenden Wochen drei bis fünf übernahm noch einmal Holzhausen/Erwitzen überraschend die Tabellenführung. Seit dem sechsten Spieltag standen die Brakeler ununterbrochen auf Platz eins und dominieren die Liga mit einer Tordifferenz von plus 100 klar. Dabei hat der Meister mit 129 Treffern nicht nur die beste Offensive, sondern verfügt mit 29 Gegentoren auch über die beste Abwehrreihe. Mit Jonas Wiechers-Wiemers spielt auch einer der beiden besten Torjäger der Liga für Brakel II. Andre Winkelhagen vom SV Holzhausen/Erwitzen ist sich sicher: "Brakel II hatte den besten Kader der Liga und wurde der Favoritenrolle gerecht. Auch die Meisterschaft ist hochverdient nach Brakel gegangen."

Im Verfolgerduell konnte sich lange Zeit keine Mannschaft der Liga durchsetzen: Nach der Hinrunde standen Bredenborn, Lüchtringen, Fürstenau-Bödexen, Drenke und Lütmarsen mit nur fünf Punkten Abstand auf den Plätzen zwei bis sechs. Am Ende der Saison bewies nur der SV Bredenborn die nötige Konstanz, um den zweiten Platz zu sichern. Den Brakelern wurden die Germanen dennoch nie wirklich gefährlich. Lütmarsen stand nach 30 Spieltagen auf dem dritten Tabellenplatz. Mit einem starken Start aus der Winterpause hatten die Grün-weißen die vom Trainer Stephan Zänger ausgesprochenen großen Ambitionen "nach einer durchwachsenen Hinrunde wieder oben anzugreifen" bestätigt. Die Zänger-Elf fuhr einen Sieg nach dem anderen ein und verdrängte zwischenzeitlich Bredenborn auf den dritten Tabellenplatz. Einige Wochen vor Saisonende riss die Erfolgssträhne der Lütmarser dann ab und es bliebt nur der dritte Tabellenplatz.

Winkelhagen war davon überrascht: "Ich hatte Lütmarsen nach dem starken Start aus der Winterpause etwas stärker als Bredenborn eingeschätzt. Bredenborn hat die Schwächephase der Lütmarser dann geschickt genutzt und den zweiten Tabellenplatz über die Zeit gerettet." Und auch Thorsten Diekmann vom SV Fürstenau-Bödexen erklärt: "Bredenborn hat meiner Meinung nach weniger spielerische Klasse als Lütmarsen."

Auf den Plätzen vier und fünf stehen Drenke und Fürstenau-Bödexen. Beide Teams spielten eine souveräne Serie ohne starke Ausreißer nach oben oder unten. Diekmann erklärt zum Abschneiden seiner Mannschaft: "Leider hatten wir Verletzungspech. Die jungen Spieler, auf die wir setzten, konnten aber durchaus überzeugen. Hier fehlt nur noch etwas Spielerfahrung." Lüchtringen war in der Winterpause ein Favorit für die Vizemeisterschaft, ließ in der Rückrunde aber zu viele Punkte liegen, um ganz oben mitspielen zu können. Insgesamt ist das Spitzenfeld der Liga sehr ausgeglichen. "Bis auf Brakel II ist keine Mannschaft wirklich überlegen und es blieb immer spannend", freute Winkelhagen sich über das hohe Niveau in der Liga.

Dieter Müller vom SV Bergheim pflichtet bei, dass die Ergebnisse das hohe Niveau der Liga widerspiegelten und die Tabellenplätze leistungsgerecht verteilt seien.


