2024-04-16T09:15:35.043Z

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Fuß an Fuß: FVLB-Mittelfeldmann Patrice Glaser (mitte, mit dem  Auggener Sandro Casalnuovo) hat den Sprung in die ?Erste? geschafft. | Foto: Matthias Konzok
Fuß an Fuß: FVLB-Mittelfeldmann Patrice Glaser (mitte, mit dem Auggener Sandro Casalnuovo) hat den Sprung in die ?Erste? geschafft. | Foto: Matthias Konzok

(K)ein Spiel wie jedes andere

Die Landesligisten aus Lörrach-Brombach und Weil treffen aufeinander +++ Ein Fakten-Check

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Mehr als drei Punkte sind am Sonntag beim ersten Ligavergleich der Vereine FV Lörrach-Brombach (20 Punkte) und SV Weil (25) nicht zu vergeben. Doch es ist ein brisantes Duell zu erwarten. Man erinnere sich nur an das turbulente Pokalspiel Anfang August mit fünf Feldverweisen. Was unterscheidet die Klubs, von denen der eine immer noch als gefühlter Verbandsligist gilt, der andere als hochambitioniert? Wer hat die Nase vorn? Und was verbindet sie? Von der S-Bahn-Linie einmal abgesehen.
Die letzten zehn Jahre
Der TV Brombach – 2011 mit dem FV Lörrach zum FV Lörrach-Brombach verschmolzen, schaffte erst 2009 den Sprung in die Landesliga. Zuvor war der TVB ein Bezirksligist. Der FVL gab 2008/09 ein kurzes Landesliga-Intermezzo. Zehn Verbandsligaspielzeiten in Folge reihte der SV Weil bis zum Frühjahr aneinander. Gute und schlechtere Zeiten wechselten sich ab: Fünf Mal reichte es aber für einstellige Ränge, darunter sogar ein dritter (04/05) und ein zweiter Platz (10/11).

Die Trainer
Kurt Schwald, der neben Zell und Wehr auch den Freiburger FC coachte, lebt von seiner Impulsivität. Er hält stetig Kontakt mit den Spielern, gibt oft bis in die letzte Tribünenreihe vernehmbare Ansagen. Moser bleibt meist stiller Beobachter – missfällt ihm etwas, kann aber auch der Ur-Brombacher, der auch für Steinen-Höllstein, Wehr und Weil spielte, aus sich heraus gehen. Aus ihrer gemeinsamen Spielerzeit in Steinen kennen sich beide gut, wissen, wie der jeweils andere tickt. Moser hat dem Konkurrenten im Vorfeld die Favoritenrolle übertragen. Damit muss und kann der Tabellenführer leben.

Jugendteams
Legt man einzig die Ligahöhe der Jugendteams als Bewertung zugrunde, schneidet der FVLB besser ab. Sowohl A- (Oberliga) wie auch C-Junioren (Verbandsliga) spielen eine Klasse über dem SVW. In der B-Jugend ist es jeweils die Verbandsliga. Während Weil seit Jahren auf eine erfolgreiche Kooperation mit dem FC Basel bauen kann, ist die des FVLB mit dem SC Freiburg frisch. Die Abläufe beginnen sich erst einzuspielen. Als Sprungbrett im unteren Fußball-Segment hat sich Weil ein Stück weit etabliert. Der Ex-SVW-Junior (U11) Fabio Viteritti steht beim Regionalligisten Magdeburg an der Schwelle zum Profitum. Weitere Jugendliche (Märtins, Gavric, Schepperle) haben den Sprung zu den Basler Junioren geschafft. Zahlreiche Arrivierte (Kluge, Emmerich, Ophoven) kommen aus der Weiler Jugend, wie auch Yannick Weber oder Sevket Acar. Beim FVLB drängt sich der Eindruck auf, dass durch die Plattform U19-Oberliga zahlreiche Jugendliche gut ausgebildet in den Männerfußball entsendet werden, die in der „Ersten“ ihre Kompetenz beweisen: Bestes Beispiel: Patrice Glaser, der schon ein Probetraining beim SCF hatte.

Zuschauerzahlen
Weil hat einen treuens Stamm. Weniger als 200 Zuschauer sind eine Seltenheit. Der FVLB steckt dagegen im Prozess, sich als Stadtverein zu etablieren. Das Relegationsheimspiel gegen Offenburg (1800 Zuschauer) zeigte aber das Potenzial. Am Sonntag erwarten die FVLB-Verantwortlichen großen Zuspruch: Der Verein bittet „die anreisenden Fans, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen oder die bekannten Parkmöglichkeiten bei der Wintersbuckhalle, der Petruskirche oder beim Freizeitzentrum Impulsiv anzusteuern“. Am besten allerdings gelange man „mit dem Fahrrad oder zu Fuß“ ins Grütt.

Mitgliederzahlen
958 Mitglieder gibt der FVLB an. Knapp 300 weniger (660) sind es in Weil.

Tendenz:
Acht Siege in zehn Spielen sprechen eine deutliche Sprache: Schafft es Weil, sich weiter zu fokussieren und vergeht nicht die Lust an Spielen wie auf dem Oberrieder Miniplatz, ist der direkte Wiederaufstieg, der das erklärte Ziel ist, wahrscheinlich. Bekommt der FVLB seine ergebnistechnische Wankelmütigkeit und die auftretenden Defensivpatzer in den Griff, ist viel gewonnen. Mit der Qualität des Kaders, gerade in der Offensive, kann Lörrach zu einem der Weil-Jäger werden.
Aufrufe: 016.10.2014, 20:00 Uhr
Uwe Rogowski & Hannes Schuster (BZ)Autor