2024-04-24T13:20:38.835Z

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F: Stutz
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Vertragsauflösung! Lukas Kwasniok und der KSC trennen sich

Zwölf Tage vor Saisonstart wird der Vertrag aufgelöst | Schwerer Abschied

Am Montagnachmittag Punkt 16Uhr veröffentlichte der Karlsruher SC via Facebook die Meldung, dass der Verein und U19-Coach Lukas Kwasniok ab sofort getrennte Wege gehen. Wieder mal herrscht im Umfeld des Wildparks Fassungslosigkeit und Unverständnis, besonders die Fans sprechen in den sozialen Netzwerken von "typisch KSC". Die genauen Gründe wird man nicht erfahren, denn beide Seiten haben "Stillschweigen" vereinbart. Klar ist aber, dass diese Trennung so kurz vor dem Saisonstart ein "Geschmäckle" hat. Am Abend konnten wir mit Lukas Kwasniok sprechen...

"Ich hatte viele tolle und erfolgreiche Jahre beim KSC, doch nun ist Schluss. Wir haben uns auf eine Vertragsauflösung verständigt und werden nichts über die Gründe kommunizieren", so Lukas Kwasniok im Gespräch mit Fupa Baden-Baden. Der in Muggensturm lebende ehemalige OSV-Trainer ist also nicht mehr länger Trainer der U19 des KSC - 12 Tage vor Rundenbeginn eine mehr als fragwürdige Entscheidung. "Es ist schon auch ein Stück schade, denn die aktuelle U19 ist sicherlich die beste seit dem ich beim KSC bin bzw. war". Das Ende bei seinem "Herzensverein" hätte ein anderes sein können, noch vor wenigen Wochen stand Kwasniok kurz vor einer Vertragsunterzeichnung beim Zweitligisten Erzgebirge Aue. Dieser Wechsel scheiterte bekanntlich an der zu hohen Ablöseforderung seitens des KSC - so blieb Kwasniok also in Karlsruhe. "Natürlich hätte ich diesen Schritt gerne gemacht, aber Verträge sind eben Verträge und wenn die eine Seite dann nicht will, dann muss man damit leben. Ich war trotzdem voll und ganz bei meiner Mannschaft und hätte mich auf eine gute Runde gefreut", so Kwasniok.

Der Beobachter wird nun von einem "Ehebruch" seit der Aue-Sache sprechen und auch Kwasniok selbst will dies nicht bestreiten: "Klar, das gab schon einen Bruch. Aber gar nicht so sehr von mir". Es scheint, als wäre es wieder mal ein "typisch KSC" - die Fans bei Facebook sind sich der Sache jedenfalls ziemlich sicher. Hier einige Zitate:

"Und warum lässt man ihn dann Anfang Juni für eine kleine Ablöse nicht nach Aue? Das ergibt doch jetzt keinen Sinn!"

"Erst zerstören sie seine Chance in Aue und jetzt lassen sie ihn gehen...ein Hoch auf die Vereinsführung..."

"Hätte man ihm die Chance gegeben, sich in Aue zu beweisen, hätte man sogar ein paar Euro Ablöse gesehen. Die war aber dem Herrn Präsident zu wenig. Da verbaut man einem jungen, talentierten Trainer lieber die Chance und wartet man ein paar Wochen, um ihn dann ohne jeden Cent (in die Arbeitslosigkeit) gehen zu lassen".

Arbeitslosigkeit ist das richtige Stichwort, denn Kwasniok muss nun auch "innerhalb von drei Tagen auf dem Amt antanzen - das gehört eben auch dazu". Man wird sich nun um die finanzielle Lage von ihm bestimmt keine Sorgen machen müssen, möglicherweise geht er aus der Vertragsauflösung auch mit ein paar Euro heraus, doch scheint vor allem der KSC in dieser Sache wieder mal als "Verlierer" darzustehen.

Ein anderer Facebook-User geht hingegen in die andere Richtung und spricht die zurecht gewachsenen Ansprüche von Kwasniok an: "Ganz ehrlich Leute, der Abgang ist schade. Aber wo genau soll der KSC Kwasniok denn hinstecken? Alois Schwartz macht nen guten Job und hat noch Vertrag bis 2020. Zudem hat der seinen Trainerstab bereits und Lukas Kwasniok hat glaube ich auch höhere Ansprüche als nur Co-Trainer zu sein (zumindest in der 3. Liga). Da es auch keine Zweite mehr gibt, hat der KSC einfach keinen Platz mehr für ihn. Eine Trennung ist für beide Seiten erstmal das Sinnvollste. Ich hoffe allerdings dass es ihn irgendwann wieder mal zum KSC verschlägt. Er ist ein klasse Typ und ein guter Trainer der mit Leidenschaft bei der Sache ist."

Der frischgebackene Fußballlehrer (Abschlussnote 1,0) ist ab sofort "frei" und will sich in der nächsten Zeit vor allem um seine Familie kümmern: "Ich hoffe die kommen damit klar, dass ich nun mehr Zeit für sie habe", so Kwasniok mit einem Augenzwinkern. Seinen Humor hat er also nicht verloren und auch um seine fußballerische Zukunft muss man sich keine Gedanken machen. Man darf davon ausgehen, dass er bei vielen Zweit- und Drittligisten nach schwachem Saisonstart schnell auf der Liste stehen wird. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings "gibt es Nullkommanull Kontakt zu anderen Vereinen".

Zum Abschluss fand er dann nochmal ein paar Worte für den KSC und seine Mitarbeiter: "Ich möchte mich bei allen bedanken, vor allem bei Ede Becker. Er hat mir all das ermöglicht, auch die beiden Spiele in Liga 2 damals wären ohne ihn nicht möglich gewesen. Auch alle Personen rund um das NLZ (Nachwuchsleistungszentrum) gilt der Dank, ihr seid mir alle ans Herz gewachsen. Meinen Jungs von der U19 wünsche ich nur das Beste und ich bin mir sicher, dass wir einige davon bald bei den Profis sehen werden".

Die offizielle Pressemitteilung des KSC lautete wie folgt:

"Der Karlsruher SC und sein bisheriger U19-Trainer Lukas Kwasniok gehen künftig getrennte Wege. Darauf verständigten sich beide Seiten in mehreren offenen und freundschaftlichen Gesprächen. Diese hatten zu der gemeinsamen Erkenntnis geführt, dass es eine weitere Zusammenarbeit im Verein über die Saison hinaus nicht geben wird. „Wir haben deshalb gemeinsam entschieden, die Zusammenarbeit bereits jetzt zu beenden, um für beide Parteien frühzeitig und langfristig Planungssicherheit zu ermöglichen“, erklärte KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer. Der Verein wünscht Lukas Kwasniok auf seinem weiteren Weg alles Gute. Das Amt als Trainer der U19 des KSC übernimmt ab sofort Zlatan Bajramovic, der bisher als Co-Trainer im Team von Cheftrainer Alois Schwartz tätig war."



Aufrufe: 030.7.2018, 19:39 Uhr
Benni EmrichAutor