Weil nach dem starken Nachtfrost der Rasenplatz am Löschenhofweg sehr hart war, wurde das Training in den Nachmittag verschoben. „So haben wir eine Chance, dass der Platz etwas auftaut und wir trainiern können“, sagte Stefan Krämer vor dem Abschlusstraining. Bis auf die Langzeitverletzten waren alle Akteure an Bord, so dass auch Heinz Mörschel und Christian Dorda zur Verfügung stehen.
Verzichten muss Krämer auf Kolja Pusch, der nach seiner fünften gelben Karte gesperrt ist. Für ihn könnte Dorda wieder ins Team kommen und Gino Fechner als zweiten Sechser Pusch ersetzen. Krämer dachte am Freitag aber noch laut über eine weitere personelle Veränderung bei der Grundordnung nach. „Eigentlich habe ich keinen Grund zu wechseln, weil die Mannschaft es in Dresden bis auf die Chancenauswertung sehr gut gemacht hat. Aber gut möglich, das wir mit zwei Spitzen spielen.“ Dann würde wahrscheinlich Adriano Grimaldi für Pusch ins Team kommen.
Zu den Unruhen unter der Woche im Zusammenhang mit der Grotenburg und den angeblichen Zahlungsschwierigkeiten war am Freitag nur die Frage erlaubt, ob sich das auf die Stimmung in der Mannschaft ausgewirkt hat. „Ich kann nur bewerten, was ich auf dem Trainingsplatz sehe. Und da muss ich sagen, dass ich extrem stolz auf die Jungs bin. Wenn sich jemand extern die Trainingswoche angeschaut hätte, wäre er sicher nicht auf die Idee gekommen, dass es hier Probleme gibt. Alle sind fokussiert auf das nächste Spiel, das wir unbedingt gewinnen wollen“, erklärte Krämer.
Es kommt nicht so häufig vor, dass die Uerdinger in den vergangenen Jahren wie jetzt am Samstag zum ersten Mal auf ihren Gegner treffen. Aufsteiger Türkgücü München mischt derzeit in der Liga gut mit. „Das ist eine sehr erfahrene Mannschaft mit viel Offensivwucht. Sie haben noch zwei Spiele weniger als wir und können sich daher in der Tabelle noch viel besser positionieren, wenn sie die Nachholspiele gewinnen. Trotzdem glauben wir, dass wir das Spiel gewinnen werden, wenn wir die Leistung vom Dresden-Spiel bestätigen“, sagte Krämer.
Türkgücü brennt nach der coronabedingten Absage des Derbys gegen Unterhaching auf das Spiel gegen den KFC und will die sieglose Serie (zwei Unentschieden / zwei Niederlagen) unbedingt beenden. Stürmer Petar Sliskovic ist mit zehn Treffern fast so erfolgreich wie die gesamte Uerdinger Mannschaft. Ebenso viele Vorlagen konnte Kapitän Sercan Sararer bisher beisteuern, was das Duo in dieser Saison so brandgefährlich macht. Doch auch die Dauerbrenner Kilian Fischer, Philipp Erhardt, Aaron Berzel und Keeper René Vollath bilden die Achse, die den Klub bisher durch die erste Profispielzeit trägt.