2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Eingespieltes Duo: Danielle Barrancotto (links) und Waldemar Bera (rechts) führten den SV Alfen zu zwei Aufstiegen in Folge. Momentan nehmen sie sich eine Auszeit vom Fußball.F: Bokun
Eingespieltes Duo: Danielle Barrancotto (links) und Waldemar Bera (rechts) führten den SV Alfen zu zwei Aufstiegen in Folge. Momentan nehmen sie sich eine Auszeit vom Fußball.F: Bokun

"Es brennt und kribbelt wieder!"

Daniele Barrancotto und Waldemar Bera im exklusiven Interview FuPa.net

Das Trainerduo um Daniele Barrancotto und Waldemar Bera führte den SV Alfen in den vergangenen zwei Spielzeiten spektakulär von der Kreisliga C bis in die Kreisliga A. Im Sommer verabschiedeten sich beide vom SV Alfen und nehmen nun eine Auszeit vom Fußball. Im exklusiven Interview mit FuPa.net sprechen beide über ihre Zeit ohne den Fußball, ihre Zusammenarbeit, den alten Verein SV Alfen und eine mögliche Rückkehr.

FuPa.net: Herr Barrancotto, Herr Bera, nachdem Sie beide in der vergangenen Saison zusammen mit dem SV Alfen aufgestiegen sind, nehmen Sie sich momentan eine Auszeit vom Fußball. Wie geht es Ihnen damit?

Daniele Barrancotto: Die Pause tut momentan vor allem meiner Frau sehr gut, weil sie es super findet, dass wir jetzt deutlich mehr Zeit miteinander verbringen können, als es vorher der Fall war. (lacht)

Waldemar Bera: Es ist die erste längere Pause in meiner Laufbahn. Egal, ob als Spieler oder Trainer. Ich genieße die Pause momentan ehrlich gesagt und widme sehr viel Zeit meiner Familie. Auf der anderen Seite kribbelt es unheimlich, wenn man sich Spiele in unserer Region oder im Fernseher anschaut.

FuPa.net: Verfolgen Sie den Paderborner Fußballkreis denn momentan nebenbei?

Barrancotto: Aber klar! Ich schaue mir im Kreis ab und an sogar Spiele live an. Ganz ohne Fußball geht nun doch nicht. (lacht)

Bera: Dem schließe ich mich an. Nach jedem Spieltag werden die Ergebnisse und Spielberichte, wie schon in der aktiven Zeit verfolgt.

FuPa.net: Mit dem SV Alfen sind sie zweimal in Folge aufgestiegen. Wieso haben Sie sich dennoch dazu entschieden, erstmal eine Pause einzulegen?

Barrancotto: Waldi und ich sind ein super Duo! Wir haben uns zusammen besprochen und für uns war klar, wenn einer von beiden aufhört, dann macht der andere auch nicht weiter. Außerdem soll man doch aufhören wenn es am Schönsten ist!

Bera: Nachdem ich in Etteln drei Jahre und Alfen sechs Jahre ununterbrochen Trainer war und ich dabei insgesamt vier Aufstiege und drei Abstiege mitgemacht habe, waren es sehr turbulente Jahre, die auch viel Substanz gekostet haben. Bei einer so langen Zeit fährt man sich irgendwann einfach fest.

FuPa.net: Kommen wir zu ihrem Ex-Verein SV Alfen. Unter dem neuen Trainer Babrak Nassery läuft es für ihren alten Verein in der A-Liga noch nicht wirklich gut. Was sind Ihrer Meinung nach die Gründe dafür?

Barrancotto: Von Außen ist das immer schwer zu sagen. Ich glaube, dass im Moment einfach die vielen personellen Probleme ausschlaggebend sind und diese Nassery zu schaffen machen.

Bera: Das sehe ich ähnlich. Alfen hat zurzeit mit vielen Verletzungen und nicht geplanten Ausfällen zu kämpfen. Das wird dann fast unmöglich zu kompensieren.

FuPa.net: Haben Sie noch Kontakt nach Alfen?

Bera: Ich wohne in Alfen und bin auch oft am Sportplatz. Außerdem unterstütze ich die Mannschaft mit Informationen zu nächsten Gegnern.

Barrancotto: Klar ist da noch Kontakt vorhanden. Mit dem ein oder anderen Spieler ist der Kontakt nicht abgebrochen und dann schaue ich auch mal vorbei, um mir ein Spiel anzuschauen. Alfen ist für mich, nicht nur wegen der zwei Aufstiege in Folge, etwas Besonderes.

FuPa.net: Jetzt, wo die Saison wieder richtig am Laufen ist, vermissen Sie den Fußballaltag nicht? Können Sie sich eine Rückkehr vorstellen?

Barrancotto: Ja, definitiv! Die ersten Wochen waren sehr angenehm, aber ich merke so langsam, dass es wieder kribbelt und brennt.

Bera: Aktuell genieße ich die fußballfreie Zeit noch. Klar ist aber auch: Ohne Fußball wird es jedoch nicht gehen! Ich weiß, dass ich auf jeden Fall auf den Trainingsplatz zurückkehren werde.

FuPa.net: Dann wieder zusammen als Trainerduo?

Bera: Wir haben sehr gut zusammengearbeitet und verstehen uns sehr gut, auch privat. Wir haben ähnliche Vorstellungen, wie wir trainieren und spielen wollen. Deshalb kann ich mir das sehr gut vorstellen.

Barrancotto: Auf jeden Fall! Waldi und ich sind, wie gesagt, ein super Duo. Er ist der ruhigere Typ und bringt auch viel mehr Erfahrung mit. Ich kann dafür mal laut und deutlich werden. Ich bin da eher der emotionale Trainer.

FuPa.net: Bei der TuRa Elsen und dem FC Stukenbrock haben in der jüngsten Vergangenheit die Trainer ihren Hut genommen. Wären das Vereine, bei denen Sie sich einen Einsteig vorstellen könnten?

Barrancotto: Beides sind Top-Veriene im Kreis. Elsen habe ich mir auch zuletzt mal vor Ort angeschaut. Das ist eine sehr gute, junge Mannschaft. Ich finde es persönlich immer ganz spannend mit jungen Spielern zu arbeiten.

Bera: Elsen gehört seit Jahren z uden Topteams im Kreis Paderborn. Auch Stukenbrock ist eine gute Mannschaft. Ich könnte mir gut vorstellen vielleicht irgendwann diese Mannschaften zu trainieren.

FuPa.net: Gab es bereits Kontakt mit den Vereinen?

Barrancotto: Zu den beiden Vereinen jetzt noch nicht. Aber generell gab es schon Kontakt zum ein oder anderen Verein.

Bera: Daniele hat da, glaube ich, schon alles gesagt. (lacht)

FuPa.net: Haben Sie sich denn schon genaue Gedanken gemacht? Welche Ansprüche haben Sie an sich selbst? Welche Liga soll es sein? Welche Ansprüche haben sie da an sich selbst?

Bera: Als aktiver Fußballer habe ich die meiste Zeit oberhalb der Kreisliga gespielt. Dies ist auch mein Ziel als Trainer - irgendwann mindestens in die Bezirksliga zurückzukehren.

Barrancotto: Welche Liga es am Ende wird ist mir eigentlich zunächst Mal egal. Hauptsache, die Jungs haben Lust und das ganze Drumherum passt. Mein Anspruch ist es immer aus einer Mannschaft das Beste rauszuholen und schönen Fußball zu spielen.

Aufrufe: 020.9.2017, 10:59 Uhr
Rafael BokunAutor