„Wir möchten Ihnen hiermit mitteilen, dass das komplette Trainerteam des KFC Uerdingen mit sofortiger Wirkung den Trainingsbetrieb in der Jugendabteilung ruhen lässt. Wir nehmen den Trainingsbetrieb alsbald wieder auf, nachdem unsere Geschäftsführung ihren Verpflichtungen nachgekommen ist. Uns ist die Tragweite dieser Entscheidung bewusst. Wir hoffen schnellstmöglich wieder für ihre Jungs das Training anbieten zu können.“
Der Zeitpunkt ist von den Trainern bewusst gewählt. Sie wollen den Lockdown, wo Trainings- und Spielbetrieb sowieso ruhen, nutzen, um die wirtschaftlichen Probleme zu lösen. Das soll möglichst vor dem Ende des Lockdown geschehen, damit anschließend die Trainingsarbeit wieder aufgenommen werden kann. Die Kinder und Jugendlichen, denen in den zurückliegenden Wochen ein Online-Training angeboten wurde, was sie intensiv nutzten, sollen möglichst nicht unter der Misere leiden.
Darüberhinaus scheint der Zeitpunkt der Nachricht aber gezielt gewählt, denn am Dienstag Abend stellt sich der Vorstand des KFC Uerdingen bei einer virtuellen Informationsveranstaltung den Fragen der Mitglieder. Dabei will der Vorstand für die Zustimmung der Mitglieder werben, die einer Kapitalerhöhung/Anteilsübertragung zustimmen sollen. Hintergrund: Mikhail Ponomarev will seine Anteile an der GmbH an einen neuen Investor verkaufen und als Präsident zurücktreten.
Bereits in den vergangenen Wochen war es zu finanziellen Engpässen gekommen. „Die aktuelle Situation, vor allem durch die Corona-Pandemie, alle Vereine – so auch unseren KFC Uerdingen – vor große Herausforderungen“, hatte Mikhail Ponomarev gesagt und eingeräumt, dass sich der Verein in einer wirtschaftlich extrem schwierigen Situation befindet, sich aber auch zuversichtlich gezeigt: „Diese gilt es auch in der Übergangsphase eines möglichen Gesellschafterwechsels zu meistern.“