2024-04-16T09:15:35.043Z

Querpass

Kickers-Torwart sorgt für Spielabbruch

Philippi leistet seiner Mannschaft Bärendienst / Faustschlag oder nur harmloser Stupser auf die Nase?

WORMS (mim). Der erste große Aufreger der Woche fand im Heimspiel der SG Kickers Worms gegen die zweite Mannschaft der TuS Neuhausen statt. Weil sich der Unparteiische vom Kickers-Torwart bedroht fühlte, brach er noch vor der Pause die Partie ab. Was war passiert?
Das B-Klassen-Duell begann zunächst fair, Neuhausen ging durch einen berechtigten und von Andreas Prominski verwandelten Foulelfmeter in Führung. Stein des Anstoßes war dann der zweite Elfmeter für Neuhausen unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff. „Den darf man nie und nimmer geben“, sagt Kickers-Trainer Wolfgang Bangert. Sei’s drum. Neuhausens Dennis Chouthis scheiterte bei der Ausführung des Strafstoßes zunächst an Kickers-Torwart Uwe Philippi, machte den Nachschuss aber rein. Da Philippi bei der Ausführung aber angeblich eineinhalb Meter vor der Linie gestanden habe, beharrte der Schiedsrichter auf einer Wiederholung. Chouthis verwandelte diesmal direkt, dem ohnehin schon geladenen SG-Keeper gingen brannten nun die Sicherungen durch. Erst sah er "Gelb", gleich darauf "Gelb-Rot". Dann wurde er handgreiflich. Vom vermeintlichen Faustschlag auf den Mund, den der Unparteiische später Trainer Bangert schilderte, hatte sonst aber wohl niemand etwas mitbekommen. Bangerts Gegenüber Peter Scherer will erkannt haben, dass Philippi dem Schiedsrichter kurz „an den Hals“ gegangen sei. Die zunächst der Presse übermittelte Angabe, der Torwart habe „gar nichts“ gemacht, scheint jedenfalls falsch. Bangert: „Unser Torwart hat ihm den Zeigefinger auf die Nase gehalten. Das haben mir Spieler und auch der Torwart selbst bestätigt. Aber auch wenn es kein Faustschlag war: Das macht man natürlich nicht.“ Bangert sorgt sich um die schlechte Außendarstellung in seinem Verein. „Wenn wir so weitermachen heißt es irgendwann, bei den Kickers könne man nicht gefahrlos zum Fußballspielen kommen.“ Anfechten wollen die Kickers die zu erwartende Entscheidung, dass die Punkte nach Neuhausen gehen, jedenfalls nicht. Auch eine Sperre für Philippi, der extra für diese Partie reaktiviert worden war, nehmen die Kickers in Kauf. Bangert: „Der Schiedsrichter hätte einfach das erste Tor schon geben sollen und nicht auf einer Wiederholung beharren. Dann wäre alles normal verlaufen.“
Aufrufe: 011.8.2014, 16:30 Uhr
Michael MayerAutor