2024-04-16T09:15:35.043Z

Interview der Woche
Konnte am Wochenende mit seiner Mannschaft einen wichtigen Dreier einfahren: Yasin Senel. F: Kural
Konnte am Wochenende mit seiner Mannschaft einen wichtigen Dreier einfahren: Yasin Senel. F: Kural

"Wir rücken von den sieben Punkten als Ziel nicht ab"

"Nachspielzeit" mit Yasin Senel +++ Der Trainer von Karadeniz Bad Kreuznach über das bislang beste Saisonspiel, das Dasein als Spielertrainer und seinen Dönerladen

Nahe. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler oder Trainer der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast Yasin Senel von Karadeniz Bad Kreuznach.

Nach dem wichtigen Dreier am Sonntag gegen den VfB Reichenbach, ist man jetzt punktgleich mit dem ersten Nichtabstiegsplatz. Und es sollen noch weitere Punkte in den verbleibenden Spielen folgen, damit man in der Winterpause auch auf einem solchen überwintern kann.

Herr Senel, am vergangenen Sonntag gab es einen 4:0 Heimsieg gegen den Tabellenvierten Reichenbach. Was waren die Gründe für den verdienten Sieg?

Der Hauptgrund war meiner Meinung nach, dass wir unbedingt punkten musste. Denn in den Heimspielen ist es enorm wichtig Zähler zu sammeln. Zudem waren wir gut vorbereitet und die Konzentration hat von der ersten Minute an bei jedem Spieler gestimmt. Zudem hat man gemerkt, dass Alle bei 110% waren. Ebenso war für uns wichtig, dass wir vollzählig waren und wir durch den breiten Kader viele taktische Möglichkeiten für die Partie hatten.

Abgesehen von diesen Faktoren hat uns auch das Wetter in die Karten gespielt. So waren wir es gewohnt auf einem nassen Kunstrasen zu spielen, während die Reichenbacher ein wenig geschockt schienen. Dies hat man ihnen dann auch in der Partie selbst angemerkt.

Abschließend muss man noch erwähnen, dass uns das zu Null gegen einen starken Gegner aus der oberen Tabellenregion sehr gut tun wird. Genauso wie die Tatsache, dass wir meist eine gute erste Hälfte spielen, dann aber in der zweiten Halbzeit die Konzentration und das Spiel verlieren. Diesmal konnten wir auch in der zweiten Halbzeit unser Spiel auf den Rasen bringen und dann auch unsere verdienten Tore schießen.

Was haben Sie Ihrer Mannschaft in der Halbzeit gesagt, da alle vier Treffer nach der Halbzeit fielen?

Das Selbe wie eigentlich jede Woche, nämlich einfach da weiter zu machen wo wir nach 45 Minuten aufgehört hatten. Aber dieses Mal haben alle Faktoren drum herum gestimmt, sodass meine Mannschaft alles gewünschte und angesprochene umsetzen konnte.

War das, das bisher beste Spiel Ihrer Mannschaft?

Definitiv Ja! Daran gilt es jetzt anzuknüpfen und in den verbleibenden Spielen darauf aufzubauen.

Haben Sie etwas aus der letzten Niederlagenserie mitnehmen können?

Auch hier ein eindeutiges Ja. Als Aufsteiger lernt man mit jeder Partie, die man absolviert. Auch von Niederlagen. Wir gehen jedes Spiel mit der nötigen Spannung und dem nötigen Ernst an, jedoch passt es am Ende nicht immer. Daraus lernt man und man kann es in der nächsten Partie besser machen. Denn es ist nicht zu leugnen, dass ein großer Unterschied zwischen der Landes- und der Bezirksliga besteht. Vorallem im taktischen Bereich. Und trotz der Niederlagen macht uns das Fußballspielen immer noch eine Menge Spaß. Und die Freude und Leidenschaft am Fußball ist in meiner Mannschaft mehr denn je zu erkennen.

Sie sind Spielertrainer. Hilft es Ihnen auf dem Platz zu stehen?

Es ist Fluch und Segen zugleich. Denn es ist nicht immer einfach als Spielertrainer. So kann man von außen viele Dinge besser erkennen, als wenn man selbst Teil des Geschehens ist. Aus diesem Grund ist es auch wichtig, dass ich meine Leute an der Seitenlinie habe. Das Gute am Spielertrainer ist jedoch, dass ich Dinge selbst anpacken und umsetzen kann. Insgesamt ist es in der Landesliga jedoch schwerer als in der Beziksliga.

Was ist das Ziel diese Saison?

Ganz klar der Nichtabstieg. Am Besten wäre, wenn wir schon auf einem Nichtabstiegsplatz überwintern könnten. Dazu ist die Spannung im Training wichtig. Ebenso wie das Punkten am Wochenende, denn das ist das was letztendlich zählt. Dann wollen wir eine gute Vorbereitung absolvieren und die Rückrunde gestärkt angehen. Denn unsere Chancen auf den Nichtabstieg stehen relativ gut, da wir in die Rückrunde mit drei Heimspielen starten und wir uns dort ein gutes Polster aufbauen können.

Es sind noch vier Spiele bis zur Winterpause. Was erwarten Sie von den verbleibenden Spielen, nachdem Sie jetzt schon drei von den gewünschten sieben Punkten geholt haben?

Alle vier Spiele werden schwere Spiele. Daher bleibe ich bei den sieben Punkten. Jedoch würde ich mir, sollte die Leistung, wie gegen Reichenbach, stimmen, auch gerne neun Punkte wünschen.

Am Sonntag geht es auswärts gegen Rodenbach, den Tabellenfünften. Wie gehen Sie das Spiel an? Was erwarten Sie für ein Spiel?

Wir freuen uns auf das Spiel. Aber es wird erneut eine sehr schwere Partie. Rodenbach ist als Ex-Verbandsligist und auswärts ein Brett. Zudem erwarten wir einen Hexenkessel. Jedoch werden wir alles geben, um am Ende zu punkten. Unter der Woche werden wir noch ein paar Einzelgespräche führen, um die Jungs heiß zu machen.

Das Spiel selbst wollen wir auf einer stabilen Defensive aufbauen lassen. So werden wir uns in die Partie hineintasten müssen und sehen was Rodenbach zu bieten hat. Nach vorne wollen wir mit gezielten Kontern Nadelstiche setzen.

Zum Schluss noch ein paar persönliche Fragen. Konnten Sie sich als Spieler vorstellen irgendwann einmal als Trainer zu arbeiten?

Ja konnte ich, jedoch ging dann am Ende schneller als erwartet. Denn das Ganze kam eher zufällig so. So hat der Vorstand angefragt, da ich das richtige Alter erreicht hätte, um Verantwortung zu übernehmen. Jetzt versuche ich meine Aufgabe natürlich mit meinen Möglichkeiten umzusetzen. In meinem ersten Jahr haben wir noch ein wenig Anlauf gebraucht, aber danach lief es.

Bleibt neben Job, Fußball und Familie noch Zeit für andere Hobbys?

Die Zeit ist begrenzt, Job und Fußball nimmt schon einiges in Anspruch, ansonsten bin ich für meine Familie da. Zudem spielt mein Sohn im Jugendfußball, was auch einige Zeit in Anspruch nimmt. Da ist es natürlich umso besser, dass meine Familie mich in allen Bereichen unterstützt.

Abschließend noch die Frage: Sie haben einen bekannten Dönerladen in Bad Kreuznach. Kommen viele Fußballer aus der Region unter der Woche vorbei? Ist das ein Treff für deine Spieler?

Meine Spieler sind immer herzlich eingeladen. Auch kommen oft Schiedsrichter und Verbandsmitglieder vorbei. Ebenso wie Spieler der Eintracht 02. Jedoch ist es kein wirklicher "Treff", mehr ein Restaurant für den Austausch untereinander und für das Miteinander.

Das Interview führte Philipp Sehr.

Aufrufe: 016.11.2017, 09:00 Uhr
Philipp SehrAutor