ABSTIEGSKAMPF


Eigentlich hätte in diesem Jahr keine Mannschaft aus der B-Liga absteigen müssen. Die SG Blau-Weiß Desenberg löst die Spielgemeinschaft auf und sowohl der SuS Rösebeck als auch der SV Daseburg starten mit ihren Teams in der C-Liga neu. Außerdem wird der SV Borgholz/Natzungen mit dem SC Manrode eine SG bilden, deren zweite Mannschaft in der C-Liga startet. Der Tabellenletzte TuS Godelheim kündigte dennoch an, freiwillig in der C-Liga neu starten zu wollen. Die Godelheimer kassierten mit 125 Gegentore in der Saison durchschnittlich mehr als deren vier pro Spiel. Thorsten Diekmann respektiert die Entscheidung der Godelheimer vor diesem Hintergrund: "Es ist nachvollziehbar, dass Godelheim angesichts der Ergebnisse diesen Schritt geht." Und auch Andre Winkelhagen erklärt, er habe Godelheim und Stahle II schon zu Beginn der als schwächere Mannschaft eingeschätzt. Dieter Müller führt das schlechte Abschneiden der Godelheimer auf deren Personalmangel zurück.

Stahle II hatte sich nach einer miserablen Hinrunde mit nur drei Punkten als Tabellenschlusslicht in die Winterpause verabschiedet. In den letzten Monaten der Saison gaben die Stahler dann alles, um Plätze gut zu machen und beenden die Spielzeit auf Platz 15 stehend punktgleich mit dem TuS Godelheim. "Stahle II ist eine sympathische Truppe. Als zweite Mannschaft hat man es in der Liga aber immer etwas schwieriger, weil mögliche Leistungsträger gerne in der ersten Mannschaft eingesetzt werden", ist Diekmann sich sicher. Dieter Müller sei von der "starken Leistung" der Stahler im Rückspiel gegen seinen Verein überzeugt gewesen. Auf dem ersten regulären Nichtabstiegsplatz steht der VfL Eversen. "Eversen ist eigentlich eine starke Mannschaft, hat in dieser Saison aber nicht das ganze Können abgerufen", ist Müller sich sicher. Mit seiner Mannschaft, dem SV Bergheim, ist Müller ebenfalls in den Tabellenkeller abgerutscht, konnte aber immer etwas Abstand zur Abstiegszone wahren. Nieheim/West trat bis zur Winterpause enorm schwach auf. Nachdem Franz Jäger die Blau-weißen als Übungsleiter übernahm, kletterten sie schnell aus dem Tabellenkeller. Überraschend lange hatte auch der SV Alhausen/Pömbsen/Reelsen mit den unteren Tabellenplätzen zu tun. Der Vizemeister aus dem letzten Jahr war zwischenzeitlich bis auf Platz 14 abgerutscht. "Alhausen/Pömbsen/Reelsen hatte ich vor der Saison viel stärker eingeschätzt", erklärt Andre Winkelhagen. Am Ende standen die Fusionierten auf Platz elf. Holzhausen/Erwitzen und Bellersen/Nethetal/Bökendorf hatten mit dem Abstieg nichts zu tun.


AUSBLICK


Nach der kuriosen Konstellation ohne Absteiger hofft Thorsten Diekmann, dass es im neuen Jahr wieder sowohl Aufsteiger als auch Absteiger aus der Liga geben wird: "Letztes Jahr stieg keine Mannschaft aus der B-Liga auf, in diesem Jahr gibt es nur einen freiwilligen Absteiger. Unter diesen Umständen ist die Motivation um die Meisterschaft oder den Klassenerhalt zu kämpfen nicht allzu groß." Auf die neue Saison freut sich schon jetzt Winkelhagen: "Ich denke ohne die Übermannschaft Brakel II wird es im Spitzenfeld der Liga noch spannender. Nach dem, was bisher öffentlich ist, verstärken sich viele Mannschaften in der Liga abermals, sodass die B-Liga bald auf einem noch höheren Niveau spielen wird." Dieter Müller traut sogar einem Neuling der Liga zu, ganz oben mitzuspielen: "Erkeln hat sich gut verstärkt und kann eine wichtige Rolle in der neuen Saison spielen." Zu den Favoriten zählt Müller auch den TuS Amelunxen, der in der letzten Saison nicht über den siebten Tabellenplatz hinaus kam. Es geht also eine klasse Saison mit vielen interessanten Duellen auf Augenhöhe zu Ende und die Vereine dürfen sich auf eine mindestens ebenso spannende, neue Saison freuen.

Aufrufe: 011.7.2018, 20:13 Uhr
Leon MönikesAutor