2024-05-10T08:19:16.237Z

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– Foto: Imago Images

Der schlechteste Rasen der Dritten Liga

So lautet das Urteil der Gäste aus Halle. Ein Grund für die Niederlage des KFC Uerdingen ist das aber nicht.

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Vielmehr kosten ein Abwehrfehler und die Offensivschwäche den Blau-Roten drei Punkte.

Es gab zwei große Themen nach der 0:1-Heimniederlage des KFC Uerdingen gegen den Halleschen FC: die Sturmflaute und den Rasen. Ob der Untergrund, auf dem in der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena gespielt werden sollte, überhaupt als Rasen bezeichnet werden darf, ist eine berechtigte Frage. Aus 100 oder 200 Meter Entfernung wirkt er noch einigermaßen grün, doch wer darauf steht, sieht mehr braune Stellen, die teilweise mit etwas Grün geflickt worden sind.

Uerdingens Trainer Stefan Krämer sagte vor dem Spiel, der Rasen sei „nicht ganz okay“. Deutlichere Worte fand Halles Sportdirektor Ralf Heskamp vor dem Mikrofon bei MagentaSport: „Der Rasen ist eine Katastrophe. Also, so einen schlechten Platz habe ich in der Dritten Liga noch nicht erlebt.“

Dass der Rasen in solch schlechtem Zustand ist, hat laut dem Betreiber D.Live vor allem folgende Gründe: Es kommt aufgrund der Bauweise zu wenig Licht ins Stadion, die Luftzirkulation ist zu gering und die Beanspruchung (zu) hoch. In diesem Jahr wurde der Rasen bereits sechs Mal ausgetauscht; die Kosten liegen dafür jedes Mal zwischen 100.000 und 150.000 Euro.

Die desaströse Rasenfläche dient dem KFC natürlich nicht als Entschuldigung für die bittere 0:1-Niederlage, denn schließlich musste auch der Gegner mit dem holprigen Geläuf zurecht kommen. Allerdings ist es für die Gastgeber, die das Spiel machen müssen, mühsamer und schwieriger darauf zu kombinieren, als gelungene Konter vorzutragen.

Der Grund für die Uerdinger Niederlage ist die Sturmflaute. Zehn Tore in zwölf Begegungen hat der schwächste Angriff der Liga zustande gebracht. Wenngleich Torjäger Adriano Grimaldi vielfach eine gute Leistung attestiert wird (Trainer Stefan Krämer: „Er hat ein gutes Spiel gemacht“), so fehlte ihm nicht nur das Spielglück, sondern in einigen Szenen wurde auch die mangelnde Spielpraxis deutlich. „Er war fast zwei Jahre lang immer wieder verletzt“, erklärte Krämer. „Jetzt geht es darum, dass er zu alter Leistungsstärke zurück findet. Wir sind auf einem guten Weg. Es gibt nicht viele Stürmer, die mit dem Rücken zum Tor so gut sind wie er. Ob er am Freitag über längere Zeit spielen kann, müssen wir uns sehr gut überlegen, schließlich haben wir eine große Verantwortung gegenüber der Gesundheit der Spieler.“

Krämer war nicht unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. „Ich kann ihr keinen Vorwurf machen, sie tut mir extrem leid und hätte mindestens einen Punkt verdient gehabt“, sagte er und beklagte, dass auch Latte und Torhüter das verhindert hatten. „Wir hatten klarste Chancen aus zwei Metern. Zur Wahrheit gehört auch, dass wenn man da das Tor nicht macht, es vielleicht auch nicht verdient hat.“

Es gibt aber durchaus auch Kritikpunkte: In der Defensive präsentiert sich Christian Dorda nicht so stabil wie in den drei zurückliegenden Spielzeiten. In der Offensive kam zu wenig über Außen. Peter van Ooijen fehlte die Bindung, zudem agierte er oft zu eigensinnig; auch von Kolja Pusch ging zu wenig Gefahr aus.

Trotzdem ist Trainer Stefan Krämer zuversichtlich: „Wenn wir am Freitag gegen Verl eine ähnliche Leistung bringen, haben wir eine gute Chance, das Spiel zu gewinnen.“

Aufrufe: 027.11.2020, 13:00 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor