Eine Viertelstunde vor Schluss war Grimaldi, der eine fast 18 monatige Verletzungspause gerade hinter sich hat, eingewechselt worden. Manch einer hatte damit gerechnet, dass nun ausgerechnet der 30-Jährige gegen seinen Ex-Klub in der Schlussphase das Goldene Tor erzielen würde. „Natürlich ging mir auch dieser Gedanke durch den Kopf“, sagte Grimaldi nach dem Spiel. „Und beinahe hätte es auch geklappt. Aber davon abgesehen will ich in jedem Spiel treffen.“ So sei das Spiel bei den Löwen für ihn „ein Spiel wie jedes andere“ gewesen. Dafür, dass die Uerdinger, die in elf Begegnungen nur zehn Mal ins Schwarze getroffen haben, in Giesing trotz Überzahl in den letzten 20 Minuten leer ausgegangen sind, dafür hatte Trainer Stefan Krämer gleich mehrere Erklärungen. „In der ersten Halbzeit und zu Beginn der zweiten waren wir etwas zu passiv, da war es nicht das, was ich mir vorgestellt hatte“, sagte der Fußballlehrer. „Im Ballbesitz müssen wir etwas ruhiger werden und unser Positionsspiel noch weiter verbessern.“
Die größte Chance des Spiels hatten allerdings die Uerdinger. Nach einer Stunde lief Muhammed Kiprit, der mit vier Treffern die interne Toschützenliste des KFC anführt, alleine auf TSV-Torhüter Marco Hiller zu, der jedoch den Winkel verkürzte und parierte. „Ich war mir relativ sicher, so wie ich ihn bis jetzt kennen gelernt habe, dass er die Chance rein macht“, sagte Krämer. „Ich glaube auch, dass wir, wenn wir da in Führung gehen, das Spiel gewinnen. Ob das verdient gewesen wäre, weiß ich nicht.“ So aber blieb es beim 0:0 und dem Trainer erspart, sich weitere Gedanken darüber machen zu müssen.
Die Zeit ist auch zu kostbar für derartige Gedankenspiele in der Rückschau, denn bereits am Dienstag (19 Uhr) steht das nächste Heimspiel gegen den Halleschen FC an. So kreisten Krämers Gedanken schnell um die bestmögliche Vorbereitung: „Ich denke, es ist das Beste, wenn die Jungs am Sonntag ausschlafen und wir uns erst am Montag wiedersehen. Schlaf ist auch eine gute und wichtige Form der Regeneration.“