2024-04-23T13:35:06.289Z

Spielbericht
Mit einer Glanzparade hält Markus Magdolen den Kirchheimer SC im Spiel beim 2:0-Heimsieg gegen Erlbach; der 29 Jahre alte Torwart ist momentan die Nummer eins. Verstegen
Mit einer Glanzparade hält Markus Magdolen den Kirchheimer SC im Spiel beim 2:0-Heimsieg gegen Erlbach; der 29 Jahre alte Torwart ist momentan die Nummer eins. Verstegen

Konkurrenzkampf zwischen den Pfosten beim Kirchheimer SC

Magdolen hat knapp die Nase vorn

Mit einer Prise Glück und einem Schuss taktischen Geschick haben die Fußballer des Kirchheimer SC auch den SV Erlbach in die Schranken gewiesen.

Kirchheim – Der Defensivplan beim 2:0 (1:0)-Sieg war aus der Not geboren – und schien zunächst nicht aufzugehen. Doch dann kam alles ganz anders.

„Nono, in der Ordnung bleiben!“ Der Zwischenruf von Co-Spielertrainer Fabian Löns sprach Bände, war er doch bezeichnend für die taktische Ausrichtung des KSC: Der ungestüm in vorderster Front attackierende Noel Pfeiffer zog sich dann auch brav zurück und verteidigte in Höhe der Mittellinie. „Wir wollen und werden nicht immer tief stehen, wir müssen es halt so machen, wie es das Personal hergibt.“ Nach den Ausfällen von Eugen Martin (Urlaub), Denis Zabolotnyi (Rot-Sperre), Ricardo Jacobi, Luca Eckerl (beide krank) und Florian Rädler (verletzt) hatte das Kirchheimer Trainer-Team die Startelf auf fünf Positionen umgebaut und vor allem die Abwehr umstrukturieren müssen.

Dass die Akteure bisher so noch nicht zusammengespielt hatten, war in der Anfangsphase deutlich zu spüren: Die Gäste aus Erlbach legten ein höllisches Tempo vor, überliefen die KSC-Abwehr zunächst nach Belieben – abkippende Fünferkette hin oder her. „Da müssen wir einfach in Führung gehen“, stellte Erlbachs Spielertrainer Lukas Lechner nach drei vergebenen Großchancen in den ersten acht Minuten fest. Später stand dem diszipliniert verteidigenden Neuling erneut das Glück zur Seite: KSC-Torwart Markus Magdolen holte Sebastian Hager im Strafraum von den Beinen, der fällige Elfmeterpfiff blieb aus. „Sebastian ist eher am Ball, legt ihn vorbei“, sagte Lechner. Und Magdolen erklärte: „Ich war ganz klar zu spät dran und hab’ ihn erwischt. Da hatten wir das Glück des Tüchtigen. Wie in der ersten Viertelstunde, als wir hinten ganz schön geschwommen sind.“

Acht Monate nach OP: Comeback von Philipp Maiberger

Mit einer Glanzparade hielt der Keeper sein Team in dieser Phase im Spiel – wie so oft in den letzten Wochen. Es läuft beim KSC und bei Magdolen. Nachdem sich Teamkollege Michael Franz (Knochenödem am Schienbein) früh in der Saison verletzt hatte, steht der 29-Jährige seit zehn Spielen hintereinander zwischen den Pfosten. „Ein Torwart lebt vom Rhythmus“, sagte „Muy“. Wohlwissend, dass der Konkurrenzkampf mit Franz längst wieder begonnen hat. Der 24-Jährige ist „voll dabei“, wie Co-Spielertrainer Löns angesichts dessen Trainingsleistungen feststellte. Im Moment habe Magdolen die Nase vorn, aber eine echte Nummer eins gebe es nicht: „Das ist nicht in Stein gemeißelt.“

Nach dem Schlusspfiff schallten die Siegesgesänge aus der KSC-Kabine – und einer hatte dabei besonderen Grund zur Freude, wie nicht nur das anschließende Team-Selfie zeigt: Philipp Maiberger wurde in der 64. Minute eingewechselt und machte seine Sache im ersten Punktspiel für die Erste, acht Monaten nach seiner Kreuzbandriss-Operation, richtig gut, wie Spielertrainer Steven Toy betonte: „Es war ein schwieriges Spiel für ein Comeback.“ Sein 22-jähriger Außenverteidiger nahm das ganz anders wahr: „Ich bin froh, wieder dabei zu sein. Es ist ein tolles Gefühl, in so einem Spiel bei einer 1:0-Führung reinzukommen.“

Aufrufe: 07.10.2019, 11:17 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Guido VerstegenAutor