2024-04-24T13:20:38.835Z

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– Foto: Heiko van der Velden

Der KFC wird anders Fußball spielen

Interimstrainer Stefan Reisinger legt großen Wert auf die Fitness. Am Montag absolvierten die Spieler einen Leistungstest, bei dem Rodriguez einen guten Eindruck hinterlässt. Das Trainerteam wird spätestens Mittwoch ergänzt.

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In der Bundesliga wird die Laufleistung eines jeden Spielers bei seinem Einsatz dokumentiert. Die Bandbreite dabei ist recht groß und reicht von fünf bis zwölf Kilometer. Den Top-Wert verzeichnet Joshua Kimmich vom FC Bayern München mit durchschnittlich 12,30 Kilometern pro Spiel. Die Top Ten absolvieren 11,50 Kilometer und mehr.
In der Dritten Liga gibt es eine derartige Statistik (noch) nicht. Doch auch hier sind der Erfolg und die körperliche Fitness eng miteinander verwoben – vielleicht sogar noch mehr, denn im Gegensatz zur Bundesliga, wo einige Spieler aufgrund des Ballbesitzes mehr spielen als rennen, geht es zwei Klassen tiefer oft schnell hin und her. Das dort meist praktizierte Umschaltspiel ist laufintensiv und erfordert viele Sprints.

Interimstrainer Stefan Reisinger hat daraus die Konsequenzen gezogen. Er sieht die Mannschaft in diesem Bereich nicht optimal gerüstet. Damit setzt er sich von dem entlassenen Trainer Heiko Vogel ab, der eine andere Vorstellung hatte. Fast zwei Jahrzehnte war er bei Bayern München tätig und hatte den Ballbesitz-Fußball verinnerlicht. So wollte er auch den KFC spielen lassen, der die Gegner dominieren sollte. Daraus resultierten lange Ballstafetten, aber auch ein geringeres Tempo im Spielaufbau. Das Konzept ging nicht auf, weil in der Dritten Liga (zu viele) Fehler im Aufbau erfolgen, auf die die Gegner lauern.

Reisingers erste Ziel ist daher, die Fitness zu verbessern. Daher stand am Montag zunächst ein Leistungs- und Ausdauertest auf dem Nebenplatz der Grotenburg auf dem Programm, anschließend Ballbesitz und Spielformen im Stadion. Roberto Rodriguez schnitt bei dem Leistungstest gut ab. Er gehört allerdings auch zu denjenigen, deren Laufleistung auch in den zurückliegenden Wochen ordentlich war.

Sechs Spieler fehlten aus unterschiedlichen Gründen: Jan Kirchhoff, Dominic Maroh, Assani Lukimya, Tobias Rühle, Jean-Manuel Mbom, Franck Evina und Osayamen Osawe. Letzterer hatte allerdings nicht nur eine gute, sondern auch erfreuliche Begründung: Der Torjäger wurde am Montag Vater einer Tochter. „Aber auch er wird den Test nachholen, wie die anderen auch“, kündigte Reisinger an. „Damit wir in Zukunft Vergleichswerte haben.“ Manager Stefan Effenberg, der angekündigt hatte, er werde nah an der Mannschaft sein, beobachtete das Geschehen und führte zahlreiche Gespräche.

Weit gediehen sind auch die Verhandlungen mit den Fußballlehrern, von denen einer künftig gemeinsam mit Stefan Reisinger auf der Bank sitzen wird. Am Dienstag oder Mittwoch soll eine Einigung erfolgen. Dabei soll es sich weniger um einen Mann mit klangvollem Namen als vielmehr um einen Teamplayer handeln. Die Ergänzung des Trainerteams ist notwendig, da Reisinger nicht über die Lizenz des Fußballlehrers verfügt.

Aufrufe: 014.10.2019, 23:00 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor