2024-05-10T08:19:16.237Z

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Ro­bert Mül­ler fei­er­te ein ge­lun­ge­nes De­büt im Tri­kot des KFC Uer­din­gen beim 2:1-Sieg ge­gen Han­sa Ros­tock. Foto: Stefan Bauer
Ro­bert Mül­ler fei­er­te ein ge­lun­ge­nes De­büt im Tri­kot des KFC Uer­din­gen beim 2:1-Sieg ge­gen Han­sa Ros­tock. Foto: Stefan Bauer

KFC Uerdingen: Mül­ler, der Mus­ter­pro­fi

Ein hal­bes Jahr muss er zu­schau­en. Er klagt nicht und ist im rich­ti­gen Mo­ment da.

Ro­bert Mül­ler konn­te sich ein Lä­cheln nicht ver­knei­fen. Ein hal­bes Jahr hat­te er kei­ne Rol­le ge­spielt, elf Mal auf der Tri­bü­ne ge­ses­sen, sechs Mal auf der Bank ge­schmort. In­ter­views hat­te er stets ab­ge­lehnt mit dem Hin­weis: „Ich ha­be doch nicht ge­spielt.“ Doch jetzt hat­te er sein De­büt im Tri­kot des KFC Uer­din­gen ge­fei­ert.

„Ich bin Fuß­bal­ler, bin ehr­gei­zig und will na­tür­lich spie­len“, sag­te er nach dem 2:1-Sieg ge­gen Ros­tock. Hat­te es denn über­haupt noch dran ge­glaubt, je­mals beim KFC zum Ein­satz zu kom­men. „Na­tür­lich ha­be ich dran ge­glaubt“, ant­wor­te­te er. „Aber es war nicht ein­fach, es war ei­ne lan­ge Zeit. Um­so mehr freut es mich, dass wir ge­won­nen ha­ben.“

Das Schul­ter­klop­fen kam über­nah­men die Mann­schafts­ka­me­ra­den un­auf­ge­for­dert. „Es war ein gei­les Spiel, in dem al­le Voll­gas ge­ge­ben ha­ben“, sag­te Tor­hü­ter René Voll­ath, der dann, oh­ne ihn na­ment­lich zu er­wäh­nen, auch auf Mül­ler ein­ging: „Ge­ra­de die Jungs, die an­sons­ten nicht so oft spie­len, wa­ren heu­te über­ra­gend. Sie ha­ben ge­zeigt, dass es su­per Jungs sind, auf die ab­so­lut Ver­lass ist. Und ei­ne Meis­ter­schaft ge­winnst du nur als Team.“

Trai­ner Ste­fan Krä­mer scheu­te sich nicht, Mül­ler aus­drück­lich zu lo­ben. „Ge­gen Ros­tock hat uns die Hälf­te der Vie­rer­ket­te ge­fehlt“, sag­te er. „Das hat man aber nicht ge­merkt, und das freut mich auch für Ro­bert Mül­ler. Er hat sich nie hän­gen las­sen, im­mer hart ge­ar­bei­tet, und er war nie ein Stink­stie­fel. Da­her hat es mich nicht über­rascht, dass er ei­ne sol­che Leis­tung ge­zeigt hat.“

Krä­mer be­tont zwar im­mer, dass die Mann­schaft in­takt und cha­rak­ter­stark ist, aber es ist den­noch nicht selbst­ver­ständ­lich, dass ein ge­stan­de­ner Pro­fi wie Mül­ler über der­ar­ti­ge Neh­mer­qua­li­tä­ten ver­fügt und mit die­ser un­ge­wohn­ten Rol­le klar kommt. Das ist nicht nur pro­fes­sio­nell, son­dern zeugt auch von enor­mer mensch­li­cher Qua­li­tät und Rei­fe, sich der­art in den Dienst der Mann­schaft zu stel­len.

Al­ler­dings ist es ein Déjà-vu mit der ver­gan­ge­nen Sai­son, wenn auch in zu­ge­spitz­ter Form. Denn vor ei­nem Jahr kam Mül­ler beim VfR Aa­len vor dem Jah­res­wech­sel auch nur fünf Mal zum Ein­satz, um dann ab Ja­nu­ar al­le 18 Spie­le über 90 Mi­nu­ten zu ab­sol­vie­ren – mit ei­ner ein­zi­gen Aus­nah­me, wo er zur Pau­se aus­ge­wech­selt wur­de.

Al­les deu­tet dar­auf hin, dass Mül­ler auch am Mon­tag beim SV We­hen Wies­ba­den spielt, denn Ver­tei­di­ger Chris­to­pher Schorch ist ge­sperrt.

IN­FO Ver­tei­di­ger mit ge­ball­ter Er­fah­rung

Ro­bert Mül­ler ist 32 Jah­re alt und in Schwe­rin ge­bo­ren. Er ab­sol­vier­te 25 U-Län­der­spie­le, ein Bun­des­li­ga-, 55 Zweit­li­ga- und 296 Dritt­li­ga­spie­le für Her­tha BSC Ber­lin, Je­na, Kiel, Ros­tock, Wies­ba­den und Aa­len.

Aufrufe: 011.12.2018, 20:27 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor