2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau

Ähnlich, aber nicht gleich

Im Spitzenspiel erwartet Karadeniz die SG Alsenztal +++ Verfolgerduell in Bretzenheim

REGION. Es ist nicht nur das Duell der beiden besten Rückrundenmannschaften, sondern vielmehr ein richtungsweisender Vergleich zweier Teams, die von ihrer Gesamtstärke her eigentlich sehr ähnlich, von ihren individuellen Stärken aber doch so unterschiedlich sind. Karadeniz Bad Kreuznach vs. SG Alsenztal - eine Partie, die am Sonntag ab 15 Uhr jede Menge Spannung, Emotionen und vor allem tollen Fußball verspricht, wie unser Vergleich noch einmal untermauert.

Stärken: 57 geschossene und nur 20 kassierte Treffer bedeuten in beiden Kategorien Ligabestwert. Kein Wunder also, dass Karadeniz-Coach Björn Trinks höchsten Respekt vor dem Tabellenführer hat. ,,Es ist kein Zufall, dass sie ganz oben stehen. Sie haben ein hohes Potenzial in der Mannschaft und einen Trainer, der sehr gute Arbeit leistet", lobt Trinks die Alsenztaler, die in seinen Augen sowohl in der Offensive als auch in der Defensive über Spieler verfügen, die den Unterschied ausmachen können. Mit einem solchen Faustpfand kann allerdings nicht nur die SGA, sondern können auch die Salinentäler wuchern, wie Trinks' Gegenüber Alexander Raab weiß. ,,Wir treffen am Sonntag auf die von den Namen her am besten besetzte Mannschaft der Liga", gibt sich der Vollstreckungsbeamte höchst respektvoll vor dem kommenden Gegner. Mit den Neuzugängen Matthias Münch, Ömer Degirmenci und Bahri Bayir hätte sich Karadeniz im Winter noch einmal kräftig verstärkt, weshalb es auch äußerst schwer werde, auf dem ungewohnten Hockeykunstrasen im Salinental zu gewinnen, so Raab abschließend.

Schwächen: ,,Es gibt schon ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind", hält sich Karadeniz-Coach Trinks, ebenso wie übrigens auch sein Widerpart, bezüglich möglicher Angriffspunkte beim Gegner bedeckt. Diese dürften aus Sicht der türkischen Elf aber ohnehin nur im Detail zu finden sein, schließlich ist, wie bereits oben erwähnt, der Tabellenführer auch statistisch gesehen das Maß aller Dinge in der Liga. Eine herbe Schwächung dürfte aus Alsenztaler Sicht aber sein, dass der Verein entschieden hat, den treuen Anhängern die Reise ins Salinental zu untersagen. ,,Eine Vorsichtsmaßnahme", erklärt SGA-Coach Alexander Raab und bezieht sich damit auf ein Verbandsgerichtsurteil aus dem Rückspiel der Vorsaison, als man wegen rassistischer Äußerungen, die laut Raab allerdings nicht mit einem Klubmitglied in Verbindung gebracht werden konnten, zu einer Geldstrafe von 400 Euro verdonnert und im Wiederholungsfall mit einem Punktabzug gedroht wurde. Diesen tunlichst zu vermeiden, steht für Raab und den Verein über allem, schließlich will man die aktuell glänzende Ausgangsposition nicht gefährden.

Direkte Duelle: Seit der Saison 2012/2013 spielen beide Mannschaften gemeinsam in der Bezirksliga und standen sich bis heute insgesamt sieben Mal direkt gegenüber. Fünf Mal ging dabei Karadeniz Bad Kreuznach als Sieger vom Feld, ein Spiel endete 0:0 und nur das Hinspiel dieser Runde ging mit 2:0 zugunsten der Alsenztaler aus. Statistisch gesehen also Vorteil Karadeniz? ,,Nein", sagt Coach Björn Trinks, für den am Sonntag die Tagesform und ,,das Gehör meiner Spieler" über Sieger und Verlierer entscheiden werden. Auch sein Gegenüber Raab hält nichts von Zahlen aus der Vergangenheit und ist sich ebenfalls sicher, dass es auf die Tagesform ankommen wird.

Tipps: Einigkeit herrscht bei beiden Trainern auch, wer die Partie vom Ergebnis her ausgehen wird. Das mutet etwas überraschend an, denn erstmals tippt ein Übungsleiter gegen sein eigenes Team. ,,Das ist mein voller Ernst", unterstreicht Raab noch einmal ausdrücklich, dass sein 2:0 pro Karadeniz keine ,,Verarsche" sei, während Trinks fast schon erwartungsgemäß einen 3:1-Heimsieg seiner Elf prognostiziert.

Zwei Duelle, die es in sich haben
  • Verfolger unter sich

FSV Bretzenheim - FC Brücken: Dritter vs. Vierter - die Verfolger sind am Sonntag in Bretzenheim unter sich. Obwohl die Hausherren derzeit einen Rang vor den Gästen zu finden sind, stehen sie ein Stück weit mehr unter Zugzwang, denn sie haben ein Match mehr als der direkte Kontrahent ausgetragen. Mit einem Sieg würden sie sicher gehen, auch nach dem Nachholspiel des FCB vor diesem zu stehen. Im Hinspiel setzte sich übrigens Brücken knapp mit 1:0 durch.

  • Unten gegen Oben

SG Odernheim/Duchroth - TSV Langenlonsheim/Laubenheim: Drittletzter gegen den Zweiten. Beide Teams brauchen die Punkte dringend (wer auch nicht?) - allerdings aus unterschiedlicher Motivation heraus. Erstaunlich ist trotz des großen Abstandes in der Tabelle: Im Rückrunden-Ranking liegen beide gar nicht so weit auseinander. Der TSV holte in sechs Spielen acht Punkte, die SG in fünf Partien sechs Zähler.

Aufrufe: 017.3.2016, 08:00 Uhr
Marcel FennelAutor