2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

Gloger geht aus finanziellen Gründen

Die Trennung von dem Torwarttrainer zeigt, dass sich der KFC Uerdingen dem durch die Corona-Pandemie verursachten Marktgeschehen mit deutlichen Preissenkungen anpasst. Es liegen schon über 50 Bewerbungen vor.

Wenn ein Verein den Trainer wechselt, so ist das während der Saison Aufsehen erregend, am Ende der Spielzeit aber weniger spektakulär. Und wenn sich im Sommer die Wege eines Vereins und seines Torwarttrainers trennen, so geht das sogar oft unter. Das war im Fall des KFC Uerdingen und Manfred Gloger ähnlich. Sein Vertrag wurde nicht verlängert.
„Manni hat drei Jahre hervorragende Arbeit für uns geleistet und unsere Torhüter auf einem sehr hohen Niveau trainiert“, betont KFC-Geschäftsführer Niko Weinhart. „Es war keine einfache Entscheidung für uns. In der kommenden Saison möchten wir beim Training der Torhüter jedoch auf neue Impulse setzen. Wir danken Manni Gloger dafür, dass wir uns auf unsere Keeper immer verlassen konnten und wünschen ihm für seine Karriere und persönlich alles Gute.“ Raus mit Applaus.

Die Pressemitteilung des Vereins klingt, wie sie klingen muss. Aber was ist der wahre Grund für die Trennung? Eines jedenfalls scheint fest zu stehen, denn da sind sich alle Gerüchte einig: Es waren finanzielle Gründe. Weder Verein, noch Gloger, der nicht angestellt, sondern freiberuflich für den Verein tätig war, wollten sich konkret dazu äußern. Zum Zerwürfnis könnte jedoch die Corona-Pandemie und die Zwangspause geführt haben.

Trainer Stefan Krämer wäre jedenfalls zu einer weiteren Zusammenarbeit mit Gloger bereit gewesen. Dass Glogers Arbeit Früchte trägt, hatten zum Beispiel die zurückliegenden Wochen bewiesen, in denen René Vollath eine bemerkenswerte Entwicklung und Steigerung attestiert werden konnte. Krämer hatte also nicht etwa die Trennung gefordert, um einen Torwarttrainer zu holen, mit dem er in der Vergangenheit zusammengearbeitet hat. „Nein, ich kenne natürlich den einen oder anderen, aber mit denen ich gut zusammengearbeitet habe, die stehen alle bei anderen Vereinen unter Vertrag“, erklärt er.

Mit dem Thema muss sich Krämer aber beschäftigen, denn schließlich muss der neue Torwartspezialist ins Trainerteam passen. Die Kunde, dass die Position in Uerdingen frei geworden ist und ein Neuer gesucht wird, hat sich in der Szene jedenfalls ziemlich schnell herumgesprochen. Innerhalb weniger Tage lagen über 50 Bewerbungen auf dem Tisch in der Geschäftsstelle am Dießemer Bruch.

Das wiederum zeigt zweierlei: Eine Tätigkeit beim KFC ist allen Unkenrufen zum Trotz begehrt und die Corona-Pandemie erhöht den Druck auf dem Markt. Das zeigt sich natürlich noch deutlicher bei den Spielern. Vertragsabschlüsse in diesen Tagen sind die Ausnahme und die Angebote weitaus geringer als in früheren Zeiten.

Das betrifft aber auch die finanziellen Möglichkeiten der Vereine und Spieler. Zum einen liegen die Angebote rund 50 Prozent unter denen der vergangenen Saison, zum anderen werden sie oft gestaffelt – nicht nur was die Punkt- und Erfolgsprämien betrifft, sondern auch die Einschränkungen aufgrund der Pandemie, also ob Zuschauer zugelassen werden oder nicht.

In diesem Zusammenhang zeigt die Trennung von Gloger: Der KFC passt sich dem Markt an und nutzt die Situation, um seine bislang verhältnismäßig hohen Zahlungen anzupassen.

Aufrufe: 013.7.2020, 08:00 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor