2024-04-25T14:35:39.956Z

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Florent Muslija (am Ball) spielt für den KSC in der Junioren-Bundesliga. Seine Anfänge liegen beim SV Sasbach.  | Foto: Volker Tiedemann
Florent Muslija (am Ball) spielt für den KSC in der Junioren-Bundesliga. Seine Anfänge liegen beim SV Sasbach. | Foto: Volker Tiedemann

Der Acherner Florent Muslija hofft auf eine Profikarriere

Talent kickt inzwischen beim Karlsruher SC: "Ich habe jahrelang hart für den Erfolg gearbeitet"

Die große Fußballbühne ist für Florent Muslija nur noch einen Schritt entfernt. In der U 19 des Karlsruher SC spielt der junge Mann aus Acherner im offensiven Mittelfeld, meist (noch) auf Nebenplätzen im Umfeld der stimmungsvollen Bundesliga-Arenen. Seine Gegenspieler tragen die Trikots traditionsreicher Vereine, von Bayern München oder Eintracht Frankfurt. Muslijas Traum: "Einmal im Camp Nou spielen."
Die legendäre Heimstätte des ruhmreichen FC Barcelona hat es dem Schüler angetan, dessen Mittelfeldregisseur Andres Iniesta verehrt er. "Ein Genie am Ball", sagt Muslija, der mit dem KSC in dieser Saison in der A-Jugend-Bundesliga "vorne mitspielen" will - und somit Chancen auf eine Profikarriere hat. In zwei Jahren, wenn der 17-Jährige aus der Jugend in den Seniorenbereich wechselt, entscheidet sich, wohin sein Weg geht. Sein Ziel ist klar, Muslija will in die erste Mannschaft des KSC - mit oder ohne Umweg über die Reserve.

Beim SV Sasbach fußballerisch groß geworden, hat es der talentierte Mittelfeldspieler in acht Jahren beim KSC bereits weit gebracht. Denn die Auslese in den Nachwuchskadern der Bundesligisten ist schonungslos: "In jeder Altersstufe wurden viele Mitspieler aussortiert", berichtet Muslija. Eine schlechte Saison, ein Fehlverhalten oder eine Verletzung - der Traum von der großen Fußballkarriere ist schnell ausgeträumt. Muslija hat dies in seinem Umfeld zahllose Male erlebt, deshalb schwelgt er nur selten in Träumen. Muslija arbeitet an sich. Im Gespräch mit dieser Zeitung wirkt der Teenager für sein Alter erstaunlich abgeklärt und fokussiert.

Angesprochen auf nächtliches Partytreiben vor den Spielen, die manchem Talent ihre Zukunft im Profigeschäft gekostet haben, betont er: "Ich habe jahrelang hart für den Erfolg gearbeitet. Das werde ich jetzt nicht wegen solcher Geschichten wegwerfen." Der junge Mann weiß: Der Weg vom Sasbacher Dorfplatz in die Bundesliga-Stadien der Republik ist weit, und er ist steinig. "Man muss Opfer bringen, diszipliniert sein", sagt er. Der Konkurrenzkampf unter den Spielern ist groß: "Jeder will es schaffen." Die meisten werden scheitern.

In Bühl besucht der junge Acherner die Elly-Heuss-Knapp-Schule. Nach dem Unterricht ist für ihn vor dem Training: Mit dem Zug fährt Muslija täglich zum Karlsruher Hauptbahnhof, wo er von einem Vereinsfahrzeug abgeholt und zum Sportplatz am Wildparkstadion gebracht wird. Dort arbeitet der feine Techniker an seinen Schwächen, die, so sagt er, gerade im physischen Bereich liegen. "Körperlich muss ich zulegen", weiß er. Offensichtlich wird dies bei Testspielen gegen Seniorenmannschaften, etwa aus der Verbands- oder Landesliga. Technisch ist er seinen Gegenspielern dabei meist überlegen, doch der Fußball verlangt auch nach Durchsetzungskraft im Zweikampf und Ausdauer.

Das weiß einer ganz genau: Markus Kauczinski. Der zweitligaerfahrene KSC-Cheftrainer mischt sich bei Nachwuchsspielen hin und wieder unter die Zuschauer. Vielleicht hat er Muslija schon auf dem Zettel. Der will aber noch gar nicht so weit vorausschauen, nimmt einen Schritt nach dem anderen. Mit der U 19, die in der vergangenen Saison bis zuletzt um die deutsche Meisterschaft gespielt hat, will er am besten unter die ersten Drei. Nach der kommenden Saison könnte die erste Mannschaft ein Thema werden. Und irgendwann vielleicht auch der große FC Barcelona.
Aufrufe: 025.8.2015, 22:00 Uhr
dgh (BZ)Autor