2024-05-02T16:12:49.858Z

Totopokal
Vor dem Pokalspiel gegen den VfR Garching plagen den BC Aichach (am Ball Michael Hutterer) personelle Probleme. Trainer Küntzel hofft, dass sich die angespannte Lage bald entspannt.	F.: Rummel
Vor dem Pokalspiel gegen den VfR Garching plagen den BC Aichach (am Ball Michael Hutterer) personelle Probleme. Trainer Küntzel hofft, dass sich die angespannte Lage bald entspannt. F.: Rummel

(K)eine Generalprobe

Der BC Aichach und der FC Pipinsried spielen im Pokal, während Affing testet

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Die Zeit drängt. Bereits in einer Woche beginnt für die Bayernliga-Fußballer die Saison, an diesem Wochenende stehen die letzten Testspiele auf dem Programm. Vorfreude will sich jedoch bei den Beteiligten nicht so recht einstellen. Ausgenommen vom FC Pipinsried, der sich die Aufstiegseuphorie ein Stück weit über die Sommerpause hinaus bewahrt hat, verläuft die Vorbereitung auf die kommende Punktrunde äußerst mäßig. Vorwiegend, weil das Personal fehlt.

Allzu gerne würde sich Marco Küntzel, 37, dieser Tage mit Systemfragen auseinandersetzen oder darüber grübeln, welcher Kicker auf welcher Position am besten aufgehoben ist. Sinn würde dies jedoch keinen ergeben. Der Trainer des BC Aichach, der zuletzt selbst wieder mitwirken musste, darf bei den Spielen froh sein, wenn er elf Mann auf den Platz bekommt. Von einer Generalprobe könne keine Rede sein, meint Küntzel vor dem Toto-Pokalspiel zu Hause gegen den Bayernliganeuling VfR Garching (Anstoß Samstag, 14 Uhr).

Küntzel hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass ihn das Ausscheiden in der ersten Qualifikationsrunde in Landsberg nicht geschmerzt hätte. Das Wochenende hätte er genutzt, um zu trainieren und zu regenerieren. Nun kommt es anders. Die Aichacher werden von den Garchingern, die sich wegen eines Festes eine frühere Anstoßzeit gewünscht hatten, gefordert werden. Küntzel beteuert, gewinnen zu wollen, sagt aber auch: „Gesunde Spieler sind mir wichtiger als ein Sieg.“

Unterdessen droht die Verpflichtung Qendrim Beqiris, 22, zum BCA zu scheitern. Beqiri, der seit einer Woche mittrainiert, hat im Sommer schon beim österreichischen West-Regionalligisten FC Höchst unterschrieben. Der Österreichische Fußballverband (ÖFV) hat noch keine Freigabe erteilt. Küntzel stellt klar, dass Beqiri in der Pflicht sei, sich selbst um die Angelegenheit zu kümmern. Sonst, kündigt der Trainer an, werde man sich um eine Alternative bemühen.

Beim FC Affing sind die personellen Planungen vor dem abschließenden Test beim SV Mering hingegen abgeschlossen (Samstag, 17 Uhr). Trainer Stefan Tutschka ist der festen Überzeugung, einen starken Kader zur Verfügung zu haben – vorausgesetzt, dieser ist komplett. Davon kann derzeit keine Rede sein. Gerade im zentralen Mittelfeld machten sich beim Toto-Pokal-Aus gegen Gersthofen die Ausfälle bemerkbar. Tutschka, 47, brachte teilweise Verständnis für den schwachen Auftritt seiner Kicker auf, ärgerte sich jedoch auch. Wild gestikulierte er während der ersten Hälfte, gab lautstark Kommandos. An der Umsetzung seiner Spieler mangelte es gehörig. „Wir machen zu viele Fehler und treffen falsche Entscheidungen“, erklärt Tutschka.

Die Unzufriedenheit des Trainers bekam auch Schiedsrichter Daniel Scheble (Ziertheim) verbal zu spüren. Als Tutschka vor Anpfiff der zweiten Halbzeit zu ihm sagte, er solle nicht grinsen, sondern Gersthofen drei klare Gelbe Karten zeigen – was er laut Tutschka in Hälfte eins versäumt hatte –, verwies Scheble Tutschka hinter die Bande. Nun droht der Angelegenheit sogar ein Nachspiel, weil Tutschka mit der Meldung, die Scheble an seinen Obmann weitergab, so gar nicht einverstanden ist. Teilweise sei das gelogen, meint Tutschka. „Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen.“

Am wenigsten Zeit haben bisher die Bayernligakicker des FC Pipinsried mit ihrer Vorbereitung verbracht. Gerade einmal seit zweieinhalb Wochen übt Spielertrainer Tobias Strobl mit seiner Mannschaft, dennoch hinterließ sie bei den bisherigen Auftritten einen guten Eindruck. Während andere Vereine Verletzungspech beklagen, kann Strobl fast aus dem Vollen schöpfen.

Am Mittwoch begann Pipinsried gegen den Landesligisten Mering stark. 30 Minuten lang zeigten die Pipinsrieder, dass die Bayernliga keine einmalige Angelegenheit für sie werden muss. „Wir haben so gespielt, wie ich mir das vorstelle“, sagt Strobl zufrieden.

Wenn die Spieler die Vorgaben ihres Trainers umsetzen, funktionieren sie als Mannschaft. Andererseits: Vernachlässigen sie ihre Aufgaben, laufen weniger, zeigen weniger Einsatz, sind sie anfällig. Auch das taten sie in Mering. „Wenn wir nachlassen, bekommen wir Probleme“, sagt Strobl. Dass es dennoch fürs Weiterkommen reichte, lag an der individuellen Klasse seines Kaders. Wegen dieser geht Pipinsried auch am Samstag als Favorit in das Duell mit dem TSV Gersthofen (Anstoß 17 Uhr).

Aufrufe: 012.7.2013, 23:38 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johannes GrafAutor