Mörschel war neben Hans Anapak und Kolja Pusch einer von drei neuen Offensivkräften, für die sich Trainer Stefan Krämer in seiner 4-1-4-1-Formation entschied. Der angeschlagene Christian Kinsombi musste nach seinem Abschlusstest am Morgen passen. Guido Fechner ersetzte Innenverteidiger Edvinas Girdvainis (Länderspiel mit Lettland).
„Wir wollen früh anlaufen und es dem Gegner so schwer machen“, sagte Hachings Coach Arie van Lent vor dem Spiel. Doch dazu kam es in der Anfangsphase nicht, weil seine Mannschaft das Geschehen bestimmte. Der KFC stand sehr tief, so dass für die Gäste spätestens an der Strafraumgrenze Endstation war. Die erste Halbzeit bot wenig Sehenswertes. Muhammed Kiprit tauchte im Strafraum frei vor Torwart Mantl auf, zielte aber aus elf Metern neben das Tor. Sekunden vor dem Pausenpfiff entschärfte Torwart Hidde Jurjus einen fulminanten Freistoß von Heinrich aus 25 Metern mit eine Glanzparade.
Nach dem Seitenwechsel entwickelten die Gäste noch mehr Zug zum Tor. Anapak klärte im Strafraum sehr clever und technisch sauber vor dem einschussbereiten Heinrich. Dann rutschte Dombrowka nach einem Freistoß im Fünfmeterraum am Ball vorbei (53.). Die Uerdinger lauerten auf Konter. Beim ersten konnte Kiprit an der Strafraumgrenze gestoppt werden. Der zweite war von Erfolg gekrönt. Anapak zog auf der rechten Seite auf und davon und bediente Mörschel, der den Ball aus 14 Metern trocken an Torwart Mantl vorbei ins rechte Eck setzte (53.).
Zwischen der 64. und 68. Minute musste der KFC für die Vorentscheidung sorgen. Doch zweimal Kirprit, Dorda und Wagner konnten ihre Torchancen nicht nutzen oder scheiterten am Torwart. Aber da war ja auch noch Mörschel, der einen Eckball von Pusch im Fünfmeterraum mit dem Hinterkopf ins lange untere Eck lenkte (76.). „Mein Papa hat mir vor dem Spiel gesagt, lauf` doch mal vorne rein und mach` ein Kopfballtor.“ Gut, dass der 190 cm große Spieler noch auf seinen Vater hört. Kurz darauf wechselte Trainer Krämer Kiprit gegen Adriano Grimaldi aus. Der war gerade Sekunden auf dem Platz, da sah er schon den gelben Karton.
Zehn Minuten vor dem Ende wurden die Gäste doch noch für ihre Offensiv-Bemühungen belohnt. Eine Flanke von Schwabl landete am Fünfmeterraum genau auf dem Kopf des eingewechselten Hasenhüttl, der den Anschlusstreffer erzielte. Assani Lukimya stand viel zu weit vor dem Torschützen. Zum Glück zahlte sich Grimaldis sechstes Comeback nach Verletzungspause noch aus. Bei seiner ersten Großchance scheiterte er noch am Torwart (86.). Aber in der Schlussminute sorgte er nach Doppelpass mit Wagner aus kurzer Distanz für die Entscheidung. Damit waren Krämers personelle Entscheidungen und seine taktische Marschroute von Erfolg gekrönt. Anapak feierte ein glänzendes Startelfdebüt. Fechner sprang in der Abwehr für Girdvainis tadellos in die Bresche. Für Grimaldi freute sich Krämer besonders: „Adi hat sich immer wieder zurückgekämpft.“