2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: Ralph Görtz

Die Mannschaft gibt die richtige Antwort

Kommentar zum Sieg des KFC Uerdingen am Samstag - in einer wirklich nicht leichten Situation.

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Wie ist es denn nun wirklich um den KFC Uerdingen bestellt? Bedeutet der Rückzug für den Verein wirklich das Aus? Zumindest die Mannschaft ist anderer Auffassung und hängt sich besonders rein.
Hinter dem KFC Uerdingen liegt wieder eine Woche mit Schlagzeilen, die ansonsten nur ganz große Vereine produzieren. Auslöser war die Ankündigung von Präsident Mikhail Ponomarev, der seinen Rückzug ankündigte. Da der Kern seines Statements – er werde seine Anteile an einen neuen Investor veräußern – nicht oder nur kaum Beachtung findet, wird vielerorts das Ende des KFC prognostiziert.

In Fußball-Deutschland gibt es nicht wenige, die Investoren, vor allem ausländische, grundsätzlich ablehnen. Für sie ist der Fußball noch immer Vereinsmeierei und nicht Geschäft, sie lehnen das Business generell ab und würden gerne auf den guten Fußball von RB Leipzig und Spannung in der Bundesliga verzichten, gäbe es bloß die Investoren nicht. Für diese Ewiggestrigen wäre es toll, wenn das Uerdinger Projekt scheitern würde.

Aber auch in der Stadt Krefeld haben die Skeptiker im Rat sich deutlich zu Wort gemeldet. Auch für sie war bei der Entscheidungsfindung der Rückzug von Ponomarev relevant, nicht aber der Einstieg neuer Investoren. Dabei ist die Stadionsanierung ein viel komplexeres Thema.

Unter diesen Umständen ist es geradezu paradox, dass die Mannschaft nicht etwa den Spielbetrieb eingestellt, sondern eine ihrer besten Saisonleistungen gezeigt hat. Das ist zumindest von sportlicher Seite ein klares Signal: für den Verein, für den Investor, für die Stadt. Aber es wäre nicht das erste Mal, dass der Sport durch Erfolg in Vorleistung tritt. Das sind die Uerdinger bereits mit dem Aufstieg in die Dritte Liga – seitdem müssen sie ihre Heimspiele auswärts bestreiten.

Aufrufe: 014.12.2020, 22:00 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor