2024-05-08T11:10:30.900Z

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– Foto: Heiko van der Velden

Kirpit schießt das erste Saisontor des KFC

3. Liga: Dennoch verliert der KFC Uerdingen in Ingolstadt 1:2.

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Die Uerdinger verlieren beim Aufstiegsfavoriten FC Ingolstadt zum Saisonauftakt mit 1:2. So schmerzlich die Niederlage für Trainer Stefan Krämer und seine Schützlinge auch ist, es gab auch einige positive Aspekte.
Die Szene hatte Symbolcharakter: Mikhail Ponomarev, der Präsident des KFC Uerdingen, saß noch minutenlang nach dem Abpfiff auf seinem Tribünenplatz kurz hinter der Trainerbank. Er ließ den Kopf etwas hängen und trauerte der vergebenen Chance auf den Punktgewinn nach. Da kam Muhammed Kirpit zu ihm und klatschte ihn aufmunternd ab, so als wolle er sagen: Das Alte ist vorbei, der neue Anfang gemacht. „Ich bin gekommen, weil ich ehrgeizig bin und mit dem KFC aufsteigen will“, sagte der Torschütze nach dem Duschen. „Aber natürlich wäre es schöner gewesen, wenn ich in meinem ersten Spiel für den Klub nicht nur ein Tor gemacht, sondern wir auch gewonnen hätten.“

Der 21 Jahre alte Stürmer, der in Berlin geboren und von Hertha BSC gekommen ist, hatte die Niederlage deutlich schneller verdaut als Ponomarev, aber auch als Trainer Stefan Krämer. Der war nach dem Spiel nämlich richtig angefressen. „Ich bin überhaupt nicht damit zufrieden, wie wir ins Spiel rein gekommen sind“, sagte er. „Ingolstadt war schneller, zweikampfstärker und griffiger.“

Das konnte er sogar anhand der beiden Gegentore belegen. Zunächst war es ein unnötiger Ballverlust im Mittelfeld, der Gino Fechner quasi dazu zwang, Cannigia Elva per Foul zu stoppen. Beim fälligen Freistoß war Maximilian Beister, der vor zwei Jahren in Uerdingen gefeierte Aufstiegsheld, wacher und staubte zur Führung ab. Und auch beim zweiten Gegentreffer waren die Uerdinger schläfrig, als Elva den Fuß in einem Schuss hielt und ihn unhaltbar abfälschte. Da schien die Begegnung entschieden, doch die Gäste erwiesen sich als charakterstark und bäumten sich noch einmal auf.

„Wir haben verdient verloren, weil wir nicht konsequent hingegangen sind, uns hat die letzte Überzeugung gefehlt“, urteilte Krämer. „Da hatte wir ein paar Prozentpunkte zu wenig. Das hört sich wenig an, aber in dieser engen Liga sind ein paar wenige Prozente oft entscheidend, die machen den Unterschied.“

Aber der Coach war nicht blind für die positiven Aspekte. Die hatte er natürlich auch gesehen und registriert: „Nach dem 0:2 sind wir volles Risiko gegangen. Nach dem Anschlusstreffer war es dann besser. Kirpit ist gut ins Spiel gekommen, hat einen super Laufweg gemacht und getroffen. Er ist eine unserer großen Hoffnungen. Und er hatte dann sogar noch die Chance zum Ausgleich. Aber insgesamt geht die Niederlage in Ordnung.“

Der KFC präsentierte in Ingolstadt eine völlig neu formierte Mannschaft. „Ich hatte Mega-Respekt“, gestand Tomas Oral, der Trainer der Schanzer. „Sie haben in Stefan Krämer einen ehrgeizigen Trainer. Und wir hätten auch in Rückstand geraten können.“ Der Ingolstädter Coach hatte die Szene nach einer Viertelstunde nicht vergessen, in der Ali Ibrahimaj den Pfosten traf. Krämer hatte sie unterschlagen, aber natürlich auch nicht vergessen. Aber der Start war nun mal nicht nach seinem Geschmack.

Aufrufe: 021.9.2020, 08:00 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor