2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Marwin Wolf
F: Marwin Wolf

Karl-Heinz Ginz beklagt Mangel an Schiedsrichtern

Der Obmann ist bereits seit 1970 dabei und unverändert engagiert. Knieverletzung stoppte aktive Karrierre.

Wenn man mit Karl-Heinz Ginz, dem Schiedsrichter-Obmann des Kreises Dinslaken, über das Schiedsrichterwesen spricht, merkt man, wie viel Erfahrung er auf diesem Gebiet besitzt. 1970 absolvierte Ginz selbst den Schiedsrichter-Lehrgang, der sich damals über sechs Wochen erstreckte und deutlich anspruchsvoller war als heutzutage. Darüber hinaus war die Konkurrenz deutlich größer, weil viel mehr Leute Schiedsrichter werden wollten. Als Ginz Mitte der achtziger Jahre seine Tätigkeit als Unparteiischer wegen einer Knieverletzung aufgeben musste, gehörte er zu den 16 besten Schiedsrichtern im Fußballverband Niederrhein. Der Verband installierte den engagierten Unparteiischen als Verbandsbeobachter und im Jahr 1986 wurde Ginz Schiedsrichter-Obmann.

Mittlerweile, sagt das Mitglied des TV Voerde, herrscht im gesamten Kreis Duisburg/Mülheim/Dinslaken akuter Schiedsrichtermangel und den Vereinen fällt es schwer, Mitglieder für die Tätigkeit als Spielleiter zu begeistern. Allerdings ist die Mühe dazu bei den meisten Vereinen überschaubar, so dass viele, wahrscheinlich sogar die meisten Schiedsrichter über andere Quellen an ihr Hobby gelangen beziehungsweise gelangt sind. Die Altersstruktur unter den Schiedsrichtern ist verheerend, im wichtigen Bereich zwischen 20 und 45 Jahren sind kaum Leute vorhanden, viele Schiedsrichter sind zu alt, um weiterhin Spiele zu leiten, und die Nachwuchskräfte sind oft überfordert und hören zu einem nicht unerheblichen Teil schon nach wenigen Wochen bis Monaten wieder auf.

Es gibt auch Richtlinien, wie viele Schiedsrichter die Vereine haben müssen, aber in den wenigsten Fällen werden die Zahlen eingehalten, weil schlicht und ergreifend zu wenige Schiedsrichter "im Geschäft" sind, wodurch viele Ordnungsgelder gezahlt werden müssen. Der Verband arbeitet auch bereits daran, den Strafenkatalog entsprechend zu ändern.

In der Gruppe Dinslaken wird viel dafür getan, die Schiedsrichter bei der Stange zu halten. Es werden gemeinsame Grillabende und Fahrradtouren veranstaltet und immer der offene Dialog gesucht. Karl-Heinz Ginz als Obmann liegt am Herzen zu betonen, dass die Arbeit als Schiedsrichter und vor allem auch seine eigene als Obmann ehrenamtlich ist und dennoch viel Arbeit erfordert. Es sind häufig Lehrgänge zu absolvieren, Schulungsabende auszurichten, Ansetzungen zu planen und Papierkram zu erledigen.

Trotz der vielen Mühen gibt es immer noch zu wenige Schiedsrichter und die Tendenz in ganz Deutschland ist weiter sinkend. Es bleibt zu hoffen, dass sich das Engagement von Ginz und seinen Kollegen auszahlt und sich die Zahl der Schiedsrichter in Zukunft wieder erhöhen wird.

Aufrufe: 023.12.2015, 20:35 Uhr
RP / pstAutor