2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: FuPa

Mietminderung ist geboten

Ein Kommentar von RP-Redakteur Thomas Schulze zum Rasen in der Düsseldorfer Arena

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Stellen Sie sich einmal vor, Ihr Haus muss saniert werden und Sie müssen für ein Jahr woanders wohnen. Sie mieten sich ein möbliertes Zimmer und müssen im Herbst, als es kühler wird, feststellen, dass die Heizung nicht funktioniert oder dass die Wände feucht sind. Erklärt Ihnen der Vermieter, das sei nun mal nicht zu ändern, so werden Sie höchstwahrscheinlich die Miete kürzen.
Fortunas Vorstandsvorsitzender Thomas Röttgermann hatte vor eineinhalb Jahren vollmundig angekündigt, er werde montags den Rasen begutachten, wenn der KFC Uerdingen zuvor darauf gespielt hat. Auf eine entsprechende Replik hatte KFC-Präsident Mikhail Ponomarev damals verzichtet. Und er schweigt auch jetzt. Er muss auch nichts sagen, denn die Bilder sind aussagekräftig genug. Aber wenn jetzt einige in Düsseldorf meinen, die Stadt solle den Mieter KFC vor die Tür setzen, so machen sie es sich wahrlich zu einfach.

In Düsseldorf sind die Probleme seit Jahren bekannt. Deshalb wurde der KFC, nicht von Fortuna, aber von der Stadt mit offenen Armen empfangen: Schließlich zahlt er rund 1,6 Millionen Euro Miete pro Saison. Da kann der Rasen ruhig ein- oder zweimal mehr ausgetauscht werden. Und anstatt über die Unpflegbarkeit des Rasens zu jammern, könnte auch mehr Arbeit in die Pflege investiert werden. In Mönchengladbach und Dortmund beginnt sie anders als in der Landeshauptstadt mit großem Team und Gerät unmittelbar nach dem Schlusspfiff.

Und jetzt? Die Saison muss zu Ende gebracht werden. Ab Sommer spielt der KFC wieder in der Grotenburg oder – falls es weiterhin nur Geisterspiele gibt – am linken Niederrhein bei irgendeinem Bezirksligisten. Da ist der Rasen auf jeden Fall besser.

Aufrufe: 027.11.2020, 10:00 Uhr
RP / Von Thomas SchulzeAutor