2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Aus dem Keller heraus wollen sowohl der SV Lengerich-Handrup als auch Blau-Weiß Papenburg. Am Sonntagnachmittag stehen sich beide Teams gegenüber.F: Werner Scholz
Aus dem Keller heraus wollen sowohl der SV Lengerich-Handrup als auch Blau-Weiß Papenburg. Am Sonntagnachmittag stehen sich beide Teams gegenüber.F: Werner Scholz

Kellerduell in Lengerich

SVLH und Papenburg unter Druck - Freren sehnt ersten Sieg herbei - Dörpen vor Topspiel - Meppen II will zurück in Erfolgsspur - Emsbürens Abwehrsorgen werden größer

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Fünf Spiele stehen am Sonntagnachmittag in der Bezirksliga auf dem Programm. Im Tabellenkeller treffen sich der SV Lengerich-Handrup und Blau-Weiß Papenburg zum wichtigen direkten Duell, während Tabellenschlusslicht SG Freren gegen den ASV Altenlingen unter Zugzwang steht. Am anderen Ende der Tabelle reist Blau-Weiß Dörpen zum Topspiel nach Schüttorf. Der SV Meppen II will nach der ersten Saisonniederlage wieder dreifach punkten und Concordia Emsbüren muss in Nordhorn erneut umstellen.

SV Eintracht TV Nordhorn - SV Concordia Emsbüren (So 14:30)

Die Abwehrsorgen bei Fußball-Bezirksligist Concordia Emsbüren werden vor der Partie beim SV Eintracht TV Nordhorn (Sonntag, 14.30 Uhr) nicht kleiner. Nach den langfristigen Ausfällen von Eike Gongoll, Jens Humbert und Alexander Verst muss Trainer Stefan Pöling auf unbestimmte Zeit aufgrund von Rückenbeschwerden auch noch auf Julian Hinterding verzichten.

Jammern kommt angesichts der Personalmisere für Emsbürens Coach jedoch nicht infrage. „Dafür haben wir einen großen Kader. Wir haben viele flexible Spieler, und man lässt sich immer was einfallen“, erklärt Pöling. So spielte Björn Brüning, normalerweise offensiv ausgerichtet, zuletzt beim 3:3 gegen den FC Schüttorf als Rechtsverteidiger. „Als wir zusammen in Spelle spielten, hat er dort häufiger gespielt“, betont Pöling. Für gute Stimmung sorgt auch die Rückkehr von Angreifer Oliver Albert, der nach über einem Jahr Verletzungspause am letzten Wochenende zum ersten Mal wieder in der Startelf stand und direkt traf. „Das ist ganz wichtig für die Mannschaft“, freut sich Pöling über die Rückkehr seines Kapitäns.
In Nordhorn sieht sich Concordias Trainer in der Rolle des Außenseiters. Dank drei Siegen in Serie ist der Fusionsklub zuletzt ins Rollen gekommen. „Mit der Leistung von Schüttorf können wir aber was Zählbares holen“, glaubt Pöling.

SV Meppen II - SpVgg Brandlecht-Hestrup (So 15:00)

Die erste Saisonniederlage kassierte Fußball-Bezirksligist SV Meppen II am vergangenen Wochenende. Mit 0:3 unterlag die Mannschaft von Damir Bujan aufgrund einer schwachen und undisziplinierten ersten Hälfte dem FC Schapen. Am Sonntag (15 Uhr) will der SVM gegen die SpVgg Brandlecht-Hestrup auf dem Meppener Kunstrasenplatz wieder in die Erfolgsspur zurückkehren.

Dabei fordert Bujan von seiner Mannschaft, von Beginn an hellwach zu sein. Gegen Concordia Emsbüren und Schapen wurden Nachlässigkeiten sofort mit Punktverlusten bestraft. „Wenn wir Partien so verschlafen, läuft man Gefahr, so ein Spiel zu verlieren. Wenn man wie zum Beispiel gegen Papenburg schnell führt, wird es natürlich leichter“, hofft er auf ein frühes Führungstor. In Schapen brachten sich die Meppener um den eigenen Lohn, nachdem Nico Gill binnen einer Minute Gelb-Rot aufgrund eines Fouls und Meckerns erhielt. „Er hat sich jetzt selbst bestraft, indem er am Sonntag fehlt und ich mal schauen muss, ob er nächste Woche direkt wieder spielt“, war Bujan richtig sauer über die unnötige Aktion seines Angreifers. Neben Gill werden auch weiterhin Stephan Hormann sowie Torhüter Kersten Kuhl angeschlagen fehlen. Für ihn wird Lukas Hüser zwischen den Pfosten stehen. Dagegen könnte Angreifer Emmanuel Boadu, der in dieser Saison aufgrund von Rückenproblemen noch keine Partie absolvieren konnte, zumindest als Einwechselspieler wieder eine Option sein.

Bujan warnt davor, den Aufsteiger aus der Grafschaft zu unterschätzen. „Ich habe sie in Dörpen gesehen. Da haben sie durch ein Eigentor und einen späten Konter unglücklich verloren“, hat der SVM-Trainer eine „richtig gute Mannschaft“ gesehen, die „gut in der Defensive steht und schnell nach vorne spielt“. Für die Meppener gilt es somit, die schnellen Nadelstiche des Gegners zu verhindern. Mit sechs Punkten aus sechs Spielen rangieren die Brandlechter auf dem zehnten Rang zwar noch im Soll, verloren aber die letzten drei Spiele in Folge.

FC Schüttorf 09 - SV Blau-Weiß Dörpen 1920 (So 15:00)

Einen echten Härtetest erwartet Fußball-Bezirksligist Blau-Weiß Dörpen am Sonntag. Um 15 Uhr tritt der Tabellenzweite beim Drittplatzierten FC Schüttorf an.

„Das ist ein Topspiel“, ist sich Dörpens Trainer Johnny Bojer der Bedeutung des Spiels bewusst. Bärenstark traten die Schüttorfer bislang vor heimischem Publikum auf und hielten sich mit neun Zählern aus drei Spielen schadlos. Doch die Dörpener wissen um die eigenen Stärken und haben durch den herausragenden Saisonstart mit 16 Zählern aus sechs Partien massig Selbstvertrauen getankt. „Ich sehe die Chancen bei 50:50 und rechne uns mindestens einen Punkt aus“, ist Bojer, der auf Florian Rieken verzichten muss (Verdacht auf Muskelfaserriss) optimistisch. Beim bislang einzigen Gastspiel in Schüttorf unterlagen die Blau-Weißen vor drei Jahren chancenlos mit 1:4. „Aber jetzt haben wir andere Vorzeichen, denn wir haben uns weiterentwickelt“, erfüllt die derzeitige Erfolgsserie den Dörpener Trainer mit Stolz. Denn die Mannschaft erscheint inzwischen auch so gefestigt, dass sie selbst Spiele für sich entscheidet, in denen die eigene Leistung nicht die beste war, wie zum Beispiel beim 3:1 gegen den SV Lengerich-Handrup am vergangenen Wochenende.

Besonders zufrieden ist Bojer weiterhin mit seinen Neuzugängen. Torhüter Kevin Reiners und Torjäger Christoph Andrees sind ebenso gesetzt wie der junge Daniel Friesen, der aus der eigenen Jugend stammt. Obwohl noch ein Jahr für die A-Jugend spielberechtigt, hat sich der 18-Jährige auf für ihn ungewohnter Position etabliert. „Er war immer Stürmer, aber wir haben ihn umfunktioniert“, erzählt Bojer, der Friesen im defensiven Mittelfeld aufstellt. „Er macht das herausragend“, hat Dörpens Trainer ein Sonderlob für Friesen übrig.

SG Freren 1921 - ASV Altenlingen 1965 (So 15:00)
Auch wenn die jüngsten Leistungen stimmten und einen Aufwärtstrend zeigten, ist die SG Freren in der Fußball-Bezirksliga auf den letzten Tabellenplatz abgestürzt. Im Heimspiel gegen den ASV Altenlingen (Sonntag, 15 Uhr) soll nun endlich der erste Saisonsieg her.

„Wir brauchen uns nicht darüber zu unterhalten, dass wir langsam Zählbares brauchen“, weiß auch Trainer Christian Freese, dass ordentliche Leistungen allein nicht auf Dauer reichen werden. Nach den letzten schwierigen Partien gegen Bad Bentheim und in Lohne kommen nun Gegner, gegen die sich die SG eher etwas ausrechnet. „Wir spielen jetzt gegen Altenlingen, Laxten und Emsbüren. Da wollen und müssen wir Punkte holen: In den Spielen wird man sehen, ob man in die Liga gehört oder nicht“, redet Freese nicht lange um den heißen Brei herum.

