2024-04-24T13:20:38.835Z

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F: Heiko van der Velden
F: Heiko van der Velden

Mehr Rechte für Fortuna: KFC Uerdingen zieht nach Düsseldorf

Damit der Drittligist umziehen darf, bekommt Fortuna Düsseldorf mehr Mitbestimmungsrecht

Das lange Tauziehen um einen neuen Mietvertrag zwischen den Betreibern der Düsseldorfer Arena und Bundesligist Fortuna hat ein Ende. Der Verein zahlt eine höhere Miete, nimmt aber deutlich mehr Einfluss. Im Gegenzug akzeptiert er das vorübergehende Gastspielrecht des Drittligisten KFC Uerdingen.

Fortuna Düsseldorf ist seit 2005 Hauptmieter in der Arena im Stadtteil Stockum. Seit seinem Umzug aus Flingern hat der Verein immer noch nicht alle Umzugskartons ausgepackt. Das lag unter anderem an einem Mietvertrag, der wohnliche Atmosphäre kaum zugelassen hat. Nun hat sich der Bundesligist mit der Stadt als Eigentümer des Stadions darüber geeinigt, welche Rechte er bei der Vermarktung der Arena bekommt. Fortuna hatte seit mehr als einem Jahr in Person des Vorstandsvorsitzenden Robert Schäfer und Aufsichtsratschef Reinhold Ernst energisch darum gekämpft, als Hauptnutzer mehr Einfluss zu erhalten und die Arena endlich als Heimstätte zu gestalten. Das ist nun gelungen, der Drei-Jahres-Vertrag zwischen Fortuna und der städtischen Arena-Eigentümergesellschaft soll nach Informationen unserer Redaktion am Dienstag den Aufsichtsrat von D.Live passieren. Die Sitzung läuft aktuell noch, das Ergebnis hingegen sickerte bereits durch. Der Vertrag gilt ab der nächsten Saison.

Die wichtigsten Vertragsdetails: Fremdnutzungen der Arena durch andere Fußball-Profivereine wird es künftig nur mit Zustimmung von Fortuna geben. Gegen das Gastspiel des KFC Uerdingen wolle man sich nun nicht mehr wehren, heißt es nach anfänglich heftiger Kritik aus Fortuna-Kreisen. „Wir finden es nach wie vor alles andere als optimal, aber wir behalten das große Ganze im Blick – und da sind wir mit den Vereinbarungen sehr zufrieden“, sagt Schäfer im Gespräch mit unserer Redaktion. Sicherlich hat dies vor allem mit der Einigung über den Arena-Vertrag zu tun. Der Verein hat unter dem Strich mehr Möglichkeiten, auch bei der Werbung inklusive TV-Vermarktung, aber auch mehr Risiko. Der Vertrag sieht eine weit höhere Miete vor: Aktuell zahlt Fortuna 1,2 Millionen Euro für die Arena, jetzt werden es rund 3,2 Millionen Euro pro Erstligasaison sein. In der zweiten Liga werden rund 1,6 Millionen Euro fällig.

Der Fußballklub erhält im Gegenzug alle Rechte an der Vermarktung, tritt aber einige wieder an die Stadt ab. Er zahlt also mit Geld und Rechten, in Summe bleibt ein Wert von sechs Millionen Euro bei der Stadt. Die Stadttochter D.Live ist für das Catering im allgemein zugänglichen Stadionbereich zuständig, Fortuna im VIP-Bereich. Beide vermarkten Logen, die Fortuna kann hier nun deutlich höhere Einnahmen erzielen, da sie bislang Logen zunächst einmal anmieten musste und sie dann mit Aufschlag weiterverkaufte.

Die Südtribüne, wo die Fortuna-Fans stehen, bleibt werbefrei und kann vom Klub gestaltet werden, vor allem auch in den Umläufen. Auch dem Rest des Stadions soll man mehr ansehen, dass es die Heimstätte der Fortuna ist, aber dies ist noch nicht geregelt; ebenso nicht der Fortuna-Schriftzug oder das Logo auf der Außenhaut der Arena. Dies hatte die Gauselmann-Gruppe als Namenssponsor der Arena vorgeschlagen und die Fortuna hatte dies seit Jahren auch gewollt, der aufflammende Streit mit der Stadt hatte jedoch dazu geführt, dass diese Verhandlungen nicht weitergeführt wurden. Nun soll ein neuer Anlauf genommen werden.

Aufrufe: 012.3.2019, 20:11 Uhr
RP / Gianni Costa & Uwe-Jens RuhnauAutor