2024-05-02T16:12:49.858Z

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Foto: KFV
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Aufstieg mit Schmerzen

Patrick Albersmeier vom Karlsruher FV verletzte sich im Relegationsspiel schwer an der Schulter +++ Im Krankenhaus mit FuPa.tv das Entscheidungsspiel verfolgt +++ Dr. med. Marco Schneider von den ARCUS Kliniken zur Verletzung

Als am 12. Juni 2018 der Karlsruher FV das entscheidende Spiel um den Aufstieg in die B-Klasse gegen den VfB Grötzingen II gewann, lag Patrick Albersmeier nach seiner Schulter-OP im Krankenhauszimmer und verfolgte die Partie live auf FuPa.tv. Dem KFV-Spieler wurde das Entscheidungsspiel verwehrt, da er sich im ersten Relegationsspiel gegen den FC Viktoria Jöhlingen II eine Woche zuvor schwer an der Schuler verletzte.

„In der 32. Minute hatte ich einen Zweikampf kurz vor unserem Strafraum. Mein Gegenspieler zog mich an meinem linken Arm herunter, sodass ich extrem blöd mit meinem rechten Arm auf dem Boden aufkam. Ich habe sofort gemerkt, dass etwas Schlimmes passiert ist“, so der 23-Jährige und fügt hinzu „Ich habe mir sofort an die Schulter gefasst und bemerkt, dass ein Knochen stark herausstand. Anfangs dachte ich, die Schulter ist nur ausgekugelt.“

Nach seiner Auswechslung ging es per Krankenwagen sofort ins Krankenhaus, wo er geröntgt wurde. Ein Knochen, der den Oberarm und die Schulter zusammenhält, war gebrochen. Zudem sind alle Bänder gerissen.

Wir haben Dr. med. Marco Schneider von den ARCUS Kliniken Pforzheim zu dieser Verletzung befragt.

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Einen Tag vor dem entscheidenden Spiel um den Aufstieg wurde Patrick operiert. Bei der Operation wurde ihm eine Stahlplatte zur nötigen Stabilisierung eingesetzt, die mindestens acht Wochen an der Schulter angebracht ist.

„Die OP verlief ohne Probleme. Die erste Nacht hatte ich starke Schmerzen und musste deshalb eine weitere Nacht zur Beobachtung im Krankhaus bleiben“, erzählt der Abwehrspieler.

Am besagten 12. Juni gewann sein Team dann das entscheidende Relegationsspiel gegen den VfB Grötzingen II und stieg in die B-Klasse auf. „Zum Glück war FuPa.tv beim Spiel dabei. So konnte ich vom Krankenhaus-Bett alle Highlights live ansehen und mitfiebern“, berichtet Patrick und freute sich am späten Abend über den Besuch des gesamten Teams inklusive Fans, die im Genesungswünsche ausrichteten.

„Das war eine tolle Aktion meiner Mannschaft! Ich hoffe natürlich, dass ich schnell wieder fit bin und freue mich, in der B-Klasse anzugreifen.“

Dr. med. Marco Schneider: „Das Acromioclaviculargelenk oder kurz ACG stellt die Verbindung zwischen Schulterblatt und Schlüsselbein dar. Bei Stürzen auf die Schulter kann es zur Sprengung (sog. Dislokation) mit Zerreißung von Bandstrukturen kommen. Ein Knochenbruch liegt dabei nicht vor. Solche Verletzungen können äußerst schmerzhaft sein.

Die Diagnose und die Entscheidung, ob die Verletzung operiert werden muss oder nicht, wird anhand einer klinischen Untersuchung und Röntgenbildern gestellt. Die Einteilung erfolgt nach „Rockwood“ in die Grade I bis V. Je instabiler sich das Schlüsselbein gegenüber dem Schulterblatt darstellt, desto schwerwiegender ist die Verletzung. Niedriggradige Sprengungen (Grad I und II) werden eher konservativ, höhergradige (Grad IV und V) eher operativ therapiert. In Bezug auf Grad III Verletzungen herrscht keine Einigkeit.

Insgesamt existieren über 150 verschiedene Techniken, das AC-Gelenk wieder zu stabilisieren. Aus diesem Grunde ist eine klinische und radiologische Evaluation durch den Experten essentiell, um eine individuelle auf den Patienten maßgefertigte Therapieentscheidung zu treffen. Berücksichtigt werden neben dem Alter des Patienten auch dessen sportlicher Anspruch und die Instabilität im AC-Gelenk.

Egal ob mit oder ohne Operation, ist der Sportler bis zur vollständigen Genesus einige Monate eingeschränkt. Lauf- und Ergometertraining können relativ zeitnah wieder durchgeführt werden. Primäres Ziel ist die vollständige Wiederherstellung der Schulterbeweglichkeit. Das alte sportliche Niveau zu erreichen ist mit ein wenig Geduld in fast allen Fällen möglich.“

Aufrufe: 029.6.2018, 11:00 Uhr
red.Autor