2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Trainerfrust: TSG-Trainer Norbert Hess muss neben der Niederlage in Morlautern auch noch drei Platzverweise beklagen.	Foto: pa/Balzarin/Archiv
Trainerfrust: TSG-Trainer Norbert Hess muss neben der Niederlage in Morlautern auch noch drei Platzverweise beklagen. Foto: pa/Balzarin/Archiv

Keine Punkte und drei Platzverweise

TSG Pfeddersheim kehrt mit einer dicken Portion Frust aus Morlautern zurück

Morlautern . Dieser Nachmittag tut weh. Nicht nur, dass die Oberliga-Fußballer der TSG Pfeddersheim vom Spiel bei Aufsteiger SV Morlautern mit einer 1:2 (1:1)-Niederlage zurückgekehrt sind. Nach einer Matchstrafe gegen Steffen Litzel kurz vor Ende der regulären Spielzeit handelten sich Mathias Tillschneider und Sebastian Schulz auch noch „Rot“ ein.

Am Ende sah sich Norbert Hess im falschen Film. Er habe sich, so der TSG-Trainer, sogar anhören dürfen, dass es selten eine Mannschaft gegeben habe, die ein Spiel in Morlautern derart dominiert habe, wie es seiner Elf am Samstag gelungen war. Ein Trost war das gleichwohl nicht, stand doch unterm Strich eben ein dickes Minusgeschäft, das völlig unnötig war. „Ich habe in der zweiten Halbzeit irgendwann aufgehört, mir unsere Chancen aufzuschreiben“, umschrieb der TSGler die Momente, die ihn an den Rande der Verzweiflung brachten.

Okay, gefuchst hatte ihn nach einer Stunde bereits, dass seine Mannschaft die Führung durch Sebastian Schulz, der einen Steilpass von Sebastian Litzel aufgenommen und versenkt hatte (41.), aus der Hand gegeben hatte: Erst war Florian Bicking nach einem Ballverlust der TSGler durch die Schnittstelle entwischt (43.), später ein scharf aufs Tor gezogener Freistoß von Marvin Hill ins Netz geflattert (59.). „Da haben wir den Kopf nicht richtig dazwischen bekommen“, haderte Hess, der da aber noch nicht ohne Hoffnung war. Was sich fortan aber auf dem Rasen im Kaiserslauterer Stadtteil abspielte, das vermochte der TSG-Trainer nur schwer zu beschreiben. „Jeder aus unserer Offensivabteilung durfte mal“, packte Hess das Geschehen in ein paar dürre Worte – nicht ohne exemplarisch die Großchance von Yannick Krist zu erwähnen: „Er schießt drei Mal hintereinander den Torwart an.“

Ihrem Keeper Thorsten Hodel hatten es die Pfälzer am Ende ohne Zweifel zu verdanken, siegreich vom Feld gegangen zu sein. Ganz sicher hatten es sich die TSGler aber auch selbst zuzuschreiben, nach Abpfiff mit leeren Händen da zu stehen. Und vielleicht auch, weil dies allen bewusst war, erlebte die Schlussphase ihr ganz spezielles Finale. Erst kam Steffen Litzel als Mitglied der weit aufgerückten TSG-Deckung im Laufduell zu spät und sah „Gelb-Rot“ (89.), dann ging Mathias Tillschneider für die Augen von Schiedsrichter Sebastian Schmidt (Neunkirchen) zu ungestüm in einen Zweikampf – „Rot“ (90.+3). Und schließlich schubste Sebastian Schulz einen Zeit schindenden Gegner im Seitenaus über die Bande – noch mal „Rot“ (90.+4).

„Das darf er natürlich nicht machen“, räumte Hess zwar ein. Der Coach haderte aber auch mit der Schiedsrichterleistung, verteilte Schmidt doch neun Gelbe Karten „in einem fairen Spiel“ (Hess). Auch sei der Platzverweis für die Attacke von Tillschneider überzogen gewesen: „Er kam in der Situation eben zu spät.“ Fakt bleibt aber: In der nächsten Woche muss Hess auf drei Stammkräfte verzichten. Er weiß: „Das kann weitere Punkte kosten.“

TSG Pfeddersheim: Sanyang – Lutz, Tillschneider, Litzel, Ludwig – Bräuner – Buch, Krist, Wörzler (71. Moh Amar), Schulz – Gotel.



Aufrufe: 023.10.2016, 22:00 Uhr
Carsten SchröderAutor