2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Heiko van der Velden

Sanierung mit Ansage

Der KFC Uerdingen muss mit einer Insolvenz klar kommen.

Verlinkte Inhalte

Es klingt spektakulär, doch kommt die Nachricht nicht überraschend: Die KFC Uerdingen 05 Fußball GmbH leitet ein Eigenverwaltungsverfahren ein.
Warum die Nachricht nicht überrascht? Weil Präsident Mikhail Ponomarev bereits im November die wirtschaftlich schwierige Situation öffentlich gemacht hat. Er hat keine Geheimniskrämerei betrieben, sondern erklärt, dass die Corona-Pandemie auch seinem Sponsoren-Netzwerk zusetzt; dass die weiterhin notwendige Stadionmiete in Düsseldorf in Höhe von 1,6 Millionen Euro den KFC außergewöhnlich belastet; dass die Gespräche mit Investoren zwar zuversichtlich stimmen, aber noch nicht abgeschlossen sind; weil es Zahlungsrückstände bei Gehältern und offene Rechnungen gibt.

Und schon vor zweieinhalb Monaten hat er erklärt, dass er einen geordneten Rückzug plane. Trotzdem wurde ihm unterstellt, er mache sich aus dem Staub, lasse den KFC fallen. Und einige werden weiterhin versuchen, die Mär zu verbreiten, so sei das mit Investoren im Fußball: sie würden den Verein an die Wand fahren und verbrannte Erde hinterlassen.

Ponomarev zeigt mit dem Eigenverwaltungsverfahren, dass er genau dies nicht im Sinn hat. Der Unternehmer, der den Verein vor dem Aus bewahrt und ihn von der fünften in die dritte Liga geführt hat, will die wirtschaftlichen Verhältnisse mit Hilfe dieses vom Gesetzgeber installierten Verfahrens ordnen und so den Einstieg eines neuen Investors ermöglichen. Ob das gelingt, ist ungewiss. Es ist ein Plan und eine Alternative weit und breit nicht in Sicht. Aber sollte der Plan aufgehen, käme das einem Meisterstück gleich.

Aufrufe: 022.1.2021, 08:00 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor