Es wäre gut, wenn Kevin Großkreutz, Dominic Maroh oder Maximilian Beister nicht an ihren Leistungen von einst oder ihren Namen gemessen würden, sondern an dem, was sie sind: Drittligaspieler. Das wäre auch für die Spieler gut, denn sie stünden nicht ständig unter dem Druck, Leistungen erbringen zu sollen, die sie nicht (mehr) erbringen können. Zugleich würden die (viel zu hohen) Erwartungen der Zuschauer nicht ständig enttäuscht.
Und auch die Dritte Liga wird oft falsch eingeschätzt. Wer Hochgeschwindigkeitsfußball auf höchstem technischen Niveau sehen möchte, muss nach Dortmund fahren. In der Dritten Liga sind zunächst einmal andere Qualitäten gefragt: körperliche und geistige Kampfkraft, Einsatzfreude, mannschaftliche Geschlossenheit.
Trainer Stefan Krämer weiß all das. Er hat 250 mal in der Zweiten und Dritten Liga auf der Bank gesessen und Verantwortung getragen. Er kann die Liga und die Spieler einschätzen wie nur wenige andere in Uerdingen. Seine Kompetenz und Erfahrung ermöglichen jene realistische Einschätzung, die dem Verein gut tut.