2024-04-19T07:32:36.736Z

FuPa Portrait
Shpend Hasani (links) lässt im Spiel mit Alemannias U?21 Walheims Sebastian Jansen aussteigen. In der Regionalliga gibt?s ein Wiedersehen: Hasani spielt für Aachen, Jansen für Wegberg-Beeck. Foto: Martin Ratajczak
Shpend Hasani (links) lässt im Spiel mit Alemannias U?21 Walheims Sebastian Jansen aussteigen. In der Regionalliga gibt?s ein Wiedersehen: Hasani spielt für Aachen, Jansen für Wegberg-Beeck. Foto: Martin Ratajczak

Kein Interesse an anderen Klubs

Shpend Hasani durchläuft acht Jahre lang die Jugendteams von Alemannia und schafft den Sprung in die erste Mannschaft des Fußball-Regionalligisten

Dass ein junger Fußballer, der in einer Spielzeit mit 33 Toren glänzt, auch bei anderen Vereinen Interesse weckt, ist wohl alles andere als ungewöhnlich. Doch die Frage nach anderen Klubs bzw. Angeboten erstaunt Shpend Hasani sehr: „Andere Klubs? Keine Ahnung. Ich wollte unbedingt bei Alemannia Aachen bleiben, für andere Vereine habe ich mich nicht interessiert. In Aachen kenne ich alle, jeder kennt mich. Und ich wollte schon immer nur eines: im großen Stadion spielen.“ Sein

Wunsch erfüllt sich: Der 19-jährige Torjäger von Alemannias U 19 wechselt zur neuen Saison in den Regionalliga-Kader (wir berichteten).

Die Begeisterung über den neuen Vertrag ist groß. „Alemannia ist in puncto Zuschauer Weltklasse und hätte es verdient gehabt, wieder in die Dritte Liga aufzusteigen. Der verpasste Aufstieg war Pech, auch weil einige Tore nicht gemacht wurden“, schwärmt der 19-Jährige, der vom Toreschießen einiges versteht. Mit 33 Treffern in 25 Spielen – dazu 18 Vorlagen – sicherte sich Hasani in der abgelaufenen Spielzeit zum zweiten Mal in Folge die Torjägerkanone in der A-Junioren-Mittelrheinliga. Schon in der Vorsaison hatte er in 26 Partien 21 Mal getroffen.

Seit acht Jahren spielt der gebürtige Heinsberger mit albanischen Wurzeln in Aachen, wurde wie so viele Alemannia-Talente von Ben Manga entdeckt. „Er hat mich bei einem Vier-gegen-Vier-Turnier gesehen und zum Tivoli geholt“, erzählt Hasani, der im zarten Alter von fünf Jahren beim 1. FC Heinsberg-Lieck mit dem Fußballspielen begonnen hat. Bei Alemannia durchlief er alle Jugendklassen, trainierte u. a. unter Horst Mohr, Maurice Verbunt, Marc Gillessen und Kai-Uwe Kallenbach. „Ich habe in diesen Jahren viel gelernt, in Aachen wird eine gute Jugendarbeit geleitest“, sagt der sympathische Spieler artig.

Seine Lieblingsposition stand übrigens von Beginn an fest – Stürmer. „Mein Lieblingsspieler ist Ronaldo, der Brasilianer wohlgemerkt. Mir gefällt es, im Angriff etwas für meine Mitspieler tun zu können.“ Das zeigte er auch im letzten Heimspiel von Alemannias U 21 gegen Hertha Walheim (4:3), wo er gleich mit einem Tor und einer Vorlage überzeugte.

Dass es mit dem Vertrag am Tivoli klappt, hat die ganze Familie glücklich gemacht. „Mein Vater hat in Jugoslawien selbst gespielt und mir die Grundbegriffe beigebracht“, erzählt der 19-Jährige, der einen starken Rückhalt in der Familie hat. „Er hat immer gehofft, dass ich den Sprung schaffe. In all den Jahren hat er sich jedes meiner Spiele angeschaut.“ Auch Shpends drei Jahre älterer Bruder Armed kickt noch hin und wieder. „Er ist Boxer, war schon NRW-Meister“, berichtet der Jüngere stolz.

Nach dem letzten U 21-Spiel gönnte sich der 19-Jährige zwei Wochen Fußballpause: „Seit drei Jahren haben ich alle Spiele durchgespielt, kein Training verpasst. Jetzt war der Akku einfach leer, und ich bin froh über die Pause. Samstag geht das Training mit der ersten Mannschaft ja schon los“, sagt Hasani, der realistisch an die neue Aufgabe herangeht: „Es wird zu Beginn für mich sicher schwer bei den Senioren. Schon bei der U 21 habe ich gemerkt, dass das Tempo dort viel höher, das Spiel körperbetonter ist.“ Alleine auf die Karte Fußball setzt der 19-Jährige aktuell nicht: „Ich bastele noch an meinem Fachabitur, will im nächsten Jahr damit fertig werden.“

Aufrufe: 017.6.2015, 22:52 Uhr
rau I AZ/ANAutor