2024-04-24T13:20:38.835Z

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Würgassen sagt Spiel aus Spielermangel ab

In der Kreisliga A bekommt die Spvg. Brakel II kampflos die Punkte. Mit Kommentar.

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Am Ende der vergangenen Saison wurden in der Kreisliga A, immerhin das Kreisoberhaus, bereits zwei Spiele aus Spielermangel abgesagt und gewertet. In der neuen Saison gab es schon am 26. August die Absage des FC Neuenheerse/Herbram gegen den SV Brenkhausen/Bosseborn und nun folgt der SSV Würgassen, der am Sonntag beim Tabellenführer Spvg. Brakel II keine Mannschaft vollbekommt. Es zeichnet sich keine schöne Tendenz ab.

„Mir gefällt das auch nicht. Wer mich kennt, weiß, dass ich kein Spiel einfach so aus der Hand gebe. Aber wir haben zurzeit einfach keine Leute. Mir fehlen am Sonntag neun Spieler“, erklärt Andreas Niescery, Trainer des SSV Würgassen. Verletzt, im Urlaub und Rotgesperrt oder nur selten gesehen – so sieht es zurzeit beim SSV aus. „Auf dem Papier habe ich einen Kader von 22 Spielern, aber effektiv sind es nur 12, 13. Und wenn dann noch so viele ausfallen, kann man das nicht kompensieren – auch nicht mit Spielern aus der Zweiten. Das hat man zuletzt ja gesehen“, denkt Niescery an die Niederlagen in Brenkhausen (1:9) und gegen Kollerbeck (1:3) zurück.
Einer Spielverlegung auf einen Freitagabend in den nächsten Wochen habe Brakel II nicht zugestimmt. „Da hat Brakel Probleme mit Schichtarbeitern und Studenten“, so Würgassens Coach, der mit 52 Jahren in Brenkhausen sogar selbst auf der Bank als Ersatzspieler Platz nehmen musste.
Da es am Sonntag zum Tabellenführer auf Kunstrasen geht, konnte Niescery auch keine Spieler aus der zweiten Mannschaft für einen Einsatz in der Ersten begeistern. „Die Einstellung zum Fußball hat sich leider geändert. Wenn wir früher länger arbeiten mussten, hatten wir die Sporttasche schon im Auto und sind direkt zum Training gefahren.“, sagt Niescery und hofft, dass er möglichst schnell wieder eine Elf zusammenbekommt.

Kommentar

Die Kreisliga A verfolge ich schon seit fast 40 Jahren und ich wüsste nicht, dass früher mal ein Spiel dort aufgrund Spielermangels abgesagt wurde. Wenn Personalnot war, mussten Spieler aus der Zweiten aushelfen oder von den Altherren oder auch aus der A-Jugend.
Aber einfach so weggeschenkt wurde kein Spiel, auch wenn es ersatzgeschwächt mal einen auf den Deckel gab. Fußball war allen wichtig! Auch wenn die Einstellung der Spieler anders ist als früher, machen einige Vereine es sich zu einfach. Spieler zusammentrommeln und dann mit einer Notelf gegen eine drohende hohe Niederlage kämpfen? Nein, lieber absagen, nur 0:2 verlieren und 100 Euro zahlen. Das darf vor allem im Kreisoberhaus keine Regel werden!
Höhere Strafen vom Kreisvorstand wären auch keine gute Lösung, würden aber einigen die relativ leichte Absage erschweren.
Schöner wäre es, sich auch mit einer Rumpf-Elf dem Wettbewerb zu stellen. Das ist sportlich und fair – und verdient auch Respekt!

Aufrufe: 020.9.2018, 21:06 Uhr
Uwe MüllerAutor