2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: Sascha Köppen

Kettmann: "Vielleicht kann es Ostern wieder losgehen"

Fußballkreis-Vorsitzender über seine Arbeit zur Corona-Zeit und die Aussichten für den Amateurfußball

Schon seit 2013 ist Bernd Kettmann Vorsitzender des Fußballkreises Osnabrück-Land, doch so wenig los wie zuletzt war praktisch noch nie. In Zeiten der Pandemie fange er sogar an, die Terminflut der Vorjahre zu vermissen, erzählt Kettmann, hauptberuflich Polizeibeamter, im Rahmen der NOZ-Serie "Mein Blick auf Corona".

Frage: Herr Kettmann, wie geht's Ihnen persönlich in der Corona-Zeit? Wie sehr schlägt der Lockdown aufs Gemüt?

Kettmann: Mittlerweile ist es doch bedrückend. Gerade jetzt, wo man sich gar nicht mehr mit Freunden und Bekannten treffen kann. Und da bin ich froh, dass ich noch zum Dienst kann und dort den ein oder anderen sehe.

Was sind denn überhaupt die Aufgaben, die als Kreisvorsitzender gerade anfallen?

Im Moment ist das alles etwas schwierig. Nachdem der Lockdown kam, hatte unser Spielausschuss alles erst einmal soweit vorbereitet, dass wir möglicherweise im Februar wieder anfangen können. In diesen Videositzungen bin ich auch dabei. Aber der Plan wird ja nicht mehr klappen. Wir wissen halt nicht, wann genau es weitergeht und wie lange dieser Lockdown noch dauert. Deswegen ist im Moment eigentlich sehr wenig los. Und für mich als Kreisvorsitzender eigentlich noch weniger, weil ich so direkt mit dem Spielbetrieb ja nichts zu tun habe. Sonst bin ich natürlich viel unterwegs in den Vereinen – da habe ich jetzt leider nur noch sehr wenig Kontakt.

– Foto: Kettmann

Wie sehr fehlt Ihnen diese "normale" Arbeit mit den Vereinen, die Sie aus den Vorjahren kennen und die jetzt weggebrochen ist?

Wenn ich das in der Rückschau sehe, dann hatte ich bei der Größe unseres Kreises manchmal das Gefühl, dass es fast zu viel wird. Aber wenn man jetzt so gar nichts mehr davon hat, dann fehlt das umso mehr: Einfach mal zu den Spielen im Amateurfußball fahren, zu den Festen der Vereine, zu den vielen Jubiläen, die jetzt ausfallen mussten, oder zu den Ehrungen für die Ehrenamtlichen. Das kann man zwar jetzt auch irgendwie machen, aber da fehlt dann einfach der Rahmen. Und bei unseren Veranstaltungen, ob es die DFB-Ehrenamtsaktion oder das Grünkohlessen ist, ist es genau so.

Und der Fußball als solcher fehlt Ihnen ja vermutlich auch ...

Der Fußball sowieso. Die vielen Spiele an den Wochenenden oder auch unser Grammann-Turnier, wo man dann die Kleinen sieht – das fehlt alles, na klar. Genau wie die Bundesliga-Spiele live im Stadion. Ich bin ja schon ganz froh, dass die Bundesliga überhaupt spielen kann, auch wenn ich es am Anfang nicht so positiv gesehen habe. Im Endeffekt können wir froh sein, dass wir die ersten drei Ligen am Wochenende sehen können. Dann ist der Fußball immerhin noch präsent und man vergisst ihn nicht.

Wagen Sie doch mal einen Blick voraus: Wann könnte es wieder losgehen auf den Plätzen der Region?

Wir hoffen, dass es vielleicht zu Ostern wieder losgehen kann. Das ist erst einmal so ein Punkt. Wir müssen den Vereinen und den Mannschaften ja auch die Möglichkeit geben, im Vorlauf zu trainieren. Wenn wir jetzt damit rechnen, dass wir bis zum März gar nicht spielen können und danach rund drei Wochen zum Trainieren geben, dann landen wir im Endeffekt fast bei Ostern. Wenn wir das so hinbekommen, wäre das sehr positiv.

Aufrufe: 01.2.2021, 08:00 Uhr
Neue Osnabrücker Zeitung / Micha LemmeAutor