2024-04-20T08:00:28.265Z

Analyse
Angelo Cena (rechts) tröstet Franko Berglmeir – der Kissinger SC steht nach dem 0:3 in Raisting als Landesliga-Absteiger fest.  Foto: Roland Halmel
Angelo Cena (rechts) tröstet Franko Berglmeir – der Kissinger SC steht nach dem 0:3 in Raisting als Landesliga-Absteiger fest. Foto: Roland Halmel

Die Würfel sind gefallen

Kissing steigt ab, präsentiert aber schon den neuen Trainer +++ Stätzling und Mering bleiben in der Landesliga

Die Würfel in der Landesliga sind gefallen. Am Wochenende hat sich entschieden, wie die Zukunft für die Mannschaften aus dem Süden des Landkreises aussieht. Während der Abstieg des Kissinger SC besiegelt ist, müssen Mering und Stätzling nicht in die gefürchtete Relegation und werden auch in der kommenden Saison wieder als Landesligisten antreten.

Endgültig beendet ist das Abenteuer Landesliga für den Kissinger SC. Nach dem 0:3 in Raisting ist auch die letzte winzige theoretische Chance dahin. „Natürlich ist die Enttäuschung da, aber wir haben uns ja schon seit einiger Zeit damit abgefunden, dass es nach unten geht“, so KSC-Abteilungsleiter Mario Borrelli. Der sagte aber auch: „Wenn ich mir die Punkte anschaue, die andere Teams in anderen Landesligen im Tabellenkeller haben, dann muss man auch zugeben, dass wir es mit so wenig Zählern auch nicht verdient gehabt hätten, die Relegation zu spielen.“ Nun wolle man Fehler analysieren und schauen, dass man es in der Bezirksliga besser mache, so Borrelli. Der kann auch schon den neuen Trainer präsentieren: David Bulik. Der 33-Jährige kommt vom KSC-Konkurrenten Ehekirchen. Ob er nur als Trainer oder auch als Spieletrainer fungieren werde, das sei ihm „freigestellt“, wie Borrelli erklärte.

FCS-Trainer Alex Bartl klingt auch am Montag immer noch ganz euphorisch. „Das ist unglaublich“, sagt der 38-Jährige. Mit 2:1 besiegte sein Team am Samstag den Bayernligaaufsteiger und zuvor ungeschlagenen TSV Schwaben Augsburg. „Bis zur letzten Minute war es wirklich knapp“, sagte Bartl. Lange stand es 1:1, doch in der 88. Minute schnappte sich Daniel Löffler den Ball und erzielte das Siegtor. Bartl erklärte, dass Schwaben nicht mit seiner B-Mannschaft angetreten sei: „Natürlich waren ein paar dabei, die bisher nicht so oft gespielt hatten. Aber die wollten ihre Serie auf jeden Fall halten, das hat man auch an den Reaktionen nach dem Spiel gemerkt.“ Der FC Stätzling könnte zwar theoretisch noch auf einen Relegationsplatz zurückfallen, wäre dann aber aufgrund des erspielten Punktquotienten einer der beiden besten Tabellen-Vierzehnten der fünf Landesliga-Gruppen. „Ich glaube, das ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Nach dem Aufstieg der direkte Klassenerhalt“, meinte Bartl. Das Team ist nun schon am Freitagabend um 19 Uhr beim letzten Saisonspiel zu Hause gefordert. Der FC Memmingen II hatte um eine Verlegung gebeten. Weil es bei den Mannschaften um nichts mehr geht, stimmte der Verband zu.

Auch beim SV Mering wurde am Wochenende schon gefeiert. Mit dem 4:3-Sieg in Kaufbeuren machte der MSV den Klassenerhalt perfekt – und hat damit seinem Trainer Sascha Mölders schon etwas voraus. Denn der Löwen-Profi muss mit 1860 München noch um den Erhalt in der 2. Bundesliga bangen. „Uns ist schon ein Stein vom Herzen gefallen“, gab Mölders unumwunden zu – zumal es ja auch in Kaufbeuren anfangs gar nicht gut für die Meringer ausgesehen hatte. „Eigentlich müssen wir in Führung gehen und sind dann plötzlich 0:2 hinten. Aber die Mannschaft hat eine tolle Reaktion gezeigt, vor der Pause das wichtige 1:2 gemacht und nach dem Seitenwechsel immer wieder Nadelstiche gesetzt. Ich denke, wir haben letztlich verdient gewonnen“, so Mölders. Wie es mit ihm und dem SV Mering weitergeht, dazu wollte der Fußballprofi noch nichts Endgültiges sagen – nun gilt es zunächst für ihn, mit 1860 den Verbleib in der 2. Liga klarzumachen.

Aufrufe: 016.5.2017, 11:53 Uhr
Friedberger Allgemeine / Peter KleistAutor