In der Folge sahen die insgesamt 1177 Zuschauer zwei Mannschaften, die darauf bedacht waren, möglichst keinen Fehler zu machen und dem Gegner keine Chance zu eröffnen, ein Tor zu erzielen. Besonders den Gastgebern, deren ausgegebenes Saisonziel die Meisterschaft ist, merkte man nach zuletzt zwei bitteren Niederlagen ihre Verunsicherung deutlich an. Und so setzten die Uerdinger die erste Duftmarke des Spiels. Nachdem Viktorias Torwart Sebastian Patzler einen Ball nicht festhielt, köpfte Patrick Ellguth auf das verwaiste Tor, doch ein Abwehrspieler der Viktoria schlug den Ball noch von der Linie (6.).
Auch in der Folge waren es die Gäste, die die Akzente setzten. Dennis Chessa und Reichwein scheiterten knapp. Den Aufreger aber gab es in der 36. Spielminute, als sich Connor Krempicki auf Links in den Strafraum spielte und für jeden erkennbar von Lukas Nottbeck am Arm festgehalten wurde. "Klarer Strafstoß", sagte Krempicki nach der Partie immer noch kopfschüttelnd. Schiedsrichter Dustin Sikorski aber bewertete die Situation als regelkonform, und als sich Uerdingens Co-Trainer Stefan Reisinger noch zu lautstark beim Assistenten beschwerte, wurde er auf die Tribüne verbannt.
Hieß der Punktsieger der ersten 45 Minuten Uerdingen, wurde in der zweiten Spielhälfte die Viktoria stärker. Es folgten Szenen, in denen Uerdingens Torwart René Vollath seine Klasse zeigen musste. In der 70. Minute zog Kölns Kapitän Mike Wunderlich aus 20 Metern ab, und Vollath fischte den Ball links oben aus dem Winkel. Stark war auch seine Parade gegen den eingewechselten Kevin Holzweiler, der ebenfalls aus der Distanz versuchte, zum Erfolg zu kommen. "In diesen Szenen hat unser Torwart seine Klasse gezeigt", befand auch KFC-Trainer Michael Wiesinger nach der Partie.
Drei Minuten vor dem Abpfiff liefen die Uerdinger sogar Gefahr, am Ende mit leeren Händen da zu stehen. Nach einem Freistoß von Holzweiler klatschte der folgende Kopfball von Nottbeck an den linken Pfosten. Kurz danach pfiff Schiedsrichter Sikorski die Partie pünktlich ab, und besonders die Viktoria war über diesen einen Punkt froh, bescherte er ihr doch ein zumindest kleines Erfolgserlebnis. Derweil dachten die Uerdinger immer noch an die vertanen Chancen der ersten Halbzeit und vermochten sich erst langsam darüber freuen, dass sie vom Vorjahresmeister etwas Zählbares mitbrachten.