Selbst Trikotsponsoren waren noch nicht die Regel. Borussia Mönchengladbach wurde in der Saison mit blanker Brust Deutscher Meister, der Hamburger SV mit Campari auf dem Leibchen Vizemeister und Eintracht Braunschweig, mit Jägermeister quasi der Erfinder des Trikotsponsorings Fünfter. Bayer Leverkusen stieg erst 1979 in die Bundesliga auf, 1995 stieg Bayer in Uerdingen aus, um sich im Sponsoring ganz auf das Team am Hauptsitz in Leverkusen zu konzentrieren.
Seitdem sind die Uerdinger zu einem Fahrstuhlverein geworden, der noch immer unter mangelnder Akzeptanz in der Stadt leidet, weil das alte Motto „die Stadt unterstützt das Eishockey, Bayer den Fußball“ noch immer extrem nachwirkt und verkrustete Strukturen den Veränderungen als Bollwerk entgegen stehen.
Die Uerdinger sind auf einen Investor angewiesen, so wie alle anderen Vereine auch, die, wenn sie ohne Investor auskommen wollen, zumindest einen großen Pool mit sehr starken Sponsoren oder Konzernen benötigen. Letzteres haben die Blau-Roten nicht mehr und werden sie auch nicht mehr haben. Deshalb müssen sie weiter eine Vorreiterrolle im deutschen Fußball einnehmen – mit einem Investor. Das birgt natürlich Gefahren, ist aber die einzige Chance, um im Profifußball mit zu mischen.
Die Alternative ist die Abkehr davon und die freiwillige Beschränkung auf die Oberliga.