„Das wird ein ganz schweres Jahr, für uns geht es nur um den Klassenerhalt“, sagt Herbert Häberlein. Nach dem Abgang von fünf Leistungsträgern stehen die Sp Vgg Sittenbachtal und ihr neuer Trainer in der Kreisliga von Beginn an mit dem Rücken zur Wand.
Im vergangenen Jahr nach langer Abstinenz ins Kreisoberhaus zurückgekehrt, sorgten die „Taler“ gleich zum Auftakt für einen Paukenschlag - mit einem 4:2-Derbysieg beim 1. FC Hersbruck. Danach rutschte der Klub schnell in die hinteren Gefilde der Tabelle, behauptete sich aber erfolgreich auf dem Relegationsplatz. Lediglich an drei der 30 Spieltage fand sich die Sp Vgg auf einem direkten Abstiegsplatz.
Goalgetter als Held
Im alles entscheidenden Relegationsspiel wurde dann einmal mehr der schon während der Saison 25 Mal erfolgreiche Goalgetter Tobias Scharrer zum Helden - als er beimdeutlichen 4:1-Triumph gegen den SC Kühlenfels einen „Dreierpack“ schnürte. Zugleich das Abschiedsgeschenk des großgewachsenen Angreifers an seinen langjährigen Verein - mit seinem Bruder Thomas wechselte er zum Landesligisten ASV Pegnitz und hinterlässt eine große Lücke in der Offensivabteilung der „Taler“, die in den vergangenen beiden Spielzeiten beeindruckende 171 Tore erzielte.
Schmerzhafte Verluste
Nicht minder schwer wiegen die Abgänge des zum 1. FC Hersbruck zurückgekehrten Alexander Brüx, des Abwehrstrategen Ronny Wittmann (Karriereende) sowie des letztjährigen Spielertrainers Jörg Kemmitzer, der die Verantwortlichen der Sp Vgg ein paar Wochen vor Saisonende über seinen Abschied informierte.
Viel Arbeit also für dessen Nachfolger Herbert Häberlein. Der 48-Jährige - der mit Ausnahme seiner vier Spielertrainerjahre beim TSV Neunhof (1992bis 96) über 40 Jahre ausschließlich das Trikot des SC Rupprechtstegen überstreifte - lässt sich von der schwierigen Ausgangslage freilich nicht ins Bockshorn jagen: „Natürlich wird das eine ganz schwierige Saison, aber wir werden hart daran arbeiten, unser Ziel auch zu erreichen.“
Wunschelf ohne Praxis
In der Vorbereitung zogen seine Jungs gut mit, nur mit einem Sieg wollte es bislang nicht klappen - auch weil der ein oder andere Akteur noch nicht fit ist. „Ich hatte meine Wunschelf bislang noch kein einziges Mal auf dem Platz“, sagt Häberlein. So fehlten der erfahrene Abwehrspieler Markus Steinbinder oder Sturm-Jungspund Stefan Scharrer krankheitsbedingt und Mathias Morner fiel gleich im ersten Test gegen Velden mit einer Bänderverletzung aus.
Verständlich, dass sich der Coach von Herzen wünscht, damit das Verletzungspech für einen Großteil der Saison hinter sich gelassen zu haben. „Ausfallen darf bei uns keiner“, sagt er. Schon gar nicht Stammkräfte wie Maximilian Ehmer oder Philipp Loos. „Ganz wichtig“ wäre die Rückkehr des spielstarken „Sechsers“ Markus Näser.
Neben der für die „Taler“ beinahe sprichwörtlichen Geschlossenheit und leidenschaftlichen Kampfbereitschaft setzt Herbert Häberlein auch auf die Unterstützung der Fans - die bei Heimspielen immer für eine prickelnde Atmosphäre sorgen und ihren Klub gewöhnlich in Scharen zu den Auswärtsspielen begleiten. Am Samstag müssen sie die weite Reise zu Titelfavorit DJK Weingarts antreten. Aber wer weiß, vielleicht werden sie ja wieder mit so einem Knaller wie vor Jahresfrist belohnt...