2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligavorschau
Aus dem Mittelfeldduell der Saison 2013/14 zwischen dem SV Bieberbach (dunkle Trikots) und dem SC Egloffstein (in rot) ist im Herbst 2015 ein Spitzenspiel in der A-Klasse 4 geworden (Foto: Rudolf Maxbauer).
Aus dem Mittelfeldduell der Saison 2013/14 zwischen dem SV Bieberbach (dunkle Trikots) und dem SC Egloffstein (in rot) ist im Herbst 2015 ein Spitzenspiel in der A-Klasse 4 geworden (Foto: Rudolf Maxbauer).

Kann Egloffstein Überflieger Bieberbach straucheln lassen?

Vorschau 11. Spieltag: Liga hofft auf Erfolg des Tabellenvierten im Nachbarschaftsderby gegen den Primus

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In der 2000-Seelen-Gemeinde Egloffstein ist Derbyzeit. Weil in der A-Klasse 4 ein einsames Titelrennen des bislang verlustpunktfreien Ex-Bezirksligisten aus dem Ortsteil Bieberbach droht, dürfte die Liga am Sonntag dem überraschend konstanten SC Egloffstein die Daumen im Heimspiel drücken.

SC Egloffstein - SV Bieberbach (So 15:00)

Erstmal ging es abwärts. 2009 musste der SV Bieberbach den bitteren Gang von der Kreis- in die A-Klasse antreten und scheiterte zweimal knapp am Wiederaufstieg. Danach wiegten sich die Kicker am Bieberer Berg jahrelang im Dornröschenschlaf, ehe sich in der vergangenen Rückrunde wieder Aufbruchstimmung breit machte. Nur zwei Teams waren nach der Winterpause erfolgreicher als die aus vielen einheimischen Spielern neuformierte junge Truppe von Coach Klaus Krügel. Im Sommer holten sie den 38 Jahre alten Frank Krasser, der mit seinen vorherigen Klubs aus Wichsenstein und Muggendorf in die Kreisliga aufgestiegen ist, als Spielertrainer. Damit war klar. Der eingeschlagene Weg sollte fortgesetzt werden, aber ein bisschen mehr als ein fünfter Tabellenplatz könnte es gerne sein.

Wie der FC Bayern

Im Vorfeld als Titelanwärter gehandelt, avancierten die Bieberbacher an den ersten neun Spieltagen zum FC Bayern der A-Klasse 4. Eine derartige Dominanz war nicht zu erwarten. Die Bilanz von 32:2 Toren bei maximaler Ausbeute von 27 Punkten bedeutet schon jetzt einen Vorsprung von acht Zählern auf den ersten Verfolger Leutenbach. „Bei uns läuft derzeit alles perfekt, wir haben keine Verletzten und einen großen Kader mit 16 bis 18 gleichwertigen Spielern“, versucht sich Frank Krasser an einer Erklärung. Nur der beruflich verhinderte Manuel Hutzler fehlt im anstehenden Gemeindederby. Trotz der imponierenden Serie und der Favoritenrolle seiner Mannschaft hat Krasser einigen Respekt vor dem Gegner: „Die haben einen guten Kader und in der Vorbereitung haben wir im Toto-Pokal im Elfmeterschießen verloren.“ Speziell die Qualitäten von Torjäger Daniel Backof sind dem SV-Spielertrainer aus gemeinsamen Tagen in Wichsenstein bestens bekannt. Näher als die knapp zehn Kilometer, die zwischen den Sportplätzen liegen, sind sich manche Spieler, die teilweise weitläufige verwandtschaftliche Beziehungen verbinden. Umso motivierter dürften die Bieberbacher sein, ihren zehnten Erfolg hintereinander klarzumachen.

Auf der anderen Seite ist die Stimmung ebenfalls prächtig, auch wenn Hartmut Grasser betont: „Da machen wir uns nichts vor. Bieberbach steht völlig zurecht da oben und ist klarer Favorit.“ Die Entwicklung beim Nachbarn kommt für den Trainer des SC Egloffstein indes nicht überraschend: „Die waren schon letzte Saison sehr gut, aber noch zu unbeständig. Der neue Trainer hat da noch mal einiges bewirkt. Zwei Gegentore sprechen für sich.“

Den Absturz vermieden

Nicht minder beeindruckend ist, was beim SC in nur wenigen Monaten geschehen ist. Mit 13 Punkten aus den letzten fünf Spielen konnte der Klassenverbleib spät doch noch unter Dach und Fach gebracht werden. „Es ist gerade noch einmal gut gegangen“ lautete der allgemeine Tenor. Grasser, der eigentlich seinen Posten für einen Spielertrainer räumen wollte, blieb dem Verein nach dem Abgang seines spielenden Co-Trainers und Torjägers Dalibor Ciric (zum BSC Erlangen) treu. Nach einem Drittel der Spielzeit sieht es tatsächlich nach einer sorgenfreien Runde unterhalb der Burg aus. Was für eine Wende. Mit 18 Punkten rangiert Egloffstein auf Rang 4 und soll nun - ohne den verletzten Michael Feiler - tatsächlich mit einem Coup gegen den Primus wieder für Spannung in der Meisterschaft sorgen. Dass ihnen das zugetraut wird, liegt unter anderem an Daniel Backof. Der 38 Jahre alte spielende Co-Trainer kehrte nach über zehn Jahren in der Fremde zurück zu seinem Stammverein und knipste schon elf Mal, so oft wie kein anderer Stürmer der Liga. Ein weiterer Faktor sind die Spieler, die aus der Jugend, wo eine Kooperation mit Thuisbrunn besteht, aufgerückt sind. Hartmut Grasser ist voll des Lobes über die Eigengewächse: „Sie haben sich sehr gut in die Mannschaft integriert und haben großen Anteil an der positiven Entwicklung.“ Drei Spiele blieb der SC in dieser Saison indes noch nicht ohne Niederlage.

Aufrufe: 023.10.2015, 16:24 Uhr
Stefan Braun (NN Forchheim)Autor