„In der Verhandlungspause haben uns Beobachter deshalb noch gesagt, wir müssen uns keine Sorgen machen, die Punkte würden bei uns bleiben“, erinnert sich der Wittgenborner Coach Patrick Falk, „und dann kamen wir zurück in den Raum und uns wurde ganz schnell ganz anders“.
Das Kreissportgericht zog dafür, dass Falk Azmani beim Stand von 5:0 gegen Birstein in der 58. Minute eingewechselt hatte, drei saftige Punkte ab. Eine für die KGW völlig unverständliche Entscheidung, die davon getoppt wurde, dass mit dem TSV Kassel nach Aussage des Ex-Profis ein direkter Konkurrent im Abstiegskampf auf eine Verhandlung gedrängt hatte. „Das hinterlässt schon einen ordentlichen Beigeschmack. Ich glaube, so einen komischen Fall gab es davor noch nie in Deutschland“, ärgert sich Falk. Mit den drei Punkten gegen Birstein wäre sein Team im Abstiegsstrudel der KOL Gelnhausen so gut wie durch gewesen, nun wurde ihm und den Wittgenborner Vereinskollegen fast schwindlig in Anbetracht des heftigen Restprogramms.
Obwohl die KGW den Klassenerhalt dennoch eintütete, wurde die Berufungsklage nicht zurückgezogen. „Unser renommierter Bombenanwalt Horst Kletke hat uns von Anfang an gesagt, dass es sich hier lohnt, zu kämpfen, außerdem geht es mir hier auch einfach um das Prinzip der Gerechtigkeit“. Und so ging es vor das Verbandssportgericht, wo die Entscheidung am gestrigen Abend kassiert wurde. Und Falk nutzte die Meldung, dass Linksfuß Alexander Springer zur KGW wechselt („Er kann sowohl hinten als auch vorne die Linie beackern), eben auch dazu, den neuen und aus KGW-Sicht höchst erfreulichen Stand der Dinge zu kommunizieren. „Und vielleicht öffnet es auch anderen Vereinen die Augen, in ähnlichen Fällen nicht einfach hinzunehmen, zu was man verdonnert wird“, resümiert Falk den Verhandlungserfolg. Und schaut nun noch entspannter auf die Abschluss-Tabelle.