Erst in einer zweiten außerordentlichen Mitgliederversammlung erklärten sich Wolfgang Kirfel und einige Mitstreiter bereit, den KSC zurück in ruhiges Fahrwasser zu manövrieren. „Wir haben einen nicht strukturierten Verein übernommen, bei dem auch die Kasse nicht gut gefüllt war. Wir waren finanziell aber immer handlungsfähig, zumal wir eine Reserve in der Handballabteilung hatten und dann im September der zweite Teil der Jahres-Mitgliedsbeiträge floss“, erklärte Kirfel.
Natürlich habe man einige Sponsoren, allerdings würden die Gelder nicht mehr so fließen wie zu den Glanzzeiten. „Wir haben in der Kreisliga A auch keine Spielergehälter gezahlt“, so Kirfel: „Wovon auch? Den Flüchtlingen haben wir schon mal die Bus- oder Bahnfahrkarte erstattet.“ Auch habe man mit alten Bällen und anfangs den noch vorhandenen Trikots gespielt. Die zwei, drei Trikotsätze habe man aber zuerst einmal sortieren müssen. „In zwei Schränken waren durcheinander gewürfelt die alten Trikots. Diese mussten sortiert und gewaschen werden“, schilderte der Vorsitzende das vorgefundene Chaos.
Er und seine Vorstandskollegen würden seit einem Jahr fast täglich bis zu fünf Stunden Arbeit investieren, um den KSC wieder auf die Beine zu bringen. „Wir machen bestimmt auch nicht alles richtig“, sagt Kirfel, „aber in der Vergangenheit sind gravierende Fehler gemacht worden, indem man die Nachwuchsarbeit vernachlässigt und sich zu sehr auf die erste Mannschaft konzentriert hat.“
Mit Renovierungen am Vereinsheim habe man bereits einen Teil der Infrastruktur verbessert. Ziel sei es, eine neue Kultur in den Kaller SC zu bringen. „Wir wollen, dass sich Fans, Zuschauer und Sponsoren wieder mit unserem Klub identifizieren können“, so der Vorsitzende. Deshalb werde man verstärkt auf die Nachwuchsarbeit setzen, um später einen guten Unterbau mit eigenen Spielern für die Seniorenmannschaft zu haben. Für die kommende Saison will der KSC zwei A-Jugendteams melden.
Für die Senioren werden noch Spieler gesucht. Am Mittwoch (19 Uhr) ist ein Probetraining. In der Kreisliga B strebt man einen Mittelfeldplatz an.