2:3 in Lohne, 1:3 gegen Vorwärts Nordhorn im Pokal und 1:1 gegen die Bentheimer – die jüngsten Ergebnisse lassen zumindest hoffen, dass die Mannschaft langsam, aber sicher besser in Fahrt kommt. „Wir haben uns verbessert, und die letzten Spiele haben Mut gemacht. In Lohne waren wir knapp dran. Der Punkt gegen Bentheim ist in Ordnung. Die Spiele waren ordentlich, aber wir müssen uns belohnen“, hofft Freese, dass der Knoten möglichst schnell platzt. Hochzufrieden ist er dabei mit der Einstellung seiner Mannschaft, die sowohl in Lengerich als auch in Bentheim spät ausglich. „Alle ziehen super mit, und wir haben eine richtig gute Trainingsbeteiligung.“

Gegen Altenlingen sieht Freese seine Mannschaft dennoch in der Außenseiterrolle. „Die haben eine ganz gute Truppe, die bisher unter ihren Möglichkeiten spielt“, meint er angesichts zuletzt dreier Niederlagen in Folge. Nach den deutlichen Pleiten gegen den FC Schüttorf und bei Eintracht TV Nordhorn unterlag der ASV zuletzt mit 2:3 gegen Union Lohne, obwohl der Spitzenreiter die Partie nur mit acht Mann beendete.

„Es ist bei ihnen ein ähnliches Bild wie bei uns, sie brauchen auch Punkte. Eventuell ist deren Selbstvertrauen derzeit nicht so hoch. Wir müssen von Beginn an zeigen, dass wir den Sieg mehr wollen“, appelliert Freese an den Willen und die Einsatzbereitschaft seines Teams.

SV Lengerich-Handrup - SC Blau-Weiß 94 Papenburg (So 16:00)

Seit dem Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga ist es für den SV Lengerich-Handrup nahezu jede Woche das gleiche Bild: Die Mannschaft spielt gut mit, schießt jedoch zu wenig Tore und wird letztlich bestraft. So war es zuletzt auch bei der unnötigen 1:3-Niederlage bei Blau-Weiß Dörpen. Am Sonntag (16 Uhr) empfängt das Team von Manfred Meemann mit Blau-Weiß Papenburg den nächsten Nordklub.

Die Tabellenkonstellation verspricht dabei ein spannendes Spiel. Lengerich rangiert mit vier Zählern auf dem ersten Abstiegsplatz, Papenburg mit einem Punkt mehr unmittelbar vor Lengerich, beide Teams stehen somit unter Druck. Dass die Kanalstädter im Keller stehen, überrascht dabei auch den kommenden Gegner. „Ich hätte Papenburg schon im oberen Tabellendrittel angesiedelt“, zeigt sich Lengerichs Ko-Trainer Carsten Brinkmann verwundert über den schleppenden Saisonstart der Blau-Weißen. „Aber wer zweimal in Folge Vizemeister wird, verfügt sicherlich dennoch über eine ausgewogene Mannschaft mit guten Einzelspielern“, hält er die Papenburger Tabellensituation eher für eine Momentaufnahme.

In Papenburg ging es zuletzt turbulent zur Sache, nachdem der bisherige Trainer Thomas Priet vor einanhalb Wochen sein Amt niederlegte. Jakob Krause-Heiber und Stefan Niemann übernahmen interimsweise die Aufgaben und werden auch am Sonntag die Geschicke leiten. „Das wird so bleiben, bis wir eine gute Lösung gefunden haben“, erklärt Krause-Heiber. „Diese kann intern oder extern sein.“
Auch der Papenburger Linksverteidiger, der in Lengerich eventuell wieder selbst mitwirken wird, weiß um den Stellenwert der kommenden Partie. „Wir treten tabellentechnisch derzeit etwas auf der Stelle“, sagt er mit Blick auf das 1:1 im Derby gegen den SV Surwold, das für die Moral jedoch wichtig war. „Jetzt wollen wir in Lengerich den Knoten zum Platzen bringen“, hofft Krause-Heiber, der aber auch sagt: „Wir werden den Teufel tun und den Gegner unterschätzen. Unsere Ansprüche sind zwar andere, aber die Tabellensituation sagt derzeit eben was anderes aus.“ Neben den Langzeitverletzten Tobias Ahillen, Eric Bruns, Christof May und Peter Landel stehen allerdings auch hinter den Einsätzen von Peter Wemken und Jürgen Sandersfeld Fragezeichen. Bei Lengerich wird voraussichtlich Christian Prekel ausfallen.

Aufrufe: 018.9.2015, 15:58 Uhr
Hendrik NiebuhrAutor