2024-04-16T09:15:35.043Z

Allgemeines
– Foto: FuPa

KFC Uerdingen ohne Kobiljar nach Klosterpforte

Die Uerdinger absolvieren ihre einwöchige Quarantäne in Harsewinkel und wandeln damit auf den Spuren von Arminia Bielefeld. Am Freitag geht es von dort nach Mannheim, wo tags darauf das erste Punktspiel stattfindet.

Am Sonntagnachmittag um 16 Uhr setzte sich der Bus des KFC Uerdingen in Bewegung. Ziel war das 170 Kilometer entfernte Harsewinkel in Ostwestfalen, zwischen Münster und Bielefeld gelegen. In der dortigen Hotel-Residence Klosterpforte verbringt der Drittligist die einwöchige Quarantäne, die die Mannschaften vor der Fortsetzung der Saison verbringen müssen.

Am Freitag dürfen die Spieler erstmals wieder das Hotel verlassen. Dann werden sie den Bus besteigen und nach Mannheim fahren, wo am Samstag (14 Uhr) das erste Meisterschaftsspiel nach der durch das Corona-Virus erzwungenen Zwangspause steigt.

Das Hotel Klosterpforte ist in der Fußballszene durchaus ein Begriff, seitdem die portugiesische Nationalmannschaft ihr Trainingslager vor der Weltmeisterschaft 2006 dort absolvierte. Aber auch heute noch ist das Quartier begehrt. Zweitliga-Spitzenreiter Arminia Bielefeld absolvierte seine Quarantäne-Woche ebenfalls dort.

Uerdingens Trainer Stefan Krämer war es ursprünglich egal, wo er mit der Mannschaft die Woche verbringt, doch als die Agentur onside den Vorschlag präsentierte, konnte der Fußballlehrer dem viel Positives abgewinnen. „Weil Arminia vor uns da war, wissen sie, worum es geht und was uns wichtig ist“, sagt Krämer. „Da sind wir keine Versuchskaninchen, sondern die Abläufe sind klar. Und ich weiß aus meiner Bielefelder Zeit, dass die Plätze dort wirklich gut sind.“ Wie wichtig ein guter Rasenplatz ist, wurde den Uerdingern im Winter bewusst, als das Trainingslager in der Toskana daran scheiterte. Und gute Arbeitsbedingungen benötigt der KFC in der kommenden Woche. Am Montag und Dienstag wird die Mannschaft jeweils zweimal täglich trainieren, am Mittwoch, Donnerstag und Freitag je einmal. „Da werden wir zur Spielzeit auf den Platz gehen, damit die Tage nicht ganz so lang werden“, sagt Krämer, der einen gravierenden Unterschied zum Trainingslager sieht: „in dieser Woche darf keiner das Hotel verlassen, keinen einzigen Schritt. Und wir halten uns strengstens an die Auflagen.“ Damit die Tage nicht ganz so lang werden, hat Videoanalyst Patrick Dippel von jedem Spieler Sequenzen zusammen geschnitten, mit denen gearbeitet werden soll. Und am Dienstag und Mittwoch wird abends sicherlich der Fernseher eingeschaltet, wenn die erste und zweite Liga spielen.

Vier Spieler saßen nicht im Bus in Richtung Harsewinkel: Selim Gündüz, Khalil Mohammad und Robin Udegbe sowie Rijad Kobiljar. Die ersten drei nahmen auch nicht an den Corona-Tests teil, so dass mit ihnen nicht mehr ernsthaft geplant wird, wenngleich Krämer sagt: „Nach zwei negativen Tests innerhalb von fünf Tagen können Spieler wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.“ Anders liegt der Fall Kobiljar. Der 24 Jahre alte Mittelfeldspieler laboriert an einem Muskelfaserriss und muss zwei Wochen pausieren. Doch arbeitet er auf sein Comeback hin und wird daher auch regelmäßig von dem Labor in Leverkusen auf Corona getestet.Die Mitarbeiter kommen auch zwei Mal nach Haarsewinkel, damit die Spieler die weiteren notwendigen Tets absolvieren können. Der Aufwand und die Sicherheitsvorkehrungen sind schon enorm.

Aufrufe: 024.5.2020, 18:30 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor