2024-04-16T09:15:35.043Z

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SHFV-Präsident Hans-Ludwig Meyer  (l.) gratuliert Werner  Papist zur Wahl des 1. Vorsitzenden.
SHFV-Präsident Hans-Ludwig Meyer (l.) gratuliert Werner Papist zur Wahl des 1. Vorsitzenden.

KFV Westküste nimmt Fahrt auf

Fusion der Fußballverbände Dithmarschen und Steinburg ist perfekt / SHFV-Präsident Meyer: „Leuchtturmprojekt und Vorbild für andere“

Es ist vollbracht: Mit den Wahlen zu den Vorstandsämtern schlossen die beiden Fußball-Kreisverbände Dithmarschen und Steinburg am Sonnabend im Brunsbütteler Elbeforum ihre Fusion erfolgreich ab. Der Name wurde zuvor in einer Online-Abstimmung festgelegt: Jeder konnte dabei sein Votum abgeben, die meisten Stimmen hatte dabei die Bezeichnung. „Kreisfußballverband Westküste“ auf sich vereinigt. Die Vorarbeiten für diese Fusion hatten vor knapp zwei Jahren begonnen.

Begleitet wurde dieser erste gemeinsame Verbandstag der Alt-Kreise von einer gehörigen Portion Euphorie nach einem langen Prozess. „Schon im alten Bezirk West haben wir über Jahrzehnte bereits harmonisch zusammengearbeitet“, erinnerte Henning Peitz als Vorsitzender des gastgebenden Altkreises Dithmarschen.

„In den letzten Jahren wurden die Gedanken an eine Fusion dann immer konkreter. Aus den Gedanken wurden dann Gespräche. Wir haben insgesamt 17 Fusionssitzungen abgehalten, auf sechs Zusammenkünften wurde über das Personal gesprochen. Von den unzähligen Mails und Telefonaten will ich gar nicht reden. Der Dank gilt aber auch allen Vereinen, denn sie haben diese ganze Arbeit gestützt und getragen.“

Als Logo des neuen Kreisverbandes wurde für  Nr. 1 votiert.
Als Logo des neuen Kreisverbandes wurde für Nr. 1 votiert.
Insgesamt fühle man sich gut auf das Kommende vorbereitet, schloss Peitz seine Begrüßung. Im Präsidium des Fußball-Landesverbandes SHFV ist der KFV Westküste mit nun 15 von 100 Stimmen die größte Untergliederung. Zu maritimen Bildern griff SHFV-Präsident Hans-Ludwig Meyer in seinen Grußworten, um seiner Gefühlslage Ausdruck zu verleihen. „In der Flotte des SHFV gibt es ein neues Flaggschiff, das schon mal auf einem guten Kurs ist. Das, was hier in Gange gekommen ist, stellt ein Leuchtturmprojekt dar und bildet moderne Stukturen im Fußball ab. Es dient auch als Vorbild für andere. Derart gestärkt kann man nämlich der öffentlichen Hand mit mehr Selbstbewusstsein gegenübertreten. Schließlich sparen wir dem Staat Unsummen, die eben nicht für sozialpolitische Maßnahmen ausgegben werden müssen.“

In seinem Dank vergaß Meyer auch den Dithmarscher Ehrenvorsitzenden Gustav Haack nicht, der einen großen Anteil an dieser Entwicklung habe. In einer kurzen scherzhaften Erwiderung griff Henning Peitz das maritime Bild noch mal auf: „Auf Kurs sind wir schon, aber den Außenborder haben wir ja noch gar nicht angeworfen.“ Die Vertreter der politischen Kreise sagten auch für die Zukunft ihre weitere Unterstützung zu. So lobte Dithmarschens Kreispräsident Hans-Harald Böttger auf plattdeutsch die Bündelung der Kräfte. Steinburgs stellvertretender Kreispräsident Volker Susemihl ist sich sicher, dass diese Entwicklung den Fußball in der Region stabilisieren wird. Zudem würden die Politiker auch weiterhin die Ehrenamtlichkeit ebenso unterstützen wie zum Beispiel die Instandsetzung von Sportanlagen.

Einen weiteren positiven Aspekt sah Bernd Rehder, Vorsitzender des gastgebenden BSC Brunsbüttel: „Von der Peripherie in Dithmarschen rücken wir nun ins Zentrum des KFV Westküste.“ Da hat er recht: Der Verbandstag 2019 könnte aller Voraussicht nach wieder in der Schleusenstadt stattfinden.

Harmonisch wie in den Grußworten ging es größtenteils auch bei den Vorstandswahlen zu. Meist erfolgte die Zustimmung ohne Gegenvotum wie bei Werner Papist (1. Vorsitzender), Andreas Heumeier (2. Vorsitzender), Henning Peitz (Beauftragter für Finanzen), Andrea Kuhlmann (Schriftführerin sowie Vorsitzende Mädchen- und Jugendausschuss), Wolfgang Petermann (Beauftragter für Qualifizierung), Reiner Stöter (Beauftragter für Kommunikation), Günther Sendel (Kreisgericht) und Oliver Günther (Schiedsrichterausschuss: Vorsitzender). Mit einer einzigen Gegenstimme wird der neue Spielausschuss-Vorsitzende Egbert Wittek wohl auch leben können.

Die einzige Kampfkandidatur gab es dagegen bei der Besetzung des Vorsitzes für den Jugendausschuss. Gegen die vom Vorstand nominierte Claudia Horn wurde aus der Versammlung Manfred Lühr (Kellinghusen) vorgeschlagen. Letztlich setzte sich die Lohe-Rickelshoferin aber klar mit 398:59 Stimmen durch. Als neuer Gesamtvorsitzender bedankte sich Werner Papist stellvetretend für den gesamten Vorstand für das entgegengebrachte Vertrauen. „Wir wollen versuchen, dieser anspruchsvollen Aufgabe gerecht zu werden und gute Ansprechpartner für die Vereine zu sein.“ Er mahnte aber auch: Je früher das Gespräch gesucht werde, umso besser könnten sich eventuell anbahnende Konflikte vermieden werden. Im übrigen wäre es schön, wenn man sich künftig wieder mehr über Fußball austauschen könnte. Papist scherzhaft: „Ohne eine juristische Ausbildung konnten wir die vergangenen Aufgaben ja fast gar nicht mehr bewältigen.“

Auf Nachfrage aus der Versammlung versprach SHFV-Geschäftsführer Jörn Felchner, dass auch die Vereine in Kreisligen und Kreisklassen im Verlauf dieser Woche den Zuschnitt ihrer Ligen im Zuge des flexiblen Spielbetriebs erfahren würden. Ein Wechsel wäre dann noch binnen einer Woche möglich. Allerdings sei dazu ein wechselwilliger Tauschpartner nötig.
Aufrufe: 025.6.2017, 19:00 Uhr
SHZ / Michael LemmAutor