2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
Bilder, die Hoffnung machen: Im Rahmen eines Pilotprojektes waren am Samstagnachmittag 777 Zuschauer im Ostseestadion beim Sieg von Hansa Rostock dabei.
Bilder, die Hoffnung machen: Im Rahmen eines Pilotprojektes waren am Samstagnachmittag 777 Zuschauer im Ostseestadion beim Sieg von Hansa Rostock dabei. – Foto: Imago Images

777 Zuschauer, sechs Spiele und jede Menge Aufregung

3. Liga/29. Spieltag - Samstag: Rostock vor Fans und Ingolstadt bleiben an Dresden dran +++ Magdeburg und Uerdingen gewinnen Kellerduelle +++ Türkgücü verliert trotz 2:0-Führung +++

"Das Gefühl für die Leute zu spielen ist einfach nur geil" - dieser Satz von Rostocks John Verhoek (Quelle: Magenta TV) ist wohl der prägendste des 29. Spieltages in der 3. Liga. Denn nach einer gefühlten Ewigkeit fand wieder einmal ein Spiel vor Zuschauern statt. Im Rahmen eines Pilotprojektes durften im Ostseestadion 777 Zuschauer den Heimsieg ihrer Truppe verfolgen. Sowohl Hansa als auch der FC Ingolstadt bleiben somit an Spitzenreiter Dresden dran. Zudem holten Magdeburg (gegen Lautern) und Uerdingen (gegen Haching) an diesem Samstag Big Points im Abstiegskampf. Kellerkind Lübeck erkämpfte sich zudem einen Punkt im Duell mit Verl - und die Schlagzeilen rund um Türkgücü München gehen weiter.

Wie wichtig John Verhoek für den FC Hansa Rostock ist, stellte er sogleich nach seiner Rückkehr auf das Spielfeld unter Beweis. Der 31-Jährige erzielte nach auskurierter Knöchelverletzung das einzige Tor des Nachmittags und sorgt dafür, dass sein Team im Gleichschritt mit Ingolstadt Dynamo hinterhereilt. Endlich wieder Zuschauer und dann auch noch das Goldene Tor - dementsprechend glückliche, aber gleichzeitig auch verhältnismäßig sachlich bzw. kritisch zeigte sich Verhoek bei Magenta TV: "Die erste Halbzeit waren wir gut. Nach dem Wiederanpfiff haben wir gar nicht mehr Fußball gespielt. Das muss besser werden." Halle-Kapitän Jonas Nietfeld war enttäuscht: "Nach den schlechteren Spielen zuletzt haben wir eine Reaktion gezeigt, wurden aber nicht belohnt."

Sein goldenes Tor feierte Schanzer Elva mit einer artistischen Einlage.
Sein goldenes Tor feierte Schanzer Elva mit einer artistischen Einlage. – Foto: Pressefoto Eibner

War es eine Art von Qualität? Oder war es einfach nur Glück? Mit Ach und Krach gewannen die Schanzer durch ein Tor von Caniggia Elva, das in Ingolstadt fiel, aber irgendwie an Wembley erinnerte, in einem intensiven Spiel gegen Waldhof Mannheim. Der FCI bleibt somit mittendrin im Aufstiegsgeschäft. Marcel Costly bei Magenta TV: "Ein top Auftritt von uns. Wir wollten den Sieg. Es ist alles aufgegangen, was wir uns vorgenommen haben. Und dann bekommen wir so ein Kack-Tor." Schanzer-Keeper Fabijan Buntic: "Waldhof hat ein gutes Positionsspiel. Wir konnten sie irgendwie nicht greifen. Aber am Ende steht die Null und wir haben gewonnen."

Hachings Co-Trainer Robert Lechleiter - ein Bild mit Symbolkraft.
Hachings Co-Trainer Robert Lechleiter - ein Bild mit Symbolkraft. – Foto: Sven Leifer

Rasantes Kellerduell mit glücklichen Uerdingern und traurigen Hachingern am Ende. Losgelöst vom inzwischen gewohnten Chaos rund um den KFC holte die Truppe von Stefan Krämer wichtige Punkte gegen das oberbayerische Schlusslicht, das keinesfalls enttäuschte, letztlich aber trotz eines erstaunlichen Comebacks den Kürzeren zog. "Ein tolle Woche liegt hinter uns. Wir haben uns eine Position geschaffen, aus der heraus der Ligaerhalt absolut möglich ist", blickte Krämer bei Magenta TV zurück. Arie van Lenz, der einen Rücktritt ausschloss, gab zu Protokoll: "Wir haben sehr unsicher gewirkt und zum wiederholten Male bei Standards nicht aufgepasst. Wir haben uns viel Mühe gegeben, uns aber selber bestraft."

Hergehört! Baris Atik brachte einen wichtigen Magdeburger Sieg auf den Weg.
Hergehört! Baris Atik brachte einen wichtigen Magdeburger Sieg auf den Weg. – Foto: Pressefoto Eibner

Der zweite Abstiegsgipfel an diesem Tag und das zweite Mal unterschiedlichste Gefühlswelten auf beiden Seiten. Baris Atik entschied dieses Duell. Magdeburg sieht mit diesem Dreier Land. Für Lautern hingegen wird's nun richtig schwer. Der einzige Torschütze des Tages zeigte sich bei Magenta TV selbstlos: "Mir ist es egal, wer die Tore macht. Wichtig sind die drei Punkte." Frank Döpper, der Co-Trainer der Roten Teufel, war hingegen sichtlich deprimiert: "Wir haben uns deutlich mehr vorgestellt. Im ersten Moment herrscht nur Leere."

Die übliche Fanunterstützung in Corona-Zeiten: So wurde der MSV Duisburg vor dem Spiel empfangen.
Die übliche Fanunterstützung in Corona-Zeiten: So wurde der MSV Duisburg vor dem Spiel empfangen. – Foto: Marcel Eichholz

Normal gibt's offensichtlich nicht im Zusammenhang mit Türkgücü München. Nach der Suspendierung von Kapitän Sercan Sararer vor der Partie verlor der Aufsteiger trotz einer 2:0-Führung noch mit 2:3 beim MSV Duisburg, der sich mit diesem Heimerfolg etwas vom Gefahrenbereich absetzen kann. Zebra-Chef Pavel Dotchev bei Magenta TV: "Nach einigen Korrekturen in der Pause hat uns der schnelle Anschlusstreffer gut getan. Wir konnten eigentlich nur noch gewinnen. Sensationell, welche Aufholjagd die Jungs gezeigt haben." Ein deutlich verärgerter Serdar Dayat war vor allem mit der Entstehung des fünften Tores an diesem Nachmittag überhaupt nicht einverstanden: "Das war nicht regelkonform. Und dass sich der Gegner dann noch so freut, ist nicht richtig."

Lübeck und Verl lieferten sich eine enge Partie.
Lübeck und Verl lieferten sich eine enge Partie. – Foto: Imago Images

Sa., 20.03.2021, 14:00 Uhr

Mit einer Energieleistung holte Lübeck zweimal einen Rückstand auf und konnte sich letztlich noch einen Punkt sichern. Dieser Teilerfolg könnte aber am Ende zu wenig sein. Denn der Rückstand des Aufsteigers auf das rettende Ufer beträgt nun schon sechs Punkte. "Wir müssen uns mit einem Punkt begnügen", stellten die Hansestädter via Facebook folgerichtig fest. Verls Social-Media-Team rückte hingegen eine "unterhaltsame Partie" in den Vordergrund.

Aufrufe: 020.3.2021, 16:30 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor