In Händen hielt er als Geschenk ein großes gerahmtes Foto mit einer Spielszene von ihm.172 mal hat er seit 2012, als er von Arminia Bielefeld II nach Uerdingen kam, das blau-rote Trikot getragen. Ein riesiges Transparent, auf dem zu lesen war „6 Jahre Kämpferherz und Leidenschaft - Ellguth, Danke für alles“, hielten die Fans hoch, applaudierten minutenlang stehend. Ellguths Vertrag war zum Ende der vergangenen Spielzeit ausgelaufen und für ihn, der er bereits eine Arbeitsstelle in Krefeld gefunden hat, war in dem reinen Vollprofitum der Dritten Liga kein Platz mehr. Ellguth ist 28 Jahre alt, zu früh, um mit dem aktiven Fußball aufzuhören. Ihn könnte man sich gut als Führungsspieler einer zweiten Mannschaft vorstellen. Die aber gibt es beim KFC nicht und so bleibt aktuell nicht viel mehr, als ihn gebührend zu verabschieden.
KFC-Trainer Stefan Krämer hatte ihn unlängst erst erwähnt, als er das beschrieb, was er von jedem seiner 28 Profis erwartet. „Da zu sein und seine Leistung zu bringen, wenn er gebraucht wird“, sagte Krämer. „So wie Patrick Ellguth, als der in der Rückserie kaum zum Einsatz kam, in Wiedenbrück und Mannheim, als er gebraucht wurde, aber eine Topleistung zeigte.“ Das sprach auch der zweite Vorsitzende Nico Weinhardt in seiner Laudatio an: „Wir ehren heute einen Spieler, dem wir maßgeblich zu verdanken haben, dass wir heute 3. Liga spielen.“
Bliebe die Frage nach Ellguths Zukunft. „Ich kann mir schon vorstellen, noch weiter zu spielen“, sagt er. Zuletzt schien alles auf ein Engagement bei Regionalligaaufsteiger SV Straelen hinaus zu laufen. „Ja, es gab eine Anfrage, ein Gespräch, aber mehr eben auch nicht. Es stimmt nicht immer alles, was andere über einen sagen.“