14 Jahre steckte Bosheck in dem Maskottchen-Kostüm und hauchte dem Grotifanten in dieser Zeit ein bewegendes Leben ein und hat ihn zu dem gemacht, was er heute ist. Dabei hatte Bosheck damals eigentlich nur den Wunsch seiner Tochter erfüllen wollen, die das Maskottchen der Uerdinger bei den Heimspielen vermisste. Seine Premiere feierte er dann im Niederrheinpokal gegen Fortuna Düsseldorf in der Saison 2003/04 mit einem Kostüm, das eher an Micky Maus erinnerte. Seine zum Teil emotionsgeladenen "Skandälchen" am Spielfeldrand brachten ihm deutschlandweite Aufmerksamkeit ein. Der Rockstar unter den Maskottchen war geboren. Seit dieser Saison ist Bosheck quasi zum Mannschaftsbetreuer befördert worden. "Eigentlich wollte ich ja bis zu meiner Rente der Grotifant bleiben, aber in meinem neuen Job gehe ich voll und ganz auf", sagt Bosheck.
Am Mittwoch nun wurde quasi ein Generationswechsel vollzogen, denn Nachfolger Patrick Dietzsch ist erst 32 Jahre alt. Als Uerdinger Fan mit Herzblut bewarb er sich beim KFC als neuer Grotifant, zumal ihn seine Kumpels immer wieder dazu ermutigten, dass er genau der Richtige dafür sei. Natürlich musste Ehefrau Kayleigh auch mitspielen, denn das Okay war für den dreifachen Familienvater wichtig.
Am Samstag feiert der Berufskraftfahrer wie auch schon damals sein Vorgänger im Niederrheinpokal - diesmal gegen Oberhausen - seine Premiere. Dabei wird er es sicherlich vermissen, nicht mit seinen Jungs im Fanblock zu stehen und den KFC anzufeuern. Doch auf die Frage, ob er sich schon eine neue Rolle ausgedacht hat, antwortete Dietzsch: "Der Grotifant bleibt ein Rockstar, wird aber sanfter." So möchte er vor den Spielen und in der Halbzeit auch für die Kinder unter den Zuschauern da sein. Auch ein kleiner Austritt auf die Fantribüne um Stimmung zu machen ist geplant. "Meine Kumpels haben gesagt, ich wäre eine Rampensau. Ich freue mich auf die Aufgaben", sagt Dietzsch mit viel Herzblut und Hingabe. Tipps von seinem Vorgänger hat er schon bekommen: "Der Kopf wiegt schon acht Kilo, bei Regen schon mal zwölf." Dass Bosheck im Schnitt pro Spiel zwei bis drei Liter Wasser getrunken hat, zeigt, dass auch hier drauf geachtet werden muss. In einem möchte Dietzsch seinen Vorgänger übertreffen: Während Bosheck zumeist zehn Minuten vor Spielende den Elefantenkopf abnahm und das Spiel weiter verfolgt, will sein Nachfolger bis zum Ende durchhalten. Die 10-jährige Tochter Eliaha freut sich schon auf den Papa als Grotifant, denn gesehen hat sie ihn damit noch nicht.